Pov. Lia
Madam Pomfrey beschloss resolut, Harry übers Wochenende im Krankenflügel zu behalten. Er widersprach nicht und klagte auch nicht, doch sie durfte nichts von dem kläglichen Überbleibsel seines Nimbus Zweitausend fortwerfen. Es war albern und mein Bruder wusste das auch, doch er erzählte mir, dass er das Gefühl habe, einen guten Freund verloren zu haben.
Der Strom der Besucher riss nicht ab, und alle kamen, um ihn aufzumuntern. Hagrid schickte Harry einen Strauß Ringelblumen, der wie ein gelber Kohlkopf aussah, und Ginny, puterrot angelaufen, tauchte mit einer selbst gebastelten Genesungskarte auf, die mit schriller Stimme zu singen begann, wenn Harry sie nicht unter einer schweren Obstschale zum Schweigen brachte.
Schon süß.
Ron, Sophie, Hermine und ich wichen nur nachts von Harrys Bett. Doch was wir auch sagten oder taten, wir konnten Harry nicht aufheitern.
Für Harry schien es eine Erleichterung zu sein, am Montag ins lärmende Getriebe der Schule zurückzukehren, obwohl er Malfoys Hänseleinen über sich ergehen lassen musste. Er war ganz entzückt vor Schadenfreude über die Niederlage der Gryffindors. Am liebsten würde ich ihm jedes Mal eine verpassen, doch Harry untersagte es mir. Allerdings hatte sich Malfoy endlich die Bandagen abgenommen und feierte diesen Anlass, indem er Harrys Sturz vom Besen schwingend und meine Aufgelöstheit nachspielte. Zudem verbrachte er einen Großteil unserer nächsten Zaubertrankstunde mit Auftritten als Dementor im Kerker. Ich verlor schließlich die Nerven und warf ein großes, glitschiges Krokodilherz auf Malfoy, das ihn im Gesicht traf; daraufhin zog Snape Gryffindor fünfzig Punkte ab.
»Wenn Snape wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste gibt, melde ich mich krank«, meinte Ron nach dem Mittagessen auf dem Weg zu Remus' Klassenzimmer. »Sieh erst mal nach, wer drin ist, Hermine.«
Hermine öffnete die Tür einen Spaltbreit und spähte hinein.
»Du kannst kommen!«
Remus war wieder da. Ich wollte ihn eigentlich besuchen, doch ich hatte ihn nirgends gefunden. Deutlich mitgenommen sah er aus. Sein alter Umhang hing ihm noch schlaffer um die Schultern als sonst und er hatte dunkle Schatten unter den Augen; dennoch lächelte er uns an, als wir unsere Plätze einnahmen, und die ganze Klasse brach sofort in einen Sturm von Beschwerden über Snapes Verhalten während Lupins Krankheit aus.
»Das ist nicht fair, er macht nur Vertretung, warum muss er uns Hausaufgaben aufgeben?«
»Wir wissen doch nichts über Werwölfe -«
»- zwei Rollen Pergament!«
»Habt ihr Professor Snape gesagt, dass wir Werwölfe noch nicht behandelt haben?«, fragte Remus in die Runde und runzelte leicht die Stirn.
Das Gebrabbel brach wieder los.
»Ja, aber er sagte, wir seien weit zurück -«
»- er wollte nichts davon hören -«
»- zwei Rollen Pergament!«
Remus lächelte angesichts der Entrüstung auf unseren Gesichtern.
»Macht euch keine Sorgen, ich spreche mit Professor Snape. Den Aufsatz müsst ihr nicht schreiben.«
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Avventura - Harry Potter Fan-Fiction I
FanfictionAls Lia Potter und ihr Zwilling Harry an ihrem elften Geburtstag erfahren, dass sie eine Hexe und ein Zauberer sind, ändert sich ihr Leben schlagartig. Plötzlich gehen sie nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und müssen mit ihren neuen...