𝙴 𝙽 𝙴 𝚂
,,Also glaubst du gar nicht an Schicksal, oder ?", fragte ich sie, da es für mich so klang.
,,Nein, du?", fragte sie mich.
,,Auch nicht. Wieso glaubst du nicht daran?"
,,Ich finds Sinnlos."
,,Du findest auch alles Sinnlos", unterbrach ich sie lachend.,,Ich finde, man kann entweder davon ausgehen, dass alles Zufall oder alles Schicksal ist.
Die Ereignisse, denen wir diese Namen zuschreiben, sind alle auf selbe Weise entstanden, nämlich ungeplant. Also verstehe ich nicht, wie Menschen dann alles als Zufall beschreiben, aber sobald es für sie in einem bestimmten Moment schöner klingt, ist es auf einmal Schicksal. Wenn ich eine neue Nachbarin bekomme und mich mit ihr ganz gut verstehe, dann würde es jeder als Zufall bezeichnen, dass wir uns kennengelernt haben und nicht groß drüber nachdenken, aber wenn ich einen Nachbarn bekomme und dann mit dem Typen zusammen komme, dann würde jeder auf einmal Schicksal sagen !? Das ist doch Quatsch. Was unterscheidet das eine Ereignis von dem anderen? Nichts. Es klingt nur schöner, wenn man es Schicksal nennt. Deswegen denke ich, dass alles Zufall ist.. Schicksal klingt für mich wieder nur wie so ein Wort, das wir benutzen um uns besser zu fühlen. Meiner Meinung nach gibt es nur entweder das eine oder das andere. Ich finde, dass man entweder nur an Schicksal oder nur an Zufall glauben kann, da es nicht in unserer Macht steht, diese beiden Ereignisformen zu unterscheiden, wenn sie denn gleichzeitig existieren. "ich könnte ihr Tagelang zuhören, wie sie über die kleinsten Dinge philosophiert. Wie kann ein Mensch so viel in seinem Kopf haben? Die muss doch Knoten haben in ihrem Gehirn von den ganzen Gedanken.
,,Kann ich dich mal was fragen?", riss sie mich aus meiner Faszination.
,,Als du mich letztens deine Beste Freundin genannt hast, meintest du das ernst ?", fragte sie mich schüchtern.
,,Ja", gab ich nur von mir. ,,Wie kommst du aber darauf ?", fragte sie in einem abwertenden Ton. ,,Naja, du kannst ja immer noch so tun, als würdest du mich nicht mögen, aber ich schlafe gerade in deinem Zimmer", lachte ich ,,Und nicht zum ersten mal in deinem Haus", fügte ich noch hinzu.
,,Ich wollte dich schon voll lange was wichtiges fragen, Popel" ,,Was denn?"Komischerweise, ändert sich die Stimmung nach null Uhr immer so abrupt und man fängt an über Dinge zu reden, über die man sonst nie reden würde.
,,Als du in die Klasse kamst das erste mal, da meintest du ja, dass du 16 bist... aber es war dein Geburtstag.. also bist du 16 geworden oder 17 geworden?", fragte ich sie und sie fing an zu lachen. ,,Das war deine wichtige Frage? Ich bin 17 geworden. Hab 16 gesagt weil ich theoretisch erst um 17:02 geboren wurde"
,,Welcher Mensch achtet auf die Uhrzeit ?"
,,Ich bin halt gerne Genau", rechtfertigte sie sich. ,,Das war eigentlich nicht meine Frage.
Weißt du noch, als ich an dem Tag bei dir saß und wir diesen leckeren, saftigen Kuchen meiner Mutter gegessen hatten? Man der war lecker."schweifte ich ab ,,Komm zum Punkt!", holte sie mich wieder zurück zum Thema.
,,Oh ja.. Da meintest du, dass du eigentlich mit jemandem verabredet warst aber diese Person deinen Geburtstag vergessen hat.. wer war das eigentlich ?" Diese Frage hatte ich schon lange in meinem Kopf. Sie lachte leicht auf.
,,Willst du wissen, ob es ein Date war?", fragte sie in einem provokanten Ton und ich fühlte mich leicht ertappt. ,,Ne war bloß neugierig", versuchte ich mich rauszureden. ,,Es war meine Mutter und sie hat meinen Geburtstag nicht vergessen, sondern musste kurzfristig einfach arbeiten"
Das war peinlich und erleichternd zu gleich.
,,Was ist eigentlich mit Freunden aus deiner alten Stadt? Aus Berlin? Hast nie etwas davon erzählt" Ich versuchte um ehrlich zu sein vom Thema abzulenken, aber musste zugeben, dass es mich ehrlich interessierte.
Sie seufzte und ich hatte das Gefühl eine leichte Enttäuschung raushören zu können.
,,War nie jemand mit vielen Freunden und die paar, von denen ich dachte sie zu haben, haben sich seit meinem Umzug nicht mehr bei mir gemeldet", berichtete sie mir.
,,Solche Idioten. Also ich würde niemals den Kontakt zu dir verlieren.. ich meine, du könntest hilfreich werden, wenn man mal jemanden braucht, der einem die Hausaufgaben schicken soll", wollte ich die Stimmung anheben und bekam dafür noch eine Socke ins Gesicht geworfen ,,Wie viele Socken hast du da gebunkert?!"
,,Gute Nacht, Enes", sagte sie leicht lachend und ich erwiderte es.3Uhr Nachts
Ich wurde plötzlich wach, wusste aber erst nicht wieso. Ich hörte etwas, es dauerte aber einige Sekunden, bis ich realisierte, dass es ein Weinen war. Noch halb am Schlafen torkelte ich rüber zu Liyas Bett und bemerkte, dass sie auch noch schlief. Sie muss wohl einen Albtraum haben. ,,Hey, hey Liya. Pssshhht. Alles gut.", tippte ich sie an und versuchte sie zu wecken.
Sie atmete plötzlich tief ein und wachte mit einem Schrecken auf. Ich nahm sie in den Arm,
um sie zu trösten. ,,Alles gut. Es war nur ein Traum", versuchte ich sie zu beruhigen.
,,Komm, wir gehen einen Schluck trinken" Ich nahm sie an die Hand und wir liefen runter in die Küche, wo ich ihr ein Glas Wasser eingoss.
,,Gehts wieder?", fragte ich sie nach einer Weile und sie nickte leicht, während sie sich ihre Tränen wegwischte.,,Hatte dein Traum was mit Momo zutun?", fragte ich. ,,Mhm",nickte sie wieder.
Ich weiß nicht was der Grund dafür war, aber ich hatte Mitgefühl. Es tat mir leid sie so zu sehen. Ich nahm sie wieder in den Arm und sie legte ihren Kopf auf mir ab. Da sie so ein Winzling war, reichte ihr Kopf gerade so bis zu meiner Brust. ,,Du bist nackt", zickte sie mich an, als sie bemerkte, dass ich kein Shirt anhatte. Ich lachte kopfschüttelnd. ,,Wollen wir", mein eigenes Gähnen unterbrach mich ,,Wieder schlafen gehen ?", fragte ich sie und konnte meine Augen kaum offen lassen. Ich wartete ihre Antwort nichtmal ab, nahm sie einfach in meine Arme, trug sie hoch ins Zimmer und legte sie ins Bett. Ich war so müde, ich bekam nichtmal mit, ob sie mich anzickte oder nicht... aber höchstwahrscheinlich hatte sie das getan.Als ich gerade das Licht ausmachte und weiter schlafen wollte hörte ich sie leise sprechen ,,Enes.. ich hab' angst"
Ich dachte nicht groß nach und torkelte wieder, halb am schlafen mit noch fast geschlossenen Augen, rüber zu ihrem Bett, kletterte über sie und legte mich hinter ihr hin. Ich verstand nicht ganz was sie von sich gab aber ich ging davon aus, dass sie meckerte. Ich ignorierte es und legte meinen Arm von hinten fest um sie, damit sie ihn nicht entfernen konnte.
Nach einigen Sekunden spürte ich, wie sie sanft ihren Arm auf meinen legte.Ich öffnete plötzlich meine Augen und starrte verwundert vor mich hin, weil ich eine Weile brauchte um zu realisieren was gerade geschehen war. Hat sie gerade meinen Arm nicht weggeschlagen ? Sie hat gerade nicht gemeckert und ist nicht ausgerastet, dass ich neben ihr liege und sie umarme ?
Komischerweise fühlte es sich für mich in dem Moment an wie ein Triumph.. als hätte ich gerade irgendein nächstes Level erreicht.
Ich überlegte einen Moment...tat es dann aber tatsächlich. Ich zog sie mit einem Ruck näher an mich ran. Ganz nah.__________________________
Schicksal oder Zufall? Was sagt ihr dazu? Woran glaubt ihr/Was denkt ihr ?
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Ego vs. Ego
Novela Juvenil☾𝐸𝑛𝑒𝑠 & 𝐿𝑖𝑦𝑎☽ 𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑧𝑤𝑒𝑖 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑚𝑖𝑡 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑚 𝐸𝑔𝑜 𝑢𝑛𝑑 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑣𝑖𝑒𝑙 𝑧𝑢 𝑘𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝐹𝑎𝑠𝑠𝑎𝑑𝑒 𝑎𝑢𝑓𝑒𝑖𝑛𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟 𝑡𝑟𝑒𝑓𝑓𝑒𝑛. 𝐸𝑖𝑛𝑒 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑙𝑎𝑛𝑔𝑠𝑎𝑚 𝑎𝑢𝑓𝑏𝑎𝑢𝑒𝑛𝑑�...