Kapitel 5 - Konflikt

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"Akano, wie weit sind sie entfernt?", fragte ich meinen Teamkameraden und er überlegte eine Sekunde lang.

"Ein paar Meter hinter uns. Ich kann aber nicht sagen wie viele."

Er war kein Hyuga, daher konnte er nicht ausmachen wie viele Leute genau uns verfolgten. Dafür war er in der Lage zu sagen, ob die Menge an Chakra groß oder klein war.

"Es scheint eine Gruppe zu sein.", setzte er fort und mehr Informationen brauchte ich auch nicht.

"Bleib mit Sakura in der Mitte. Hiko, du übernimmt zusammen mit Naruto die Nachhut und Kakashi und ich bleiben vorne.", befahl ich den anderen und niemand Widersprach mir. Ich teilte die Zweierteams so ein, dass die Menge an Kraft ausgeglichen war. Wir wussten, dass sich Leute hinter uns befande und Hiko und Naruto waren perfekt geeignet für den Nahkampf.

Die Heiler behielt ich behütet zwischen uns, weil wir nicht riskieren durften, dass sie verletzt wurden. Da Kakashi und ich beide Teams führten, ließ ich uns vorne, falls wir von einer Falle oder weiteren Gegner überrascht werden sollten. Sein Sharinganauge kam uns da sehr gelegen. Schnell holte ich die Schriftrolle aus meiner Tasche und warf sie Akano, der sich direkt hinter mir befand, zu. Falls sie darauf auswaren, war Akano die beste Option. Ohne etwas zu sagen, packte er sie weg und wir landeten auf einer Lichtung. Keine Sekunde später traten unsere Verfolger aus dem Gebüsch. Ich schaute in die Runde und fand Akano nicht unter uns. Gut, das hieß er war abgetaucht und die Schriftrolle in Sicherheit.

"Was wollt ihr?", fragte Naruto gereizt und griff nach seinem Kunai. Einer von ihnen lachte bei dem Anblick spöttisch auf.

"Pass auf, Junge, sonst verletzt du dich mit dem Ding noch.", sagte der Mann und ich schnaubte verächtlich. Waren sie blind oder einfach nur dumm? Sahen sie denn nicht, dass wir die Uniform der Shinobi von Konoha trugen? Diese Typen waren wohl lebensmüde.

"Ihr habt etwas, dass uns gehört.", meldete sich ein anderer hinter mir zu Wort.

"Wohl kaum!", rief Naruto und ging direkt in den Angriff über. So viel dazu die Situation friedlich zu lösen. Zusammen mit dem blonden Ninja setzte sich auch der Rest von uns in Bewegung und wir stürzten uns in den Kampf. Ich hörte Hiko herzhaft lachen, als hätte sie soeben den größten Spaß ihres Lebens. Endlich bekam sie ihren langersehnten Kampf und ein kurzer Blick in ihre Richtung verriet mir, dass sie es gleich mit zwei Gegner aufnahm. Wie zu erwarten.

Ich nahm mir einen kurzen Moment, um zu zählen gegen wie viele wir von ihnen kämpften und brauchte nicht lange, um festzustellen, dass wir eindeutig in der Unterzahl waren. Mit etwas Glück waren das nur ein Haufen Räuber ohne viel Kampferfahrung, doch sie schienen sich erstaunlich gut zu schlagen. Ein Messer sauste direkt an meinem Gesicht vorbei und noch ein weiteres kam auf mich zugeflogen, welches ich ohne zu zögern mit meinem Kunai abwehrte.

Keine Sekunde später sprintete einer der Männer auf mich zu und ich wich seinen Schlägen leichtfüßig aus. Drei weitere Messer rasten auf mich zu und ich sprang in die Luft auf einen Ast, der jedoch unter meinem Gewicht brach. Ich landete, nicht so elegant wie beabsichtigt, auf den Boden und wurde, vom selben Mann wie vorhin, am Oberarm geschnitten.

Zu meiner Erleichterung war die Verletzung nicht zu tief und ich ging nach dieser Feststellung sofort in den Angriff über. Nach ein paar Tritten und Schlägen lag mein Gegner bereits bewusstlos auf den Boden und ich wandte mich meinen Teamkameraden zu, um zu schauen ob sie Unterstützung brauchten.

Sakura hatte am meisten Schwierigkeiten also beschloss ich ihr zu helfen.

"Wieso sind es auf einmal so viele von denen?!", fragte ich verärgert und wehrte gerade noch rechtzeitig ein Schwert mit meinem Kunai ab. Sakura verteidigte sich keuchend neben mir und zerschmetterte mit einem einzigen Faustschlag den gesamten Boden vor ihr. Da klappte mir ja glatt der Unterkiefer nach unten, aber ich riss mich sofort wieder zusammen. Später würde ich ihre Kraft bestaunen.

Jetzt gab es dringenderes zu tun und zwar das alles hier irgendwie so unversehrt wie möglich zu überstehen. Man schlug mir das Kunai aus der Hand und ich sprang blitzschnell nach hinten, um Abstand zwischen mir und meinen Gegnern zu gewinnen. Sie waren mittlerweile zu dritt, die gegen mich kämpften.

Ich fing an Handzeichen für ein Jutsu zu machen, aber wurde unterbrochen als alle drei gleichzeitig auf mich los gingen. Den meisten Angriffen konnte ich ausweichen, aber die Schnitte an meinem Körper häuften sich in einer erschreckenden Geschwindigkeit. Eine Schwertklinge sauste auf mich zu und ich griff instinktiv mit der Hand danach, um zu verhindern, dass sie sich meinem Kopf noch weiter näherte.

Ich spürte eine warme Flüssigkeit meinen Arm entlang laufen und im selben Moment ließ ich die Waffe wieder los. Dank dem Adrenalin, der durch meinen Körper pumpte, spürte ich die Schmerzen nicht. Meine Bewegungen jedoch verloren an Koordination und Tempo und als ich noch ein weiteres Messer im Sonnenlicht aufblitzen sah, hob ich zum Schutz nur die Hand.

Ich wartete darauf, dass sich die Klinge in mein Fleisch bohrte, doch es kam nichts. Vorsichtig öffnete ich die Augen und blickte ganz verblüfft auf die rote Wand vor mir. Sie hatte die Waffe nicht nur abgewehrt, sondern das Metall komplett zerschmettert und jetzt lagen die Teile zerstreut auf dem Boden. War ich das etwa gewesen?

Ich ballte meine Hand zu einer Faust und die rote Wand wurde zu einer perfekt glatten Kugel. Es dauerte eine Weile bis ich den Bogen raus hatte und formte aus dem roten Material einen Speer den ich auf meine Gegner mit einer einzigen, flüssigen Bewegung zuraßen ließ.

Der Rest der Bande starrte die Szene nur mit verstörten Gesichtern an und ich erwiderte ihre Blicke mit wutverzerrter Mine. Plötzlich tauchten überall in meinem Blickfeld schwarze Punkte auf, die ich verzweifelt versuchte wegzublinzeln.

Das letzte was ich sah bevor ich mein Bewusstsein verlor war wie die feindliche Gruppe die Flucht ergriff.

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt