𝐷𝑒𝑟 𝐼𝑟𝑟𝑤𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑚 𝑆𝑐ℎ𝑟𝑎𝑛𝑘

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Pov. Lia


Professor Lupin war nicht da, als Harry, Ron, Hermine, Sophie und ich zu seiner ersten Stunde Verteidigung der dunklen Künste kamen. Wir setzten uns, packten unsere Bücher, Federkiele und Pergamentblätter aus und unterhielten uns angeregt, bis er schließlich hereinkam. Lupin lächelte verschwommen und legte seine schmuddelige alte Aktentasche auf das Lehrerpult. Er sah noch immer so schäbig aus, wie wir ihn kennengelernt hatten, aber irgendwie machte ihn das sympathisch. Allerdings wirkte er gesünder als im Zug, so als hätte er inzwischen ein paar anständige Mahlzeiten gehabt.

»Schönen Tag«, begrüßte er die Klasse. »Würdet ihr bitte alle eure Bücher wieder einpacken. Heute haben wir eine praktische Lektion. Ihr braucht nur eure Zauberstäbe.«

Mhm. Er war der erste Lehrer, der uns Schüler nicht siezte.

Ein paar neugierige Blicke wurden ausgetauscht, während wir die Bücher wegpackten. Wir hatten noch nie praktischen Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste gehabt, abgesehen von der unvergesslichen Stunde im letzten Jahr, als unser damaliger Lehrer einen Käfig voller Wichtel mitgebracht und auf uns los gelassen hatte.

»Alles klar«, sagte Professor Lupin, als alle bereit waren. »Dann folgt mir bitte.«

Ratlos, aber gespannt standen wir auf und folgten dem Professor aus dem Klassenzimmer. Er führte uns durch den ausgestorbenen Korridor, und als wir um die Ecke bogen, sahen wir als erstes Peeves, den Poltergeist. Rücklings in der Luft schwebend stopfte er das nächste Schlüsselloch mit Kaugummi voll.

Peeves sah nicht auf, bis Professor Lupin nur noch einen Meter entfernt war, dann wackelte er mit den Füßen, an denen er geringelte Zehen hatte, und begann zu singen.

»Lusche Lusche Lupin«, sang er, »Lusche Lusche Lupin, Lusche Lusche Lupin -«

Grob und unbeherrscht war Peeves zwar fast immer, doch immerhin zeigte er bei den Lehrern meist ein wenig Respekt. Wir blickten rasch auf zu Lupin, neugierig, wie er damit umgehen würde; zu unserer Überraschung war ihm das Lächeln nicht vergangen.

»Wenn ich Sie wäre, Peeves, würde ich diesen Kaugummi aus dem Schüsselloch holen«, meinte er vergnügt. »Mr Filch wird sonst nicht in der Lage sein, zu seinen Besen zu gelangen.«

Filch, der Hausmeister, würde sich sicherlich nicht über ein verstopftes Schlüsselloch freuen. Doch Peeves achtete nicht auf Professor Lupins Worte, außer dass er laut und Speichel sprühend schnaubte.

Professor Lupin seufzte leise und zückte seinen Zauberstab.

»Das ist ein nützlicher kleiner Zauber«, erklärte er an die Klasse gewandt. »Bitte, seht genau zu.

Er hob den Zauberstab auf Schulterhöhe, sagte »Waddiwasi!« und richtete ihn auf Peeves.

Mit der Kraft einer Gewehrkugel schoss der Kaugummi aus dem Schlüsselloch und geradewegs in Peeves' linkes Nasenloch; er wirbelte herum und schwebte prustend und fluchend davon.

Wohl doch keine Lusche, so wie Peeves behauptet hat.

»Toll, Sir!«, rief Dean verblüfft.

»Danke, Dean«, erwiderte Professor Lupin und steckte seinen Zauberstab weg. »Gehen wir weiter?«

Wir machten uns wieder auf den Weg. Die Klasse warf Professor Lupin zunehmend respektvolle Blicke zu. Er führte uns einen weiteren Gang entlang und hielt vor dem Lehrerzimmer an.

»Hinein, bitte«, sagte Lupin, öffnete die Tür und trat beiseite.

Das Lehrerzimmer, ein langer holzgetäfelter Raum voll alter, nicht zusammenpassender Stühle, war leer, jedenfalls fast. Professor Snape saß in einem niedrigen Sessel; er blickte auf, als wir nach einander hereinkamen. Seine Augen glitzerten und um seinen Mund spielte ein gehässiges Grinsen. Als Professor Lupin eintrat und die Tür hinter sich schließen wollte, sagte Snape:

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