𝙴 𝙽 𝙴 𝚂
Feurige Blicke, genervtes Seufzen, Augenrollen, Ignorieren und eine Menge krampfhaft gehaltener Abstand. All das würde man nennen, wenn man uns zwei heute beobachten und beschreiben müsste. Noch nicht einmal dumme Kommentare wollte ich von mir geben. Ihre Anwesenheit störte mich. Sie nervte mich einfach nur noch. Sie ist einfach so unfassbar anstrengend so unfassbar schwer und kompliziert. Es ist jedesmal so, als würde ich mit mir selbst diskutieren, wenn wir uns streiten. Ich könnte jedesmal Platzen. Wie soll man denn diese ganzen Spielchen aushalten? Wie kann etwas so toxisch und so perfekt zu gleich sein? Als wir uns kennenlernten waren es kleine Neckereien. Dann kam diese dumme Wette mit Caner und das ganze Drama mit Momo und wir waren plötzlich wie Fremde. Wie .. einfach nur Nachbarn... Und jetzt? Jetzt bin ich bei jeder Interaktion so unglaublich verwirrt, weil ich nicht weiß, ob wir einen Hauch davon entfernt sind, uns zu küssen oder uns gegenseitig die Augen auszustechen. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich noch nicht einmal, was ich lieber tun würde. Sie treibt mich noch in den Wahnsinn. Es ist ein auf und ab, auf und ab, auf und ab. Wir sind die Definition von einer Achterbahnfahrt. Ich frag mich bloß, wie es ausgeht. Ob wir einfach ans Ende der Fahrt gelangen, für kurze Zeit überwältigt sind von dem, was passiert war und dann ganz normal in unseren Alltag zurückkehren und irgendwann einfach von dieser Achterbahnfahrt erzählen.. als wäre sie nichts weiter als eine chaotische Erinnerung? Ob wir irgendwo steckenbleiben ? Oder einfach nur der Gurt reisst und einer von uns raus fliegt.
Ich tue es schon wieder. Versinke in den absurdesten Gedanken. Ich hab' mittlerweile keine Ahnung von wem ich genervter bin, von mir oder ihr? Eigentlich hatte ich immer angst vor diesem aller letzten Schultag.. Vor dem Abiball. Nach diesem Tag wären wir nichts weiter als Nachbarn. Nachbarn, die sich vielleicht mal ab und zu über den Weg laufen und ein kleines, belangloses ,Hallo' von sich geben. Von diesem ,Hallo' wird irgendwann ein belangloseres, aufgesetztes Lächeln, was nicht einmal als solches bezeichnet werden könnte. Vielmehr ist es ein kurzes Zucken der Lippen. Irgendwann ein einfaches Nicken und schlussendlich bleibt mir dann nichts mehr von ihr.
Davor hatte ich immer Angst. Vor diesem Tag. Dem Abiballtag.
Doch mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher über meine Angst. Mittlerweile denke ich, dass es das beste wäre, wenn es so kommt. Ich weiß gar nicht, was ich mir jemals erwünscht hatte. Was auch immer es war, es passte weder zu mir, noch zu ihr.
Erschöpft von meinen Gedanken schüttelte ich mir seufzend den Kopf, in der Hoffnung ihn leeren zu können. ,,Alles ok?", sprach Mert mit besorgter Stimme. ,,Alles gut. Bin nur müde", log ich.
Obwohl.. eine Lüge war es gar nicht. Ich war wirklich müde.
,,Habt ihr euch vorhin gestritten oder so?", fragte Serkan, während wir vier rauf auf das Hotelzimmer von mir und Mert liefen. ,,Was meinst du?", tat ich unwissend. ,,Du und Liya. Sah vorhin so aus, als hättet ihr gestritten oder so", fügte er hinzu, obwohl es nicht nötig war. Natürlich wusste ich was er meinte. Ich meine, sie war kurz davor mir eine reinzuhauen. ,,Keine Ahnung was du meinst" Ich schloss die Tür auf. ,,War bestimmt wieder nur einer unserer Diskussionen wie immer" So uninteressiert wie möglich wimmelte ich das Thema ab. Genauso wie ich das gesamte Liya Thema aus meinem Leben ab wimmeln wollte.,,Wusstet ihr, dass Schildkröten aus dem Poloch atmen können?"
Irritiert sahen wir in das aufgeregte Gesicht von Tolga, der wahrscheinlich den gesamten Abend darauf gewartet hatte diese Information mit jemandem zu teilen. ,,Wo um alles in der Welt holst du so einen Scheiß immer her?" Ich denke, es gibt keinen Menschen, der genervter von Tolga ist, als sein eigener Cousin. ,,Das hat Olaf gesagt", bockig zuckte er mit den Schultern. ,,Wer ist Olaf?" Dieser Junge überraschte mich jeden Tag mit einem neuen Quatsch. ,,Der Schneemann von Eiskönigin?!" Enttäuscht darüber, dass keiner von uns wusste, worüber er sprach schüttelte er genervt den Kopf. ,,Muss ich mir Sorgen machen, dass du Eiskönigin schaust?" ,,Ich muss mir Sorgen machen, weil du es nicht schaust!", war er entsetzt über Serkans Bemerkung. ,,Könnt ihr endlich aufhören über Eiskönigin zu reden und langsam euren Arsch hier rausbewegen?", genervt von dem ganzen Gewusel der Jungs schmiss ich mich aufs Bett und sah ihnen dabei zu, wie sie sich an meinen Sachen bedienten. Dafür sind die überhaupt alle hier, um sich an meinen Klamotten zu bedienen... Wie jedesmal, wenn irgendein Anlass bevorsteht. ,,Wie? Kommst du nicht mit?", fragte Mert mich verwirrt, während er sein Shirt wechselte. ,,Ne. Hab schon was vor"
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Ego vs. Ego
Novela Juvenil☾𝐸𝑛𝑒𝑠 & 𝐿𝑖𝑦𝑎☽ 𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑚 𝐸𝑔𝑜 𝑢𝑛𝑑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑘𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑎𝑢𝑓𝑒𝑖𝑛𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟 𝑡𝑟𝑒𝑓𝑓𝑒𝑛. 𝐸𝑖𝑛𝑒 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑠𝑎𝑚 𝑎𝑢𝑓𝑏𝑎𝑢𝑒𝑛𝑑�...