𝑍𝑎𝑢𝑏𝑒𝑟𝑡𝑟𝑎̈𝑛𝑘𝑒ℎ𝑜𝑟𝑟𝑜𝑟

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Pov. Lia

Wir waren unter den Ersten, die zum Abendessen in die Große Halle kamen, weil wir hofften, Hagrid zu treffen. Doch er kam nicht.

»Sie werden ihn doch nicht entlassen?«, fragte Hermine besorgt und rührte ihren Pudding nicht an.

»Das sollen sie bloß nicht wagen«, erwiderte Ron, der ebenfalls nichts runterbringen zu schien.

Ich beobachtete den Tisch der Slytherins. Grabbe, Goyle und eine Menge andere Schüler saßen dort, die Köpfe zusammengesteckt, und redeten fieberhaft aufeinander ein. Ich war mir sicher, sie würden ihre eigene Geschichte zusammenbrauen, wie es zu Malfoys Verletzung gekommen war.

»Immerhin kann man nicht behaupten, der erste Schultag sei langweilig gewesen«, meinte Sophie mit düsterer Miene.

Nach dem Essen gingen wir nach oben in den belebten Gemeinschaftsraum der Gryffindors und versuchten unsere Hausaufgaben für Professor McGonagall zu machen, doch wir unterbrachen ständig die Arbeit und spähten aus dem Turmfenster.

»Bei Hagrid brennt Licht«, sagte Harry plötzlich.

Ron sah auf die Uhr.

»Wenn wir uns beeilen, können wir ihn besuchen, es ist immer noch früh ...«

»Ich weiß nicht«, meinte Hermine bedächtig und ich fing ihren Blick auf.

»Harry und ich dürfen sehr wohl über das Schulgelände gehen«, erwiderte ich entschieden. »Sirius Black ist noch nicht an den Dementoren vorbeigekommen, oder?«

Also räumten wir unsere Sachen zusammen und kletterten durch das Porträtloch, froh, auf dem Weg zum Schlossportal niemanden zu treffen, denn ganz sicher waren wir uns unserer Sache nicht.

Das Gras war immer noch nass und wirkte im Dämmerlicht fast schwarz. Vor Hagrids Hütte angelangt, klopften wir, und eine Stimme knurrte: »Herein.«

Hagrid saß in Hemdsärmeln an seinem polierten Holztisch; sein Saurüde Fang hatte den Kopf in seinen Schoß gelegt. Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass Hagrid einiges getrunken hatte; vor ihm stand ein Zinnhumpen, fast so groß wie ein Eimer, und er schien Schwierigkeiten zu haben, uns klar zu sehen.

»Vermute mal, 's ist 'n Rekord«, meinte er mit bräsiger Stimme, als er uns erkannt hatte. »Ham wohl noch kein' Lehrer gehabt, der nur 'nen Tag lang dabei war.«

»Du bist doch nicht entlassen!«, rief Hermine und hielt den Atem an.

»Noch nich«, erwiderte Hagrid bedrückt und nahm einen gewaltigen Schluck wovon auch immer aus seinem Humpen. »Aber 's iss nur 'ne Frage der Sseit, nach der Ssache mit Maf-foy ...«

Wir setzten uns. »Wie geht es ihm denn?«, fragte Ron, »war doch nichts Ernstes, oder?«

»Ma'm Pomfrey hat ihn so gut sie konnte zusamm'geflickt«, sprach Hagrid dumpf, »aber er ssagt, er leide immer noch an Todesqualen ... alles in Bandagen ... stöhnt die ganze Zeit ...«

»Der soll sich nicht so anstellen. Er tut nur so«, sagte ich ohne Umschweife und mit Abscheu in meiner Stimme, die selbst ich nicht überhören konnte. »Madam Pomfrey kann alles heilen. Letztes Jahr hat sie die Hälfte Harrys Knochen nachwachsen lassen. Dass Malfoy die Sache jetzt ausnutzt, war ja klar.«

»Der Schulbeirat ist unnerichtet worden, natürlich«, erzählt Hagrid niedergeschlagen. »Die meinen, ich wär zu groß eingestiegen. Hätte die Hippogreife für später aufheben sollen ... lieber mit Blubberwürmern anfangen sollen ... dachte nur, es wär 'ne gute erste Stunde für euch ... alles mein Fehler ...«

»Es ist alles Malfoys Fehler, Hagrid«, sagte Hermine mit ernster Stimme.

»Wir sind Zeugen«, meinte Harry. »Du hast gesagt, Hippogreife werden böse, wenn man sie beleidigt. Es ist Malfoys Problem, wenn er nicht hören wollte. Wir sagen Dumbledore, was wirklich passiert ist.«

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