𝑇𝑎𝑛𝑡𝑒 𝑀𝑎𝑔𝑑𝑎

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Pov. Lia

Es war mittlerweile schon weit nach Mitternacht und ich und Harry waren noch immer wach. Ich saß auf Harrys Bett, während er an seinem Schreibtisch vor seinem Fenster einen Aufsatz über die Hexenverbrennung schrieb. Dies war eine Hausaufgabe in Geschichte der Zauberei über die Sommerferien gewesen. Ich hätte wahrscheinlich auch schon damit anfangen sollen, doch stattdessen saß ich auf dem Bett meines Bruders mit Briefen vor mir ausgebreitet, die ich seit zwei Jahren sammelte. Die Briefe von R. L.

Ich grübelte schon länger darüber nach, von wem diese Briefe kamen. Kannte ich die Person? Kannte sie mich? Anscheinend schien sie mich zu kennen, was auch keine große Überraschung war. Die gesamte Zaubererwelt kannte mich. Ich versuchte die Person an der Handschrift zu erkennen. Vielleicht war das nur ein übler Streich und die Person existierte überhaupt nicht. Aber wer sollte sich die Mühe machen, teilweise zwei seitige Romane zu schreiben, nur um mich zu verarschen? So jemand wie Malfoy ganz sicher nicht.

Im Raum war es still. Man hörte nichts, außer das Ferderkratzen, das Harry verursachte und Lucy, die friedlich eingerollt neben mir lag und schnurrte.

»Ich verstehe es nicht«, sagte ich in die Stille hinein.

»Was verstehst du nicht?«, wollte Harry wissen und sah zu mir auf.

»Die Briefe«, erwiderte ich.

»Du sitzt da jetzt schon seit zwei Stunden und starrst die Briefe an. Du bist noch zu keinem Entschluss gekommen und fragst mich alle zehn Minuten, wer es sein könnte. Ich weiß es nicht, Lia. Lass es einfach gut sein«, meinte Harry schlecht gelaunt und wandte sich wieder seinem Aufsatz zu.

»Warum so schlecht gelaunt? Wir haben Geburtstag«, erinnerte ich meinen Bruder.

»Schon, aber hast du mal darüber nachgedacht, dass die Dursleys wieder nicht an unseren Geburtstag gedacht haben. Ich bezweifle nämlich stark, dass sie Tante Magda zur Feier des Tages eingeladen haben«, erwiderte Harry.

»Die denken doch nie an unseren Geburtstag, wir sollten mittlerweile daran gewöhnt sein und ich finde wir sollten das beste draus machen«, meinte ich und lehnte mich zurück gegen die Wand.

»Wie kannst du nur so guter Dinge sein?«, fragte Harry, als wäre es eine Strafe an seinem eigenen Geburtstag gut gelaunt zu sein.

»Was bist du krätzig?«, war meine Gegenfrage.

Harry antwortete nicht.

»Oh, die Pubertät ist nun auch bei dir eingetroffen«, witzelte ich.

»Halt die Klappe, Lia«, sagte Harry, grinste aber.

»Gut, ich lass es sein, ich komme sowieso auf kein Ergebnis«, erwiderte ich und sammelte die Briefe auf einem Stapel zusammen.

Ich legte den Stapel neben Harry auf seinen Schreibtisch.

Ich weiß nicht genau wann, allerdings musste ich eingeschlafen sein, denn früh morgens wurde ich von einem schlecht gelaunten Onkel Vernon geweckt.

»Warum seid ihr noch nicht wach?«, brüllte er.

Ich öffnete die Augen und musste ein paar mal blinzeln, bis ich scharf sehen konnte.

»In fünf Minuten seid ihr unten!«, brüllte Onkel Vernon und knallte die Tür hinter sich zu.

Seufzend setzte ich mich auf und sah neben mich. Harry lag neben mir und war gerade dabei seine Brille aufzusetzen.

»Komm schon, wir müssen uns beeilen.«

Als wir unten ankamen, saßen die drei Dursleys gerade am Frühstückstisch.

Harry und ich setzten uns zwischen Dudley und Onkel Vernon. Ich nahm mir eine Scheibe Toast und sah hoch zum Fernseher, wo der Nachrichtensprecher gerade von einem Ausbrecher berichtete...

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