Meine Hände klammerten sich um die heiße Tasse vor mir, während ich im Inneren meine mentale Chekliste runter ratterte. Das Rauschen der vielen Gespräche im Café blendete ich gekonnt aus und fixierte mir konzentriertem Blick einen Kaffeefleck auf dem hellen Holztisch.
Das Winken von Kayas Hand direkt vor meinen Augen riss mich aus meinen Gedanken und ich blinzelte perplex. Meine Meisterin runzelte entgeistert die Stirn und presste die Lippen so zusammen bis sie nur noch ein dünner Strich waren.
"Entspann dich gefälligst.", befahl sie mir mit erhobenem Finger und ich legte seufzend den Kopf in den Nacken.
"Ich kann nicht!", stöhnte ich auf.
Wir befanden uns in unserem Standardcafé. Hier hatten wir das erste Mal so richtig miteinander gesprochen und Pläne bezüglich meiner Blutmanipulation geschmiedet. Nun setzten wir uns hier regelmäßig zusammen.
Zumindest versuchten wir es. Unser beider Terminkalender war zum Platzen voll. Es grenzte regelrecht an ein Wunder wenn wir mal einen freien Vor- oder Nachmittag füreinander fanden.
"Schalte einfach ab! Du warst damals doch so gut darin!", hakte sie weiter darauf ein und ich schüttelte energisch den Kopf.
"Ich hab vergessen wie es geht. Außerdem kann ich es mir nicht erlauben abzuschalten.", erwiderte ich bestimmt und erntete einen weniger freundlichen Blick.
"Jeder kann sich eine kurze Pause erlauben."
Sie sah mich an als wäre mir ein zweiter Kopfe gewachsen. So ein zweiter Kopf wäre eigentlich gar nicht mal so schlecht. Dann könnte ich doppelt so schnell arbeiten.
"Ich nicht! Weißt du wie viel ich heute noch machen muss?"
"So weit ich weiß, musst du an keiner Besprechung oder Versammlung teilnehmen oder irgendwelche Berichte oder Dokumente abgeben.", antwortete sie knapp und ich schüttelte erneut heftig den Kopf.
Von dem ganzen Kopfschütteln wurde mir ja richtig schwindelig.
"Ich muss mich morgen für eine Sitzung mit Kakashi und den anderen Beratern vorbereiten."
"Ich weiß. Ich bin dabei."
"Dann weißt du auch wie wichtig das ist!"
So laut wie ich mittlerweile sprach, wunderten mich die Blicke der anderen Gäste nicht. Ich warf ihnen ein kurzes entschuldigendes Lächeln zu.
"Du solltest es ausfallen lassen."
Bei Kayas Worten klappte mir die Kinnlade runter und ich starrte sie fassungslos an. Bevor ich auch nur einen Ton von mir geben konnte, nahm sie meine Hände und drückte sie sanft.
Bedauern machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie schloss die Augen.
"Man hat dir zu viel Arbeit und Verantwortung gegeben und es wird nicht besser, wenn du dich weiterhin in den Papierkram stürzt. Geh raus mit deinen Freunden und entspann dich mal."
Ich hob skeptisch eine Augenbraue.
"Seltsam das gerade von dir zu hören. Sag mir nicht, dass ich mich entspannen soll wenn du selber noch nie acht Stunden am Stück geschlafen hast."
Kaya vergrub ächzend das Gesicht in beide Hände und verströmte kleine Wellen der Verzweiflung.
"Du machst mich echt fertig."
"Immer wieder gerne."
Sie musterte mich tadelnd durch den Spalt ihrer Finger und öffnete den Mund, um mir höchstwahrscheinlich noch mehr an den Kopf zu werfen. Jedoch kam sie nicht dazu, denn im selben Moment tauchte ein gewisser blonder Shinobi neben unserem Tisch auf.
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Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)
FanfictionDu bist eine Kunoichi aus Konoha und als du eines Tages auf eine Mission mit deinem Team gehst und dein Kekkei Genkai versehentlich freisetzt, merkst du schnell, dass du doch keine normale Jonin bist wie alle anderen. Ungewollte Augen richten sich a...