𝐷𝑜𝑏𝑏𝑦𝑠 𝐵𝑒𝑙𝑜ℎ𝑛𝑢𝑛𝑔

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Pov. Lia

Einen Moment lang herrschte Stille und alle starrten auf Harry, Ron, Ginny, Sophie, Lockhart und mich, wie wir verdreckt, schleimbeschmiert und (in Harrys und meinem Fall) blutbespritzt dastanden. Dann ertönte ein Schrei.

»Ginny!«

Es war Mrs Weasley, die vor dem Kamin gesessen hatte. Sie sprang auf, Mr Weasley folgte ihr und beide stürzten sich auf ihre Tochter. Ich jedoch sah an ihnen vorbei. Professor Dumbledore stand am Kamin, mit strahlenden Augen, und neben ihm saß Professor McGonagall, die sich an die Brust gegriffen hatte und zur Beruhigung tief durchatmete. Fawkes flatterte an meinem Ohr vorbei und ließ sich auf Dumbledores Schulter nieder, und schon holte sich Mrs Weasley auch Harry und mich in die Arme.

»Ihr habt sie gerettet! Ihr habt sie gerettet! Wie habt ihr das nur geschafft?«

»Das, glaube ich, würden wir alle gern erfahren«, sagte Professor McGonagall mit matter Stimme.

Mrs Weasley ließ Harry und mich los.

Dann ging Harry hinüber zum Schreibtisch und legte den Sprechenden Hut, das rubinbesetzte Schwert und das Überbleibsel von Riddles Tagebuch darauf ab. Er winkte mich zu sich und dann fingen wir an, ihnen alles zu erzählen. Fast eine Viertelstunde lang sprachen wir in das gespannte Schweigen hinein: Wir erzählten von der körperlosen Stimme und wie Hermine schließlich begriffen hatte, dass Harry und ich einen Basilisken in den Rohren gehört hatten; wie Harry, Ron, Sophie und ich den Spinnen in den Wald gefolgt waren, wo Aragog uns sagte, wo das letzte Opfer des Basilisken gestorben war; wie wir auf den Gedanken kamen, dass die Maulende Myrte dieses Opfer gewesen war und dass der Eingang zur Kammer des Schreckens in ihrer Toilette sein könnte ...

»Sehr gut«, half Professor McGonagall ein wenig nach, als wir innehielten, »Sie haben also herausgefunden, wo der Eingang ist - und nebenher gut hundert Schulregeln in Stücke gehauen, könnte ich hinzufügen - aber wie um alles in der Welt sind sie da alle wieder lebend rausgekommen, Potter?«

Und so erzählten Harry und ich ihnen mit inzwischen heiserer Stimme, dass Fawkes genau im richtigen Moment aufgetaucht sei und der Sprechende Hut uns das Schwert gegeben habe. Doch dann versagte mir die Stimme. Wir hatten es bisher vermieden, Riddles Tagebuch zu erwähnen - oder Ginny. Sie hatte den Kopf an Mrs Weasleys Schulter gedrückt und Tränen liefen leise ihre Wangen hinunter.

Was, wenn man sie von der Schule weisen würde?

Riddles Tagebuch funktionierte nicht mehr ... wie konnten wir beweisen, dass er es war, der Ginny zu allem gezwungen hatte? Unwillkürlich sah ich zu Dumbledore hinüber. In seinen halbmondförmigen Brillengläsern spiegelte sich der Schein des Kaminfeuers und er lächelte kaum merklich.

»Was mich am meisten interessiert«, sagte Dumbledore sanft, »ist die Frage, wie Lord Voldemort es geschafft hat, Ginny zu verzaubern, wo meine Kundschafter mir doch sagen, dass er sich gegenwärtig in den Wäldern Albaniens versteckt.«

Erleichterung - warme, überwältigende, herrliche Erleichterung - durchflutete mich. »W ... was soll das heißen?«, sagte Mr Weasley verblüfft. »Du-weißt-schon-wer? Hat Ginny ver-verzaubert? Aber Ginny ist nicht ... Ginny war nicht ..., oder?«

»Es war sein Tagebuch«, erwiderte ich rasch, nahm es hoch und zeigte es Dumbledore. »Riddle hat es geschrieben, als er sechzehn war ...«

Dumbledore nahm das Tagebuch aus meiner Hand und senkte neugierig seine lange Hakennase auf die verbrannten und durchweichten Seiten hinab.

»Brillant«, wisperte er leise. »Natürlich war er der wohl brillanteste Schüler, den Hogwarts je gesehen hat.«

Er wandte sich zu den Weasleys um, die völlig perplex aussahen.

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