Love me or leave me |Kai Havertz|

Kapitel 39.

<<Kai's Sicht>>

Sie sah so verträumt aus, dass es schon süß aussieht. Ich finde sie zwar auch der Hammer, wenn sie sich richtig stylt, aber in Jogginghose finde ich sie auch süß. Ich steh eh auf süße Mädchen und nicht auf welche, die männlicher sind, als ich. Ganz abartig finde ich es ja, wenn Mädchen vor mir auf den Boden spucken. Totaler abturn für mich ganz persönlich. Aber das ist ja Geschmackssache, schätze ich. „Sry. Ich hatte einen total unrelevanten und unnötigen Tagtraum" versichert sie mir. „Muss dich ja gefesselt haben, wenn du dich so erschreckt hast" schmunzele ich und sie schüttelt den Kopf. „Ah nein" lachte sie leicht und ich auch. Ich würde nur zu gerne wissen, um was es ging.

„Ich weiß, wir wollten reden, aber würdest du eventuell mit Dino noch schnell raus, während ich schnell duschen gehe?" fragte ich sie. „Danach hab ich viel Zeit" füge ich hinzu und setze einen bittenden und schmollenden Blick auf. Sie lacht dann etwas „Natürlich. Bis gleich" meint Aurelia und verschwindet nach oben. Ich komme hinterher und lehne mich an den Türrahmen an. Dino war mittlerweile wach und sie zieht ihm die Leine an. „Wir zwei gehen jetzt raus. Dein Herrschen stinkt bestimmt nach dem blöden langweiligen Training, weshalb er duschen geht" schmunzelte sie meinen Hund an und streichelt ihn . Daraufhin bellt er, als würde er antworten. Total süß. „Nein du nicht. Du bist viel toller, als er" fügt sie hinzu und ich lache „Du Arsch" fauche ich, natürlich scherzend. Sie grinst und steht auf „Mit Dino kannst du eben nicht mithalten. Jetzt geh duschen" sagt sie und verschwindet durch die Haustür. Ich sehe ihr noch grinsend hinterher und gehe in dusche.

Ich hoffe einfach so, dass es zwischen mir und Aurelia nun endlich klappt. Als ich von meiner dusche zurückkomme, trage ich eine graue Jogginghose und einen schwarzen Hoodie. „Da bist du ja" sagt Aurelia aus dem Wohnzimmer. Ich komme schmunzelnd dann rein „Habe ich echt so lange gebraucht?" frage ich scherzend. Plötzlich nickt sie und ich ziehe einen Augenbraue nach oben „Du Lügnerin. Ich habe mich sogar sehr beeilt. Also kann das nicht sein" verteidige ich mich und sie rollt nur mit ihren wunderschönen Augen. „Hab ich dir schonmal gesagt, dass ich es liebe, wenn deine nassen Locken, dir so leicht ins Gesicht fallen?Siehst du gleich 10x attraktiver in meinen Augen aus" biss sie sich leicht auf die Unterlippe. Hat sie das grade wirklich gesagt? Ich merke, wie mir sofort ein warmes Gefühl, um mein Herz wandert. Am liebsten, würde ich sie jetzt küssen, aber zuerst zu dem unangenehmen Teil der ganzen Sache.

„Also, können wir jetzt reden?" frage ich und setze mich neben Aurelia. Sie nickt „Ja natürlich. Deshalb bin ich doch auch hier" lacht sie süß. „Naja also..wie sieht es denn aus? Kannst du dir nun vorstellen, dass du und ich..naja offiziell nun ein Paar werden?" frage ich nun direkt. Unser Weg war mehr als nur anstrengend und voller Steine, sodass ein Licht jetzt wohl endlich perfekt sein würde. „Du musst dir halt im klaren sein, dass ich und Julian deinen Vater definitiv anzeigen werden. Ich möchte, dass er bestraft wird. Das heißt, dass deine Familie mich hassen wird und du wahrscheinlich auch Streit mit ihnen bekommst" erklärt sie und ich schlucke erstmal. „Meinen Vater anzeigen?Krass... also nein. Von deiner Seite aus ist es mehr als nur verständlich" antworte ich und sie nimmt meine Hand. „Kai, ich will nichts mehr, als es mit uns beiden funktioniert. Ich liebe dich und das ändert sich auch nicht so schnell. Aber ich kann nicht mit dem Gedanken leben, dass du für mich alles aufgibst. Das sollst du nicht falsch verstehen jetzt, aber was ist, wenn das zwischen uns nicht für die Ewigkeit bestimmt ist und wir irgendwann getrennte Wege gehen? Dann hast du es bei deiner Familie verschissen und mich hast du auch nicht mehr. Ich und Julian werden ihn definitiv anzeigen. Wir möchten einfach Gerechtigkeit für meine Eltern. Du musst dann alles mitmachen. Das will ich dir einfach nicht antun. Du wärst ständig zwischen unseren Familien. Ich kann nicht verlangen, dass du das alles für mich opferst" erklärt sie mir weiter und ich sehe sie an. „Lia... ich hab so lange dafür gekämpft, um jetzt mit dir an diesen Punkt zu kommen. Ich habe mich um 180 Grad geändert. Du bist alles was ich will. Ich möchte irgendwann sagen können, dass ich alles für die Liebe getan habe. Du hast recht, dass man nie in die Zukunft sehen kann, ob wir uns eventuell mal trennen werden. Aber bis dahin, will ich einfach der Mann an deiner Seite sein. Das stehen wir durch. Außerdem habe ich durch dich gelernt, dass man sich wohl nicht aussuchen kann, in wen man sich verliebt. Ich habe gelernt, dass Liebe ein Gefühl ist und keine Entscheidung, die man mal so trifft. Ich wollte mich nie in dich verlieben. Du bist die Schwester, meines besten Freundes. Aber ich tue es. Und wie ich es tue" spreche ich meine Gedanken aus.

Sie fängt bei meiner Rede an zu weinen. Ihre Tränen laufen und sie strahlt bis über beide Ohren. „Bist du dir da auch sicher?Es wird total schwer werden. Das werden harte Wochen und ich will auf dich Rücksicht nehmen. Ich verstehe es, wenn du es nicht akzeptierst, dass wir deinen Dad anzeigen" teilt sie mir besorgt mit. Sie denkt also wirklich, dass ich überhaupt eine Wahl habe?Auch wenn mich das mehr als nur traurig macht, dass mein Dad angezeigt wird, möchte ich sie. Ich möchte genau sie und keine andere Frau mehr. Es hört sich komisch an, aber ich möchte, dass sie die Mutter meiner eigenen kleinen Fußballmannschaft wird. Okay, so viele Kinder, möchte ich jetzt nicht. Nur so theoretisch.

Aber anstatt zu antworten, überlege ich mir jetzt was effektives. Wir diskutieren ja jetzt nur blöd herum. Ich möchte jetzt eine Antwort.     J-E-T-Z-T. „Warte kurz" sage ich und stehe auf. Sie sieht mich etwas verwirrt an und wischt sich die Tränen weg. Ich laufe schnell in den Hauswirtschaftsraum und hole ein Trikot von mir, was grade frisch aus dem Trockner kommt. Ich laufe also zu ihr und grinse. „Was hast du damit vor?" fragt sie verwirrt. Dann drehe ich es um, sodass man natürlich meinen Nachnamen erkennt. „Willst du jetzt bitte endlich mein T-Shirt beim nächsten Spiel tragen?" stelle ich nun die alles entscheidende Frage. Ich werde irgendwie total nervös. Ich hoffe einfach, dass sie ja sagt und sie nun offiziell meine Freundin wird.