Pov. Lia
»Wenn er nur den Tarnumhang mitgenommen hätte«, murrte Harry. »Der liegt da einfach rum ...«
Er sah zu Hermine. »Wenn ich kurz rüberrenne und ihn hole, kann ihn Snape nicht mitnehmen und -«
»Harry, niemand darf uns sehen!«
»Wie kannst du das ertragen?«, erwiderte er aufgebracht. »Einfach nur rumzustehen und alles geschehen zu lassen?« Er zögerte. »Ich schnapp mir den Umhang!«
»Harry, nein!«
Hermine packte Harry am Kragen, und keinen Moment zu früh. In diesem Augenblick hörten wir, wie jemand laut anfing zu singen. Es war Hagrid. Leicht schwankend war er auf dem Weg zum Schloss, schmetterte ein Liedchen und fuchtelte mit einer großen Flasche in der Hand durch die Luft.
»Siehst du?«, flüsterte Hermine. »Siehst du, was passiert wäre? Wir müssen versteckt bleiben! Nein, Seidenschnabel!«
Der Hippogreif machte erneut hektische Anstalten, zu Hagrid zu laufen. Auch Harry, Sophie und ich packten ihn jetzt wieder an der Leine und hielten ihn mühsam zurück. Wir sahen Hagrid nach, wie er in gewagten Schlangenlinien den Weg entlangging und schließlich verschwand. Seidenschnabel erlahmte und ließ traurig den Kopf sinken.
Kaum zwei Minuten später flog das Schlossportal erneut auf und Snape kam heraus. Mit großen Schritten kam er auf die Weide zu. Vor der Weide hielt er inne und blickte sich um. Ich ballte die Fäuste. Snape langte nach dem Tarnumhang im Gras und hob ihn hoch.
»Lass deine dreckigen Finger davon«, knurrte mein Bruder hinter vorgehaltener Hand.
»Schhh!«
Snape nahm den Ast, den schon Remus benutzt hatte, um den Baum zu lähmen, stupste gegen den Knoten und verschwand dann unter dem Tarnumhang.
»Das war's«, sagte Hermine leise. »Wir sind alle da unten. Und jetzt müssen wir warten, bis wir wieder rauskommen ...«
Sie nahm das Ende von Seidenschnabels Leine und wickelte es fest um den nächsten Baum, dann setzten wir uns auf den trockenen Boden und schlang die Arme um die Knie. Ich bettete schläfrig meinen Kopf auf Harrys Schulter. »Harry, eins verstehe ich nicht ... warum haben die Dementoren Sirius nicht gekriegt? Ich weiß noch, wie sie kamen, und dann bin ich wohl ohnmächtig geworden ... es waren so viele ...«, flüsterte Hermine.
Ich schilderte Hermine, was ich gesehen hatte; der Dementor hatte bereits seinen Schlund auf meinen Mund gesenkt, als ein großes weißes Etwas über den See galoppiert kam und die Dementoren zum Rückzug trieb. Als ich fertig war und Harry bestätigt hatte, dass er dasselbe gesehen hatte, standen Hermines und Sophies Münder halb offen.
»Aber was war das?«
»Wenn es die Dementoren vertrieben hat, dann kann es nur eins gewesen sein«, begann Harry.
»Ein richtiger Patronus. Ein mächtiger«, schloss Sophie. »Aber wer hat ihn heraufbeschworen?«
Harry und ich antworteten nicht. Ich dachte an die Gestalt, die ich auf der anderen Seite des Sees gesehen hatte.
Wer könnte das sein?
»Habt ihr nicht gesehen, wie er aussah?«, fragte Hermine begierig. »War es einer der Lehrer?«
»Nein«, erwiderte Harry. »Es war kein Lehrer.«
»Aber es muss ein sehr mächtiger Zauberer gewesen sein, wenn er all diese Dementoren verjagen konnte ... wenn der Patronus so leuchtete, hat er ihn nicht beschienen? Konntest du nicht sehen -?«
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Avventura - Harry Potter Fan-Fiction I
FanfictionAls Lia Potter und ihr Zwilling Harry an ihrem elften Geburtstag erfahren, dass sie eine Hexe und ein Zauberer sind, ändert sich ihr Leben schlagartig. Plötzlich gehen sie nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und müssen mit ihren neuen...