17|Verstanden?

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𝙴 𝙽 𝙴 𝚂

,,Ehm..Welches Gespräch?", fragte ich vorsichtig.
,,schon ein süßer Arsch.. jaa kann man machen", äffte sie mir ind Ilkay nach.. puh.. ich dachte schon sie hätte das Gespräch über die Wette gehört.

,,Du kannst nicht beleidigt sein, während ich dich trage"
,,Oh doch! Kann ich!", sagte sie und versuchte ihre Arme  zu verschränken, was mich etwas zum schmunzeln brachte.

,,Halt dich an mir fest bevor du hinfliegst, bis zum Krankenraum ist es noch ein wenig hin", sagte ich. ,,Lieber flieg ich hin!", gab sie beleidigt von sich.
,,Aaah", schrie sie plötzlich auf und klammerte sich ruckartig um meinen Nacken, als ich antäuschte, sie fallen zulassen. ,,Geht doch", gab ich lachend von mir.

Bis zum Krankenraum herrschte eine eigenartige Stille. Sie wusste auch nicht wirklich, was sie machen soll, hatte aber auch keine andere Wahl.. da sie sowieso nicht laufen konnte.

Dort angekommen, legte ich sie auf der Liege ab und die Sekretärin kümmerte sich um sie. ,,Hmm... ich denke wir sollten dich abholen lassen.. Sollen wir deine Mutter anrufen?", fragte Frau Bartsch sie, während sie ihr ein Kühlkissen auf den verletzten Knöchel legte.
,,Sie ist arbeiten..", erwiderte Liya.

,,Ich kann sie nach Hause fahren. Ich hab ein Auto und wir sind Nachbarn", unterbrach ich die beiden. ,,Das wäre sehr lieb. Sagt ihr mir noch eure Namen, damit ich euch abmelden kann?", fragte Frau Bartsch. ,,Aliya Bulut und Enes Özkan, aber das wäre sowieso unsere letzte Stunde gewesen", teilte ich ihr mit. Sie notierte es dennoch, wegen des Unfalls und verließ dann den Raum.

,,Ich geh' alleine nach Hause!"
,,Nein tust du nicht!", widersprach ich ihr. Sie kann auch nicht ein einziges mal keine Zicke sein.
,,Ich hol jetzt unsere Sachen aus der Turnhalle und dann fahr ich dich nach Hause. Wegrennen kannst du ja sowieso nicht"
Den letzten Satz sagte ich etwas lachend und joggte dann auch schon raus aus dem Raum, da ich weiß, dass sie sonst sofort ausrasten würde. Ich ging schnell in die Turnhalle, gab dem Lehrer bescheid, nahm meine Sachen und bat ein Mädchen mir Liyas Sachen aus der Mädchenumkleide zu geben und joggte wieder zurück.

Als ich zurück war, sah ich wie dieser Gartenzwerg versuchte rauszuhumpeln. Sie hats noch nichtmal geschafft das Krankenzimmer zu verlassen. ,,Popel, wo willst du hin ohne deine Sachen?", rief ich lachend. ,,Enes nerv mich nicht und lass mich einfach alleine gehen", fauchte sie mich an.

𝙻 𝙸 𝚈 𝙰

Er verstummte aufeinmal. Er legte die Sachen auf einen Stuhl und lief direkt auf mich zu. Ich konnte mich nicht bewegen.. war viel zu irritiert von dem, was er vor hatte.. und naja.. mein Fuß fühlte sich zermatscht an ...

Er sah mich einfach so leer an. Kein fragender Blick, kein genervter oder sonstige Anzeichen einer Emotion. Mit jedem Schritt den er mir näher kam, wurde ich etwas mehr verunsichert. Er stand nun genau vor mir und starrte mir still in die Augen. Diese Situation überfordert mich, weswegen ich leicht verwirrt einige kleine Schritte nach hinten humpelte. Er folgte mir jedoch mit jedem Schritt.

Gerade als ich was sagen wollte, um diese unangenehme Stille zu brechen stockte mir kurz mein Atem.. ich berührte mit meinem Rücken die kalte Wand. Als ich gerade zur Seite ausweichen wollte stütze er seine Hand an der Wand ab und versperrte mir mit seinem Arm den Weg. Er drehte seine Cappy nach hinten und beugte sich noch ein Stück näher zu mir.. obwohl ich nicht dachte, dass das noch ging.

Während dieser gesamten Zeit sah er mich still und emotionslos an. Er löste seinen Blick nicht eine Sekunde von meinem Augen. ,,Enes..", brachte ich mit verwirrter, zittriger Stimme raus. Eine ungewöhnliche Nervosität baute sich in mir auf.

,,Lass mich gehen!", sagte ich nun etwas sicherer und wollte von der anderen Seite ausweichen, aber er sperrte mir nun auch hier den Weg mit seinem anderen Arm ab. Ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren, da er nun so nah war, dass er ihn an seinem Körper spüren könnte.

,,Ich fahr dich jetzt nach Hause, verstanden?", fragte er mich mit einer ernsten Stimme und wandte noch immer seinen Blick nicht ab.
,,Verstanden, ja. Einverstanden, nein"
,,Ich fahr dich jetzt nach Hause, einverstanden?", fragte er nochmal... diesmal etwas ernster.

Ich atmete tief ein sammelte meine gesamte Geduld und atmete wieder aus, bevor ich explodierte und nickte dann einfach bloß. Er blieb noch einige Sekunden wie eingefroren so stehen und grinste dann plötzlich. Ich sah ihn verwirrt an. ,,Supi", sagte er, gab mir einen Stups auf die Nase und drehte sich einfach um.

,,Eehh?", kam nur auf mir heraus. Hat der noch alle Tassen im Schrank?

,,Halt einfach die Klappe!", sagte er, nahm unsere Sachen, hob mich wieder hoch und trug mich erneut. Komischerweise sagte ich nichts. Ich wollte nicht nochmal so eine Situation erzeugen und war ehrlich gesagt immernoch sehr verwirrt.

Bei seinem Auto angekommen, setzte er mich vorsichtig auf den Beifahrersitzt. Es scheint .. als wäre er besorgt um mich oder er wollte einfach früher Schulschluss haben.

Die fahrt nach Hause kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Keiner sagte etwas. Als wir parkten wusste ich nicht so recht was ich genau tun sollte.. Einfach warten, bis er mich wieder raus trägt? Wäre irgendwie unangenehm... Also versuchte ich einfach selbst auszusteigen, doch plötzlich hörte ich ein klicken. Er hat die Tür abgeschlossen?!

Ego vs. EgoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt