Pov. Lia
»Bitte, Hermine, sag mir, dass du keine von den sechsundvierzig bist«, flehte Sophie, als wir die Große Halle verließen und zum Unterricht gingen. Hermine war plötzlich vollauf damit beschäftigt, in ihrer Tasche nach dem Stundenplan zu kramen, und antwortete nicht.
Den ganzen Tag über platzten die Zwerge zum Ärger der Lehrer in die Unterrichtsstunden und überbrachten Valentinsgrüße, und spät am Nachmittag, die Gryffindors waren gerade auf dem Weg hoch zur Zauberkunststunde, holte einer von ihnen Harry und mich ein.»Ei, ihr! Arry und Ia Potter!«, rief ein besonders grimmig aussehender Zwerg und räumte sich mit dem Ellbogen den Weg zu uns frei.
»Bei Merlin«, stöhnte ich und versuchte mich zu verziehen.
Mir war die Vorstellung ein Gräuel, vor den Augen einer Schar von Erstklässlern, zu der zufällig auch Ginny Weasley gehörte (die Harry mit Herzchenaugen anblickte), einen Valentinsgruß empfangen zu müssen.
Doch der Zwerg schlug sich schienbeintretend durch die Menge und holte Harry und mich ein, bevor wir auch nur zwei Schritte getan hatten.
»Ich hab eine musikalische Nachricht an Arry Potter persönlich zu überbringen«, sagte er und zupfte Unheil verkündend an seiner Harfe herum.
»Nicht hier«, zischte Harry und rannte erneut los.
»Stillgestanden!«, raunzte der Zwerg, packte Harrys Tasche und zog ihn zurück.
»Lass mich los!«, knurrte Harry.
Ich bahnte mir einen Weg durch die Menge und lehnte mich grinsend gegen die Steinwand.
Mit einem lauten Reißen ging Harrys Tasche entzwei. Bücher, Zauberstab, Pergament und Federkiel flogen zu Boden und über dem ganzen Durcheinander zerbrach auch noch sein gläsernes Tintenfass. Harry hastete umher und versuchte seine Sachen aufzusammeln, bevor der Zwerg zu singen begann. Im Korridor entstand ein kleiner Menschenauflauf.
»Was geht hier vor?«, ertönte die kalte, schleppende Stimme von Draco Malfoy.
»Was ist denn das für ein Durcheinander?«, sagte eine andere vertraute Stimme, die von Percy Weasley.
Harry wollte losrennen, doch der Zwerg packte ihn um die Knie und er stürzte polternd zu Boden.
»Schön«, sagte der Zwerg und setzte sich auf Harrys Fußgelenke. »Hier ist dein Valentinslied:
Seine Augen, so grün wie frisch gepökelte Kröte
Sein Haar, so schwarz wie Ebenholz
Ich wünscht', er wär mein, denn göttlich muss sein
Der die Macht des Dunklen Lords schmolz.«Ich konnte mich vor lachen kaum halten.
Ich sah, wie Harry sich mühte vergeblich zu lachen wie die anderen und rappelte sich auf-. Unterdessen tat Percy Weasley sein Bestes, um die Schar der Schüler zu zerstreuen, von denen einige zu Tränen gerührt waren.
»Weitergehen, weitergehen, es hat vor fünf Minuten geläutet, ab in die Klassenzimmer jetzt«, sagte er und schubste ein paar der jüngeren Schüler mit sanfter Gewalt weiter.
Harry trat zu mir. Ich machte gerade den Mund auf, um etwas zu sagen, als er mich auch schon unterbrach.
»Wehe du sagst auch nur ein Wort«, mahnte er mich mit gespieltem Ernst und erhobenen Zeigefinger, was mich noch mehr giggeln lies.
Was ein Glück, dass es kein Valentinsgruß für mich war. Das brauchte ich echt nicht. Weder irgendwo alleine noch in der Öffentlichkeit.
»Auch du, Malfoy!«, ertönte die Stimme Percys.
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Avventura - Harry Potter Fan-Fiction I
FanfictionAls Lia Potter und ihr Zwilling Harry an ihrem elften Geburtstag erfahren, dass sie eine Hexe und ein Zauberer sind, ändert sich ihr Leben schlagartig. Plötzlich gehen sie nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und müssen mit ihren neuen...