𝙴 𝙽 𝙴 𝚂
,,Ich bezahle!", fauchte sich mich an der Kasse an, als wir gerade die Eintrittskarten kaufen wollten. Gekonnt ignorierte ich sie und schob sie kopfschüttelnd zur Seite. Sie weiß ganz genau, wie wenig ich das mag und dass ich sie auf keinen Fall bezahlen lassen würde.. aber nein, unsere Prinzessin muss natürlich wieder rumzicken. ,,Ich bezahle hab ich gesagt!", zischte sie und versuchte dabei gegen meinen Arm anzukommen.
Es war nicht besonders schwer diese 15 Kilo aufzuhalten. Natürlich überreichte ich dem Kassierer das Geld und blickte in das Wut geladene Gesicht von Liya. ,,Was soll der Scheiß? Nimm das! Sofort !", versuchte sie mir das Geld in meine Hosentasche zu stecken.
Mein genervtes Seufzen konnte ich nicht mehr zurückhalten und packte fest ihre Hand.
Schlagartig änderte sich ihre Miene und ihre grünen stechenden Augen sahen mir endlich wieder in meine. ,,Ist gut jetzt Aliya! Es reicht." Mein leiser, ruhiger Ton vermittelte ihr, dass ich keinen Spaß machte. Ich wollte sie weder ärgern, noch aufziehen. Diesmal meinte ich es wirklich ernst.Sie merkte, dass ich mit meinem Satz nicht nur auf die Geldsache hinaus wollte, sondern ihr Verhalten den ganzen Tag über schon. Nach einigen Sekunden Blickkontakt ließ ich ihre Hand genervt los. Es war schon beinahe ein wegstoßen. Es nagte an mir, dass nicht ich es war, der jetzt so tat als wäre nie was gewesen. Normalerweise war das immer meine Rolle. Ich war der, der abweisend war oder desinteressiert. Noch nie wusste ich, wie es sich anfühlt auf der anderen Seite zu stehen. Bis heute... und es fühlte sich alles andere als gut an.
,,Warum bist du so ?" Ich wollte sie eigentlich nicht drauf ansprechen, hielt es aber nicht aus. Es platze einfach aus mir heraus. ,,Keine Ahnung was du meinst" Ihr genervter Blick kreuzte nicht ein einziges Mal meine Richtung. Ich verlor langsam die Geduld mit ihr und packte sie fest am Oberarm ,,Du kannst nicht gestern über mich herfallen und jetzt so tun, als wäre ich dir egal!", flüsterte ich ihr stark gereizt, mit zusammengekniffenen Zähnen zu. Ich weiß nicht was es war aber irgendetwas brodelte in mir. Ich weiß nicht wieso ihr Verhalten mich so sehr traf, aber ich konnte meine Gefühle langsam nicht mehr zurück halten. ,,Du bist mir aber egal. Ich tue nicht bloß so", zischte sie mich an und löste sich mit einem Ruck aus meinem Griff.
Ich presste mein Zähne noch mehr zusammen, um nichts falsches zu sagen und sah ihr einfach nur zu, wie sie sich von mir entfernte.Ich setzte ein Lächeln auf, damit Arda nichts mitbekommt.
Er hüpfte vor uns umher vor Aufregung und wusste gar nicht, wo er als ersten hinrennen sollte. So groß hatte ich es mir hier gar nicht vorgestellt. Viele Karusselle, Attraktionen, Essenstände, Zuckerwatte, kandierte Äpfel, bunte Lichter, laute Musik und überall lachende Kinder. Ich lief neben Arda, weil er andauernd aufgeregt mit seinem Zeigefinger staunend irgendwo hinzeigte und mir etwas dazu erzählen wollte. Seine großen grünen Kinderaugen funkelten genauso schön wie die seiner Schwester.Genervt von meinen eigenen Gedanken, welche immer wieder ihren Weg zu Liya fanden und dort verharrten, seufzte ich vor mich hin und versuchte mir meinen Kopf frei zu schütteln.
Ich erschrak kurz, als Arda mich plötzlich an der Hand zu einer Attraktion zog.
Sie lief die ganze Zeit hinter uns und hing an ihrem Handy. ,,Lass da rauf! Lass da rauf! Abla! Bitte!", rief er aufgeregt und zeigte auf das Karussell. ,,Geht ihr beide Arda. Ich warte hier auf euch." ,,Enes Abi gehen wir ?", fragte er nun mich aufgeregt und ich willigte natürlich ein. Das Karussell sah aus wie eine riesige Spinne. An jedem seiner vielen Beine waren zwei Waggons mit jeweils vier Sitzplätzen.Es war kurz davor zu starten, weswegen es keinen komplett freien Platz mehr gab. Ich entdeckte noch zwei freie Plätze neben zwei Mädchen.
Wir könnten uns auch neben einen Opi setzen, dessen Waggon direkt neben uns war, aber wieso sollte ich mir diese Chance verspielen ? ,,Komm Arda! Dieser grüne Waggon dahinten sieht richtig cool aus!", versuchte ich ihn davon zu überzeugen und wir liefen schnell hin. Er setzte sich neben einem kleinen Mädchen, welches ungefähr in seinem Alter war hin und ich begab mich gegenüber von ihm, neben ihrer vermutlich älteren Schwester.
Die Kinder lachten zusammen los, jedesmal wenn sich das Karussell rauf und runter bewegte. ,,Ist das deine kleine Schwester ?", fragte ich das Mädchen neben mir. ,,Ja", lächelte sie mich an ,,Sie sieht genauso süß aus wie du", zwinkerte ich ihr zu und sie begann verlegen zu kichern.
Meine Aussage war sowas von gelogen. Ich fand sie überhaupt nicht süß.
Ich fand es schon immer langweilig, wenn Mädchen so leicht anspringen, aber es kam mir gerade zu Gute. Ich schwang meinen Arm um sie und wir unterhielten uns während der Fahrt ein wenig.
,,Das war voll cool!!", riefen die beiden Kinder im Chor und rannten runter, als es gerade fertig war. Ich blieb mit Tara, dem Mädchen vom Karussell direkt vor Liya stehen. Absichtlich natürlich. ,,Du kannst doch nicht gehen, ohne mir deine Nummer zu geben", schmollte ich gespielt. Mein Arm war noch immer um sie geschwungen, obwohl mich ihr Parfüm anwiderte. Sie speicherte kichernd ihre Nummer in meinem Handy ein und wir umarmten uns zur Verabschiedung.
,,Was sollte das ?", bekam ich von Liya wütend zu hören, während sie die ganze Zeit ein Auge auf Arda hatte, um sicher zu gehen, dass er von unseren Diskussionen nichts mitbekam.
,,Meinst du die hübsche von gerade eben? Tara ihr Name", provozierte ich sie grinsend, während wir weiter liefen. ,,Idiot", beschwerte sie sich kopfschüttelnd. ,,Warum so sauer Popel? Dachte ich bin dir egal?", zwinkerte ich sie an um sie so richtig zum Brodeln zu bringen. Sie stieß wütend Luft aus ihrer Nase und sah mich ungläubig an. ,,Bist du auch", versuchte sie mich vergeblich zu überzeugen.
Diesmal war ich mir sicher. Sie war so eifersüchtig, dass sie beinahe platzte. Dieser Fakt amüsierte mich so sehr, dass ich meine erfreute Miene kaum zurück halten konnte.
DU LIEST GERADE
Ego vs. Ego
Ficção Adolescente☾𝐸𝑛𝑒𝑠 & 𝐿𝑖𝑦𝑎☽ 𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑚 𝐸𝑔𝑜 𝑢𝑛𝑑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑘𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑎𝑢𝑓𝑒𝑖𝑛𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟 𝑡𝑟𝑒𝑓𝑓𝑒𝑛. 𝐸𝑖𝑛𝑒 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑠𝑎𝑚 𝑎𝑢𝑓𝑏𝑎𝑢𝑒𝑛𝑑�...