Love me or leave me |Kai Havertz|

Kapitel 11.

<<Kai's Sicht>>

„Sag mal spinnst du Aurelia? Du kannst dir doch nicht den erst besten Typen krallen" sage ich wütend. Ich glaub sie hat den Schuss nicht mehr gehört. Als ich gesehen habe, wie eng dieser Kerl um Lia war... da sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. Ich war grade auf dem Weg für mich und Lilly etwas zu trinken zu holen an die Bar. Gott sei Dank! Sonst hätte ich sie ja nicht vor ihrem schlimmsten Fehler bewahren können. Allein der Anblick. Allein der Gedanke, dass jemand anderes sie berühren oder überhaupt nur begehren könnte.

„Ich.. du" sie wollte anfangen zu reden, aber konnte fast ja nicht mehr gerade stehen. „Dich geht es doch garnicht an, von wem ich mich anfassen lasse und von wem nicht. Du kannst hoch zu deiner ach so tollen Lilly gehen" faucht die mich an. Wäre ich nicht der blöde in der Situation, würde ich das total attraktiv finden, wie sie so kratzbürstig werden kann. Sie hat mir den Kopf ordentlich verdreht, obwohl ich es nicht zugeben würde. „Doch es geht mich was an. Du bist die Schwester meines besten Freundes. Du bist also praktisch auch meine Schwester" sage ich. Ach man. Hab ich sie wirklich Schwester genannt? Wie blöd kann man sein. Ich verbau mir auch immer selbst alles. Ich sehe schon ihren komischen Blick „Ich..das war nicht so gemeint" sage ich nun, aber sie dreht sich von mir weg. „Lass mich in Ruhe" faucht sie. Ein anderer Typ kommt plötzlich auf sie zu und gibt ihr einen Shot in die Hand. „Sie hat schon genug getrunken, danke" mache ich ihn blöd an. Wie eigensinnig die liebe Aurelia ist, sieht sie mich an und kippt sich aus Provokation den Shot in den Hals „Du hast mir nicht zu sagen, was ich zutun habe" grinste sie mich total frech an. Wow. Ein neuer Ton von ihr. „Du solltest jetzt echt langsam machen. Komm wir gehen hoch zu Julian" schlage ich vor und spiele den Aufpasser. „Bring mich doch dazu" grinste sie. Ich zog eine Augenbraue hoch und mir wurde ganz warm. Man macht sie sich grade heiß. Ich fahre mir durch meine Haare. Werd bloß nicht schwach! Halte durch, sage ich mehrmals zu mir selbst.

„Ich geh mal kurz auf die Toilette" sagt sie und macht ein komisches Gesicht. Sie geht vor und ich ahne böses. Also laufe ich ihr wie ein Vollidiot hinterher. „warte!" rief ich. Ich bin so voller Sorge, dass ich einfach das Frauenklo öffne und höre sie schon. Die übergibt sich. Na toll. Ich komme ihr hinterher und beuge mich zu ihr runter. „Geh bitte weg" wimmerte sie „Ich will nicht, dass du mich so siehst" sagt sie leise. Ich nehme ihre blonden Haare und halte sie zurück. Ich fahre mit meiner Hand ihren Rücken entlang. Würde sie nicht grade kotzen, würde ich den Moment echt schön finden. So nah waren wir uns das letzte mal beim Billard. Aber genug von meiner Schwärmerei für Lia. Sie muss erstmal fit werden. „Aber nur so zum Verständnis.. Du übergibst dich, weil du was getrunken hast. Nicht weil du irgendwie naja schwanger bist?" frage ich vorsichtig. Der Gedanke schwebt mir schon im Kopf herum. Sie ist so hübsch und liebenswert, dass ich nicht verstehen kann, wieso sie nicht in festen Händen ist. Sie schüttelt nur total süß den Kopf. Sie nimmt sich ein Stück Toilettenpapier und wischt sich den Mund ab. „Von was soll ich denn bitte schwanger sein? Machst du dich über mich lustig, weil ich noch nie einen Freund hatte?" fragt Lia total ruhig und süß. Sie hat irgendwie einen Hundeblick drauf und ich würd sie am liebsten in den Arm nehmen. Ich fahre ihr sanft über die Hand, da sie mittlerweile nicht mehr über der Toilette hängt, sondern mir gegenüber. Die Toilettenkabine ist allerdings so eng, dass sich unsere Beine verschlängen. „Nein, entschuldige. Ich konnte ja nicht wissen, dass du noch keinen Freund hattest. Wir haben uns ja noch nicht wirklich richtig über unsere Persönlichkeit unterhalten. Versteh mich nicht falsch, aber ich würd das echt gerne ändern" traue ich mich zuzugeben und fahre weiter mit meinen Fingern über ihre zärtliche Hand. Ich sehe, wie sie anfängt zu lächeln. Allerdings keine zwei Sekunden später, hängt sie wieder über der Toilettenschüssel und übergibt sich. Jetzt muss ich sogar echt lachen. „Wir sollten nachhause gehen" sage ich und das blonde wunderschöne Mädchen nickte. Ich helfe ihr beim Aufstehen. Ich werde etwas blöd angeschaut, als wir zusammen aus der Kabine kommen. Den Gedanken, fand ich aber ganz lustig, weshalb ich wohl grinste. Sie spült sich noch den Mund aus. Ich nehme Lia an der Hand. Es löst irgendwie Glücksgefühle aus, als sich unsere Finger zu einem verschränken. Den Moment lasse ich aber leider nicht lange anhalten „Bleib bitte hier. Red mit keinem und lauf nicht weg. Ich sag deinem Bruder bescheid und ich fahr dich heim" sage ich zuvor und lasse ihre Hand los.

Ich gehe direkt ohne Umweg nach oben und sage Julian bescheid. Natürlich lasse ich das Detail, dass sie sich ausgekotzt hat, weg. Er ist so glücklich grade mit Amy und ich übernehme ehrlich gesagt nur all zu gerne den Aufpasser. Sonst würde Juli das tun und ich wäre nicht mehr in ihrer Nähe. Lilly kam auf mich zu. „Ich bleibe noch ein wenig süßer. Sehen wir uns später?" fragte sie und fuhr mit ihren Fingern an meinem Hals herum. „Bin müde. Wir sehen uns morgen" sage ich nur um mich schnell aus der Situation zu lösen. Sie küsst mich. Da ich wusste, dass Lia nicht da war, erwiderte ich den kleinen Kuss. Jedenfalls ging ich die Treppen mit einem schrecklichen Gewissen runter.

Ich bin so ein Arschloch. Ein mega Arschloch. Ich bekomme sofort Bauchschmerzen, als ich sie sehe. Es kommt mir vor, als hätte ich Lia grade betrogen, obwohl wir nie zusammen waren. Unten angekommen, stand sie ganz brav noch da und hält sich an einem Stuhl fest. Ich kam zu ihr, nehme ihre Hand und lief mit ihr zum Auto. Ich schnalle sie auf dem Beifahrersitz an und berühre sie natürlich dabei. Sie sah mich so unschuldig an und lächele nur. Ich setze mich auf den Fahrersitz und fahre los in Richtung zu ihrem Haus.