Kapitel 51 - Ehre

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Zu behaupten, dass die Stimmung am Frühstückstisch angespannt war, war eine absolute Untertreibung. Leer war es auch. Tenjin fehlte am Tisch, genauso wie seine extravaganten Gerichte und Itachi war schon längst wieder ins Uchiha-Viertel gezogen.

Wir hätten ihn ja unmöglich daran hindern können in sein Zuhause zurück zu kehren. Kenji bekam von unserem Zustand nichts mit und verschlang unbekümmert seine Eier. Kiyoko und Ayato hingegen stocherten nur in ihren Tellern rum.

"Das wird langsam echt schlimm mit euch beiden.", brach ich als erste die Stille und alle Augen richteten sich auf mich. "Was ist nur los mit euch?"

Sollten sie sich nicht über unseren Auftrag freuen? Sie stellten Familie sonst auch immer auf oberste Stelle, doch sie schienen alles andere als zufrieden über unseren zweiten Versuch zu sein.

Haru musterte die beiden besorgt und mich beschlich das Gefühl, dass er wusste um was es sich handelte. Das nervte. Gewaltig.

"Wieso redet ihr nicht mit mir? Wenn euch etwas bedrückt, könnt ihr sofort zu mir kommen.", redete ich weiterhin auf sie ein.

Sie waren sich bewusst was ich mit meinen Worten meinte. Auch wenn wir alle miteinander auf Augenhöhe standen, führte ich uns dennoch an.

"Ist es denn wirklich eine gute Idee sie hierher zu bringen?", setzte Ayato an und ich hob verwirrt die Augenbraue.

Himeno meldete sich wieder in meinem Inneren, was mich nicht sonderlich wunderte.

"Sie sind bestimmt böse mit uns, weil wir sie verlassen haben.", ergänzte Kiyoko seine Worte und ich griff nach den Händen von beiden.

Ich blickte ihnen fest in die Augen.

"Wenn sie tatsächlich nach Konoha ziehen, werden sie euch auf jeden Fall verzeihen und ich bin mir zu 100% sicher, dass sie nicht böse auf euch sind. Klar, es hat sie mit Sicherheit hart getroffen, aber ich denke nicht, dass sie es euch übel nehmen. Es war nur eine Frage der Zeit bis jemand aus der jüngeren Generation einen anderen Weg einschlägt. So läuft es halt einfach."

Haru lächelte mich dankbar an und auch Kiyoko und Ayato entspannten sich wieder. Es freute mich, dass meine Worte sie wenigstens etwas erreichen konnten.

Gut gemacht.

Himenos Lob unterstrich meine Zufriedenheit und wir setzten mit dem Frühstück fort.

"Übrigens ziehen wir danach in den Uchiha-Viertel. Wenn alles klappt versteht sich.", wechselte ich das Thema und alle außer Haru sahen mich verwirrt an.

Ayato hob die Augenbraue und grinste provokant. Das verhieß nichts Gutes und ich wappnete mich bereits mental für sein Kommentar.

"Du kannst echt nicht ohne Itachi, hm? Kaum ist er weg, rennst du ihm hinterher."

Kenji verschluckte sich an seinem Kakao als er los prustete und Kiyoko versteckte ihr Schmunzeln hinter der Hand. Mir stieg schlagartig die Hitze ins Gesicht und ich spielte mit dem Gedanken ihm die Butter entgegen zu schleudern.

Anklagend wedelte ich mit dem Finger vor seiner Nase rum und stand abrupt auf.

"WIR ziehen um und DU kannst in dieser Bruchbude bleiben.", zischte ich aufbrausend, was ihn zum Lachen brachte.

"Habe ich da etwa einen Nerv getroffen?", rief er mir hinterher als ich in mein Zimmer hastete und die Tür hinter mir zu schlug.

Ein- und ausatmen. Möge irgendeine Gottheit ihm ein paar Gehirnzellen schenken, damit er Ruhe gab. Nach einer Weile klopfte es an meiner Tür und ich riss sie auf. Haru zuckte vor Schreck zusammen.

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt