𝑁𝑜𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑚𝑎𝑙 𝐸𝑢𝑙𝑒𝑛𝑝𝑜𝑠𝑡

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Pov. Lia

Ich setzte mich auf Remus' Stuhl und starrte trübselig zu Boden. Ich hörte die Tür ins Schloss fallen und sah auf. Dumbledore war noch da.

»Warum so niedergeschlagen, ihr beiden?«, fragte er sanft. »Nach der letzten Nacht solltet ihr sehr stolz auf euch sein.«

»Wir haben doch nichts ausrichten können«, sagte Harry erbittert. »Pettigrew ist entkommen.«

»Nichts ausrichten?«, wiederholte Dumbledore leise. »Ihr habt etwas Entscheidendes geschafft, Harry. Ihr habt dazu beigetragen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ihr habt einen Unschuldigen vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt.«

»Professor Dumbledore - gestern, als ich meine Prüfung in Wahrsagen hatte, ist Professor Trelawney plötzlich - sehr merkwürdig geworden«, meinte Harry

»Tatsächlich?«, fragte Dumbledore. »Ähm - merkwürdiger als sonst, meinst du?«

»Ja ... ihre Stimme war plötzlich ganz tief und ihre Augen kullerten und sie sagte ... sie sagte, Voldemorts Knecht würde sich auf den Weg machen und noch vor Mitternacht zu ihm zurückkehren ... der Knecht würde ihm helfen, wieder an die Macht zu kommen.« Harry blickte zu Dumbledore auf »Und dann wurde sie sozusagen wieder normal und sie konnte sich an nichts mehr erinnern. War das - war das eine echte Vorhersage?«

Dumbledore schien milde beeindruckt.

»Weißt du, Harry, ich glaube, das könnte sein«, sagte er nachdenklich. »Wer hätte das gedacht? Damit steigt die Zahl ihrer wahren Vorhersagen auf zwei. Ich sollte ihr eine Gehaltserhöhung anbieten ...«

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen.

»Aber -«, Harry sah ihn entgeistert an. »Aber - ich habe Sirius und Professor Lupin davon abgehalten, Pettigrew zu töten! Dann ist es meine Schuld, wenn Voldemort zurückkommt!«

»Keineswegs«, meinte Dumbledore gelassen. »Hat die Erfahrung mit dem Zeitumkehrer dich nichts gelehrt, Harry? Die Folgen unserer Handlungen sind immer so verwickelt, so vielfältig, dass die Vorhersage der Zukunft ein äußerst schwieriges Geschäft ist ... Professor Trelawney, die Gute, ist der lebende Beweis dafür ... du hast etwas sehr Achtenswertes getan, als du Pettigrews Leben gerettet hast.«

»Aber wenn er Voldemort hilft, an die Macht zu kommen -!«

»Pettigrew verdankt dir sein Leben. Du hast Voldemort einen Gehilfen geschickt, der in deiner Schuld steht ... wenn ein Zauberer das Leben eines anderen Zauberers rettet, entsteht ein gewisses Band zwischen ihnen ... und ich müsste mich schwer irren, wenn Voldemort einen Knecht will, der in Harry Potters Schuld steht.«

Das ergab Sinn. Ich würde auch niemanden wollen, der für mich arbeitet, wenn er in der Schuld meines Feindes stehen würde.

»Ich will nichts mit Pettigrew zu tun haben!«, rief Harry. »Er hat unsere Eltern verraten!«

»Das ist ganz tiefe, undurchdringliche Magie, Harry. Aber glaub mir ... der Tag mag kommen, an dem du sehr froh sein wirst, Pettigrew den Tod erspart zu haben. Ich kannte euren Vater sehr gut, sowohl in Hogwarts als auch später«, sagte er leise. »Auch er hätte Pettigrew das Leben gerettet, da bin ich sicher.«

Einen Moment sagte keiner etwas, bis Dumbledore erneut zu sprechen begann:

»Sirius hat mir letzte Nacht erzählt, wie sie Animagi wurden. Eine ungeheure Leistung und nicht zuletzt, dass sie es vor mir geheim gehalten haben. Und dann fiel mir ein, welch ungewöhnliche Gestalt dein Patronus annahm, als er Mr Malfoy beim Quidditch-Spiel gegen Ravenclaw so zusetzte. Weißt du, Harry, in gewisser Weise hast du deinen Vater letzte Nacht wieder gesehen ... du hast ihn in dir selbst gefunden.«

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