𝙴 𝙽 𝙴 𝚂Nach ihrem skeptischen Blick zu urteilen, schien sie nicht besonders angetan von meiner Euphorie zu sein. ,,Deine glorreichen Ideen haben uns noch nie zu einem guten Ergebnis geführt" Seufzend richtete sie sich im Bett auf. Ich verdrehte klagend die Augen ,,Also das sehe ich anders. Jammer nicht rum und komm raus aus dem Bett! Wenn wir schnell sind können wir den Sonnenaufgang noch sehen. Am Strand sieht das noch viel cooler aus als von unseren Dächern" Aufgeregt zog ich mir das nächste Shirt, das in greifbarer Nähe war, über den Kopf. Widerwillig krabbelte sie aus dem Bett und sah mich bloß an wie ein unbeeindruckter Zuschauer in einem drittklassigen Zirkus. ,,Hier!" Ich warf ihr ihre Schuhe vor die Füße. ,,Frische Luft wird dir gut tun"
Auffällig wedelte ich den Zimmerschlüssel vor ihrer Nase, um zu zeigen, dass ich ihn dieses Mal nicht vergessen hatte. Ein aufgesetztes und gespieltes Lächeln mit zusammengepressten Lippen kam mir entgegen.
,,Man kann es dir auch echt nicht recht machen. Was willst du sonst tun? Mert und Damla schlafen noch, also kannst du noch nicht zurück in dein Zimmer... Oder wolltest du etwa noch länger mit mir im Bett liegen?" Ich zog sie mit einem leichten Stups, den ich ihr mit dem Ellenbogen verpasste, auf. Genervt schüttelte sie den Kopf, während wir aus dem Zimmer liefen.
,,Woah! Ich hab dich!", platzte es aus mir heraus. ,,Willst du dich doch noch lieber hinlegen?", fragte ich besorgt.
,,Alles gut, schon ok", flüsterte sie schüchtern, nachdem sie für einen kurzen Moment ihr Gleichgewicht verlor und in meinen Armen landete.
Mit einer kleinen Geste lies ich sie vor mir den Fahrstuhl betreten. Ohne ihren Kopf zu heben schauten ihren runden Augen zu mir hoch, bevor sie ganz schnell auf die Knöpfe blickte und den untersten betätigte. Nervös zupften ihre Finger an ihrer Nagelhaut herum.
,,Tut mir leid übrigens..", nuschelte sie. ,,Was tut dir leid?"
,,Dich so belästigt zu haben gestern Nacht."
Es schien doch schwerer an ihr zu nagen, als ich dachte. Ich bemerkte, wie sie ihre Hand zu einer Faust formte und ihre Nägel wieder in die Haut ihrer Handinnenfläche presste. Bevor wir in die Lobby gelangen, in der sicherlich gerade einige Menschen anwesend waren und das Thema unter den Tisch gekehrt werden würde, drückte ich den Stopp-Knopf und brachte den Aufzug zum stehen. Seufzend griff ich nach ihren Händen und öffnete ihre Finger.
Eingeschüchtert wirkte sie...Einwenig erschöpft. Nicht nur vom gestrigen Tag, sondern davon, wie alles was sie immer wollte einfach nur die vollkommene Kontrolle über ihr eigenes Leben war und nun schon zum unzähligsten mal ihr irgendetwas einen Strich durch die Rechnung zog. Hilflos ausgesetzt war sie dem Kontrollverlust, der immer wieder von Außenstehenden bewirkt wurde und den sie nie verhindern konnte, weil sie deren Taten nie kontrollieren konnte.
Ich sah den blassen Schorf, den ihre Nägel in der fragilen Haut ihrer Hände hinterlassen haben und streichelte sanft über die Stellen. ,,Wieso machst du das?"
Ihre grüne Iris biss sich mit ihren fast komplementären, beinahe rötlichen Augenringen. Regungslos stand sie direkt vor mir und sah zu mir hoch. Ihre Achseln zuckten ,,Gibt mir ein wenig Kontrolle", gab sie trocken wieder. ,,Kontrolle?" Verwirrt sah ich sie an. Ihre Hände hielt ich noch immer fest. ,,Lieber verletz' ich mich selbst, als es jemand anderen zu überlassen"
Ausdruckslos blickten ihre müden Augen zu mir hoch. Es sah aus, als würde sie auf ihrer Zunge kauen.
Nichts würde ich lieber tun, als sie aus ihrem Riesen großen dunklen Loch, das sie so gut vor jedem verstecken konnte, rauszuziehen und sie auf eine fröhliche, so grün wie ihre Augen strahlende Wiese zu setzen.
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Ego vs. Ego
Teen Fiction☾𝐸𝑛𝑒𝑠 & 𝐿𝑖𝑦𝑎☽ 𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑚 𝐸𝑔𝑜 𝑢𝑛𝑑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑘𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑎𝑢𝑓𝑒𝑖𝑛𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟 𝑡𝑟𝑒𝑓𝑓𝑒𝑛. 𝐸𝑖𝑛𝑒 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑠𝑎𝑚 𝑎𝑢𝑓𝑏𝑎𝑢𝑒𝑛𝑑�...