Kapitel 42.

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<<Kai's Sicht>>

Es hat etwas länger gedauert bei dem Umziehen heute, da ich noch mich mit den anderen unterhalten habe. Julian hat allerdings gesagt, dass er auf mich wartet. Als ich dann zu den Autos schaue, sehe ich mich verwundert um. Wo ist denn das Auto von Julian und wo ist überhaupt meine Freundin? Ich bin total verwirrt, entscheide mich aber dazu sie anzurufen. „Hey, wo seid ihr zwei?" frage ich sie, als Aurelia an ihr Handy geht. „Ach längere Geschichte. Ich bin grade daheim angekommen. Die Presse war plötzlich da und hat mich ausgefragt. Du kannst heute vorbeikommen wann du willst. Musst mir keine genaue Uhrzeit sagen" erklärt sie mir. Ich muss sofort etwas lachen „Die Flucht vor der Presse. Wow. Fängt ja schon gut an. Aber okay, ich gehe jetzt erstmal nachhause. Bis später. Ich liebe dich" sage ich und sie sagt „Ich liebe dich auch" und wir legen auf.

Es ist zwar jetzt echt blöd für Aurelia, aber das geht schon. Sie ist nicht so jemand, die nur für den Ruhm an meiner Seite wäre. Sie hasst es im Mittelpunkt zu stehen bzw. so präsent im Internet zu sein. Ihr ist es auch bestimmt jetzt unangenehm. Aber wir wussten ja, dass sowas auf uns zukommt und wir das zu 100% überstehen werden.

Zuhause mache ich nicht mehr viel. Ich gehe entspannt duschen und packe ein paar Klamotten in meinen Rucksack. Ich möchte ein paar Sachen bei ihr lassen, dass ich nicht immer so viel schleppen muss. Sie kann ja dann auch was zu mir legen, sodass man auch mal ganz spontan zueinander kommen kann.

Ich setze mich nun in mein Auto und mache mich auf den Weg zu Aurelia und Julian. Dort klingele ich und Julian macht mir die Tür auf. „Hey" sagt er und schlägt mit mir ein. „Hey. Alles klar?" frage ich und er nickt. „Ich finde es immer noch so komisch, dass du meine Schwester datest" sagt er etwas bedrückt. „Julian.. das ist keine Phase. Ich und Aurelia daten uns nicht mehr. Wir haben uns gedatet und sind jetzt ein Paar geworden. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen" versichere ich meinem besten Freund. „So lange du mich nicht vergisst und unsere Abende, ist das okay" wirft er mir vermutend vor. „Natürlich nicht. Ich gehe dann mal nach oben" sage ich zu Julian und laufe die Treppen hoch zu ihrem Zimmer.

Ich klopfe an ihre Tür und sie ruft genervt „Keine Zeit Julian" meckert sie und ich muss etwas lachen. Sie hat die Klingel wohl nicht gehört. Ich öffne trotzdem die Tür und Aurelia liegt auf ihrem Bett. Sie hat ihre Augen geschlossen, weshalb ich etwas grinsen musste. „Schläft da wer schon?" frage ich und stelle meinen Rucksack an die Tür, ehe ich die Tür schließe. „Hey. Du bist ja schon da" lächelt sie und öffnet ihre Augen. Man sieht schon, dass sie etwas müde ist, aber hält trotzdem dann ihre Arme auf. „Komm" fügt sie hinzu und das lasse ich mir natürlich nicht zwei mal von ihr sagen.

Ich komme also zu ihr und lege mich in ihre Arme. Meinen Kopf lege ich auf ihr Dekolleté und den Arm über ihren Bauch. Sie legt die Arme um mich und krault mir über den Kopf. So könnte ich ewig liegen bleiben. „Du Kai? Ich würde gerne mit dir über deine Ansichten mal reden. Ich würde gerne wissen, ob wir die gleichen Vorstellungen für die Zukunft haben" sagt sie und ich höre ihr zu. „Ich stelle mir ein großes Haus mit Land vor. Es soll ruhig dort sein, wo man Kinder auf der Wiese spielen lassen kann, ohne Angst zu haben. Einfach auf dem Land wohnen" erzählt sie mir, von ihren Träumen. „Das hört sich doch gut an. Ich mag es auch lieber ruhiger. Hier in der Stadt ist zwar auch toll, aber etwas mehr grün, schadet bestimmt nicht. Falls es doch nicht das wahre für uns ist, werden wir uns einfach zwei Häuser kaufen. Einmal Stadt und einmal Land" sage ich und meine Freundin, fängt an zu lachen. „Du kannst auch nicht einmal aufhören, mit deinem Geld zu prahlen, oder?" wirft sie mir gegen den Kopf. „Nein. Du kennst mich doch" stimme ich ihr grinsend zu und sie streichelt mich weiter.

Als wir eine Zeit lang einfach nur unsere Zeit zusammen genießen, fällt mir noch ein Thema ein, was wir auch unbedingt klären müssen. „Was ich noch gerne ansprechen würde ist, wie du dir vorstellst zu verhüten. Also ich will dir keinen Druck machen oder so, sondern einfach nur ansprechen. Ich muss eben wissen, auf was ich mich einstellen muss in unserer baldigen hoffentlichen Langzeitbeziehung" versuche ich anzusprechen. Ich hoffe sie versteht das nicht falsch und wird sauer. Allerdings bleibt Aurelia ganz entspannt und krault mich die ganze Zeit, während des Gesprächs weiter. „Ich finde es echt süß von dir, dass du mir die Entscheidung überlässt. Aber um ehrlich zu sein...ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Ich denke aber, dass ich mir am Montag einfach die Pille verschreiben lassen. Dann werde ich das mal austesten" erzählt sie mir und ich nicke leicht. „Natürlich überlasse ich dir die Entscheidung. Immerhin musst du dir die Hormone einwerfen. Voll verständlich, wenn du das nicht wollen würdest" sage ich und sie lächelt. „Ach ich liebe dich ehrlich" grinst sie und zieht mich zu sich hoch. Dann küsst sie mich und ich erwidere ihren zärtlichen Kuss.

<<Lia's Sicht>>

Ich bin beeindruckt, wie er auf mich aufpasst. Ich denke, dass es ihm wirklich ernst mit mir ist. Der Kuss wird dann allerdings intensiver und er bleibt nicht zärtlich. Als er sich nämlich aus dem kleinen Kuss lösen wollte, habe ich ihn natürlich direkt wieder an mich gezogen. „Renn doch nicht weg" hauche ich und lasse meine Lippen mit seinen verschmelzen. Zum ersten Mal tippt er mit seiner Zunge leicht gegen meine Lippe. Wahrscheinlich möchte er so fragen, ob er kann und ich lasse es zu. Meine Zunge umkreist sich mit seiner, als würde sie wissen, was sie überhaupt machen soll. So erlebe ich also an dem Abend, meinen ersten Kuss mit Zunge. Ich merke schnell, dass man viel intimer miteinander so ist. Ich habe einfach so ein wohles Gefühl in meinem Magen, was ich nicht mehr missen möchte.

Love me or leave me                       |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt