85| Kaltes Wasser. Warme Haut.

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𝙴 𝙽 𝙴 𝚂

Das plätschernde Wasser, aufgedrehte, viel und laut lachende Menschen und diese gewöhnungsbedürftige Musik, die von der Getränkebar kam, überrumpelten meine Ohren ein wenig. Zudem kam noch das Chlorwasser in meinen Augen, was es mir erschwerte meine Freunde zu erkennen, denen ich den Wasserball zuwerfen sollte. Sie waren alle so gut gelaunt und aufgedreht, obwohl wir bloß alle im Wasser standen und uns gegenseitig den Ball zuwarfen. Ich habe dieses Spiel noch nie verstanden.

Die hälfte dieser hier herumspringenden und kreischenden Schüler kannte ich noch nicht einmal.. Sie gehörten sicherlich zu den anderen Schulen, aus den anderen Städten. Genauso wie Leyla.. der ich aus dem Weg ging wie die Beute seinem Jäger. Sie ist hier irgendwo.. Ich habe sie ein paar mal aus der Ferne gesehen und sofort meine Blickrichtung geändert... Wobei ich denke, dass sie mich genauso wenig sehen wollen würde wie ich sie...
Ich muss Unmengen an Verwirrung in ihr ausgelöst haben..Zugegebenermaßen fühlte ich kein Stück Reue in mir. Mein Verstand wusste, dass es falsch war und ich sie damit verletzen würde, aber ein schlechtes Gewissen löste es bei mir noch nicht aus.. jedenfalls nicht ihr gegenüber, sonder viel mehr Aliya gegenüber... Wieso auch immer.

Gerade als meine Gedanke an ihrem Namen kratzten, hörte ich Aliyas schadenfrohes Kichern, nachdem ich den Ball gegen meinen Kopf geworfen bekam. Wie ein kleines Kind freute sie sich und war stolz, mich mit diesem aufblasbaren Ball abgeworfen zu haben, auch wenn sie eigentlich gar nichts damit erreicht hatte.

,,Da oben fühlst du dich sicher, oder? Komm rein und wir sehen ob du noch lachst", rief ich belustigt zu ihr rüber, während sie noch immer kichernd am Beckenrand stand.
,,Klingt nach einer Kampfansage... von jemandem der schlechter fangen kann, als ein kleines Mädchen", machte sie sich über mich lustig, bevor sie mir den Rücken zukehrte um sich abzuwenden. Darauf hatte ich gewartet. Meine, sich im Wasser so schwer anfühlenden, Beine versuchte ich schnellstmöglich zu bewegen und sprang regelrecht aus dem Pool.

Ohne groß zu überlegen griff ich unter ihren Rücken und ihre Beinen und hob sie, trotz ihres lauten Geschreis, mit einem Ruck an. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.

,,Was fällt dir ein?!" Ihre Hand klatschte gegen meinen Oberkörper. ,,Enes! Stop! Bitte! Das Wasser ist eiskalt hier" Wie ein ängstliches kleines Kind krallte sie sich panisch um meinen Hals. Sie war so süß wenn sie angst hatte, doch das hinderte mich nicht davon mit ihr zusammen ins Wasser zu springen. Ein stechendes Kreischen gefolgt vom blubbern des Wassers, als wir abgetauchten, waren das einzige, was ich noch zu hören bekam, bevor sie hektisch aufatmete, als wir wieder auftauchten. Ihr Anblick brachte mich zum Lachen. Ich dachte, sie hätte sich einfach erschrocken ins kalte Wasser gefallen zu sein, doch plötzlich sprang sie gegen mich und drückte ihren Oberkörper an meinen. Reflexartig umwickelte ich sie mit meinen Armen, obwohl ich keinen blassen Schimmer hatte, wovor sie plötzlich solche Angst hatte.

,,Du kleiner Penner!", fluchte sie und schlug mir seitlich gegen den Bauch, ohne sich aus der Position zu bewegen.

,,Was ist denn los?", lachte ich, war aber dennoch ein wenig besorgt. Sie kreischte auf, als ich meine Arme von ihr entfernen wollte und drückte sich nur noch mehr gegen meinen Körper, weswegen ich meine Umarmung doch noch hielt. Meine Verwirrung stieg weiterhin an.

Sie murmelte etwas, aber verstehen konnte ich nichts, weil sie ihr Gesicht schamvoll in meiner Brust vergrub.

,,Was ?", fragte ich verwirrt.
,,Mein Bikinioberteil!", zischte sie mit zusammengepresstem Kiefer.
,,Was ist damit?" Was redet dieses Mädchen?!

,,Der Knoten ist aufgegangen", versuchte sie zu flüstern, damit es niemand anderes mitbekam.

Sicherlich konnte man genau jetzt beobachten, wie ein erfreutes Funkeln sich in meinem Gesicht ausbreitete. Die Schadenfreude sprudelte regelrecht aus mir heraus. Nicht schwer erkennbar, nach meinem großen Grinsen zu urteilen, welches sie nun auch mitbekam und ihre Augenbrauen noch ein stück fester zusammenkniff. Ich konnte mein Lachen nicht länger unterdrücken, als ich einen Blick auf ihren Rücken warf und sah, dass sich die Schleife ihres trägerlosen Bikinis gelöst hatte.

Ego vs. EgoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt