𝐾𝑟𝑎𝑙𝑙𝑒𝑛

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Pov. Lia

Wir brauchten so lange, um unser Klassenzimmer zu finden, dass wir, obwohl wir früh aus Wahrsagen gekommen waren, fast zu spät kamen.
Harry und ich entschieden uns für einen Platz ganz hinten, weil wir uns fühlten, als würde uns ein sehr heller Scheinwerfer anstrahlen; die anderen in der Klasse warfen uns unablässig flüchtige Blicke zu, als ob wir jeden Moment tot umfallen würden. Ich hörte kaum, was Professor McGonagall uns über Animagi erzählte und sah nicht einmal hin, als sie sich vor der Klasse in eine getigerte Katze mit Brillenmuster um die Augen verwandelte.

»Sagen Sie mal, was ist denn heute in Sie gefahren?«, wollte Professor McGonagall wissen, verwandelte sich mit einem leisen Plopp in sich selbst zurück und musterte uns reihum. »Nicht dass es mir was ausmachen würde, aber das ist die erste meiner Verwandlungen, bei der ich keinen Beifall von der Klasse bekomme.«

Alle Köpfe wandten sich wieder Harry und mir zu, doch niemand sagte ein Wort. Dann hob Hermine die Hand.

»Bitte, Professor, wir haben eben unsere erste Stunde Wahrsagen gehabt und wir haben Teeblätter gedeutet und-«
»Aah, natürlich«, sagte Professor McGonagall, nun plötzlich die Stirn runzelnd. »Sie brauchen mir gar nichts weiter zu erklären, Miss Granger. Und, wer von Ihnen wird dieses Jahr sterben?«

Alle starrten sie an.

»Lia und ich«, erklärte Harry schließlich.

»Verstehe«, erwiderte Professor McGonagall und fixierte Harry und mich mit ihren perlschimmernden Augen. »Dann sollten Sie wissen, Potter, dass Sybill Trelawney, seit sie an dieser Schule ist, Jahr für Jahr den Tod eines Schülers vorausgesagt hat. Keiner davon ist bislang gestorben. Todesomen ist ihre bevorzugte Art, eine neue Klasse willkommen zu heißen. Ich spreche eigentlich nie schlecht über Kollegen aber -«

Professor McGonagall verstummte mit aufgeblähten Nasenflügeln. Etwas ruhiger fuhr sie fort.

»Wahrsagen ist einer der ungenausten Zweige der Magie. Ich möchte Ihnen nicht verheimlichen, dass ich mich nicht weiter damit abgebe. Wahre Seher sind sehr selten und Professor Trelawney -«

Wieder verstummte sie und sagte dann in nüchternem Ton: »Sie scheinen mir bei bester Gesundheit zu sein, Potter, also werden Sie mir sicher verzeihen, wenn ich Ihnen beiden trotz allem Hausaufgaben gebe. Wenn Sie sterben, brauchen Sie die Arbeit nicht abzugeben, das versichere ich Ihnen.«

Hermine und Sophie lachten. Ich fühlte mich etwas wohler. Fern von rotem Dämmerlicht und den benebelnden Düften in Professor Trelawneys Klassenzimmer wurde mir nicht so schnell vor einem Klumpen Teeblätter angst und bange. Jedoch nicht alle waren überzeugt; Ron sah immer noch besorgt aus und Lavender flüsterte: »Und was ist mit Nevilles Tasse?«

Nach der Verwandlungsstunde schlossen sich alle der vielköpfigen Schar an, die lachend und schwatzend zum Mittagessen in die große Halle strömte.

»Kopf hoch, Ron«, sagte Hermine und schob ihm eine Schale Fleischeintopf zu.
»Du hast doch gehört, was Professor McGonagall gesagt hat.«

Ron schöpfte sich Eintopf auf den Teller und nahm den Löffel in die Hand, begann jedoch nicht zu essen.

»Harry, Lia«, fing er mit leiser und ernster Stimme an, »ihr habt doch nicht etwa zufällig irgendwo einen großen schwarzen Hund gesehen?«

Als ich schon den Kopf schütteln wollte, erwiderte Harry auch schon: »Doch, ich.«
Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.

»In der Nacht, als wir von den Dursleys abgehauen sind.«

Jetzt erinnerte ich mich wieder! Als der Fahrende Ritter und aufgegabelt hatte, meinte Harry zu mir er hätte einen Hund gesehen, ich jedoch nicht.

Rons Löffel fiel klappernd auf den Teller.
»Wahrscheinlich ein streunender Köter«, meinte Sophie gelassen.

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