Kapitel 24.

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„Das war doch nur ein Witz. Seit wann hast du denn Komplexe Kai?" stelle ich schmunzelnd fest. „Ich habe keine Komplexe. Vielleicht bin ich einfach etwas zu emotional, wenn es um dich geht" schmunzelnd er und steigt ebenfalls aus dem Whirlpool.

Ich gehe mich dann ins Bad umziehen. Besser gesagt finde ich kein Oberteil zum schlafen. Och man Amy.. „Kai?Kann ich eventuell dein Shirt von heute anziehen?Ich hab keins dabei" rufe ich durch die Badetür, die zu ist. Kai kann dann zu mir „Ich hab dann aber auch keins mehr " rief er und hängt das Shirt an den Türgriff. „Naja, besser du als ich" rufe ich schmunzelnd. Als er von der Tür weg war, öffne ich sie schnell und hole das Shirt. Ich ziehe es mir dann über. Amy hat nur eine schwarze Radlerhose zum schlafen eingepackt. Total schlau, wieder von ihr kein T-Shirt dazu einzupacken. Egal. Hat sie einfach vergessen. Jetzt hab ich ja was. Ich binde meine Haare zu einem neuen Zopf und putze mir die Zähne. Dabei sehe ich mich mit seinem Shirt im Spiegel an. Da er es heute getragen hat, riecht es total nach ihm. Ich liebe es. Das Shirt ist so lang, dass die Radlerhose fast schon nicht mehr zu sehen ist, was mir gefällt.

Jedenfalls komme ich dann raus und sehe, dass  Kai schon im Bett liegt und einen Film aussucht. An den Anblick könnte ich mich gewöhnen. Ich könnte mich daran gewöhnen, jeden Tag so schlafen zu gehen. Jeden Tag neben ihm einschlafen. Das wäre einfach ein Traum. Ich lege mich dann zu ihm und er hält aus Spaß dann seine Brust zu, da ich ja jetzt sein Shirt trage, anstatt er „Du spanner" bezeichnet er mich. Ich lache und strecke ihm die Zunge raus „Du musst aufpassen. Nachher schaue ich dir noch was ab" grinse ich ihn an. Er grinst auch und zieht mich zu sich. Ich kuschele mich an ihn heran und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich spüre so krass seine Körperwärme.

Kai hat mal wieder einen total langweiligen Film ausgesucht. Schrecklich. Letztes Mal schon. „Du..Kai?" sage ich und sehe in sein Gesicht hoch. Ich möchte nicht nochmal sowas schauen. Deshalb muss ich ehrlich zu ihm sein. „Ich fand deinen Film vom letzten Mal echt langweilig. Wer schaut sich schon 4 Teenager an, die plötzlich in einem Spiel sind?" frage ich schmunzelnd. „Darf ich den Film vielleicht heute aussuchen. Als Abwechslung und Entschädigung?" frage ich und mache einen Schmollmund. Dann gibt er nach und ich grinse. Ich wusste, dass ich es schaffe. Also nehme ich die Fernbedienung und suche den Film ~ein ganzes halbes Jahr~ aus. Ich liebe einfach Liebesfilme. Die sind immer so emotional. Mann kann sich einfach in die Lage der Personen hineinversetzen. Das ist einfach so wunderschön.

<<Kai's Sicht>>

Ich tue das hier nur ihr zu liebe. Ich hasse Liebesfilme. Die sind doch alle so vorhersehbar. Entweder stirbt einer, sie werden glücklich oder werden erwachsen. Sie sind aber meist immer glücklich, bis irgendein Schlag kommt. Meist ein Geheimnis. Dann gibt es kurz Streit und sie vertragen sich wieder. Dieser Kreislauf hat einfach jeder von solchen Filmen. Einfach zum kotzen. Es trifft mich schon, dass sie meinen Film hasst. Deshalb gebe ich ihr jetzt die Chance, mich zu überzeugen bzw. lasse ich das alles über mich ergehen.

Während dem Film hab ich schon keine Nerven mehr. Lia fiebert richtig mit, obwohl sie den Film schon locker 10x gesehen hat. Unverständlich. Aber dafür sieht sie total süß aus. Gegen Ende fängt sie dann an zu weinen, sprich ihr laufen Tränen über die Wange. „Ach bist du süß" sage ich und lache leise. Ich drücke sie an mich und streichele ihr über den Rücken. „Du findest das überhaupt nicht bewegend?" fragt sie mich nachdem der Typ gestorben ist und der Film aus ist. Ich nehme ein Taschentuch aus meiner Tasche und wische ihr die Tränen sanft weg. „Nein. Die Dinger gehen immer gleich aus. Aber ich finde es beeindruckend, wie sehr dich das berührt" sage ich lächelnd und sie lächelt dann auch wieder.

„Aber stell dir doch mal vor, du wärst das. Stell dir vor, dass jemanden, den du so sehr liebst einfach stirbt. Einfach von jetzt auf gleich aus deinem Leben gerissen wird. Es muss ja nicht mal die Schuld von einem selbst sein. Du siehst es ja an meinen Eltern. Wie schnell sowas gehen kann" sagt sie leise und zupft an ihrem Armband rum. „Hey..falls du es so meinst, werd ich nicht gehen. Klar, deine Eltern sind gegangen. Aber da kann niemand was dafür. Ich werde bleiben. Du wirst mich nicht mehr los. Keine Sorge" lächele ich und streichele Lia über ihre Wange. Ich sehe sie zum ersten Mal in meinem Shirt und ich liebe es. Ich finde es nur etwas schade, dass es kein Trikot ist. Dann hätte noch dick und fett auf ihrem Rücken mein Nachname gestanden. Das hätte ich sogar noch mehr geliebt.

„Ich will es auch für dich hoffen, dass du nicht gehst" lacht sie dann und ich schaue sie gespielt entsetzt an. „Weißt du, wie süß ich gerade zu dir war?" lache ich auch und sie wuschelt durch meine Haare. „Ja ich weiß. Aber du sollst dich daran gewöhnen, süß zu mir zu sein und nicht nur jetzt, um mich zu beeindrucke" zwinkere sie mir zu. Diese kleine Ratte. Irgendwie weiß sie genau, wie sie mit mir umgehen muss. Sie weiß genau, was sie sagen muss. Richtig krank, ehrlich.

<<Lia's Sicht>>

Mittlerweile liege ich nicht mehr bei ihm, sondern sitze gegenüber von ihm. Vom Hotel, haben wir eine kleine Aufmerksamkeit bekommen. Es war ein Obstteller. Ich stelle also diesen Teller vor mich und esse. Dann aber klaut Kai mir das letzte Stück Melone aus meiner Hand. „Das war meins!" rufe ich entsetzt und er wollte es sich grade in den Mund stecken „Hol es dir, bevor es zu spät ist" grinst er. Ich verschränke nur meine Arme. „Das traust du dich eh nicht" vermute ich. Er weiß, wie traurig ich wäre. Ich liebe Melone. Als er aber dann total frech ein Stück von der Melone abbeißt, wusste ich, er meint es ernst. Also schiebe ich den Obstteller zur Seite und stehe auf, sodass ich auf dem Bett stehe. „Was machst du denn da?" fragt mich Kai verwirrt und sieht zu mir hoch. „Attacke!" rufe ich nur und lasse mich direkt auf ihn fallen und versuche an das Stück heranzukommen. Er hält es aber so weit nach oben, dass ich kaum dran komme. Wir lachen beide. „Du bist so gemein!" sage ich und versuche höher zu greifen. Dann verliere ich mein Gleichgewicht bei dem harten unfairen Kampf und falle mit meinem Gesicht direkt vor seins.

Es war ein magischer Moment. Wir waren beide kurz still und es fühlt sich an, als würde es nur uns zwei gerade geben. Klar, waren wir alleine, aber es fühlt sich an, wie in unserer eigenen kleinen Blase. Seine Hand fährt in meine Haare zwischen meinen Hals und meinem Ohr. Ich beugt sich nach vorne mit dem Kopf und mit seiner anderen Hand fährt er an meinen Rücken, um mich näher zu ihm zu drücken. Dieses Mal, bin ich nicht so unbeholfen, wie letztes Mal, als er besucht hat mich zu küssen bei ihm. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich das will und ich bin mir sicher mit ihm. Also bewege ich meinen Kopf die letzten Millimeter nach vorne und er drückt seine Lippen auf meine. Mein ganzer Körper kribbelt, wie auf einen Schlag und ich erwidere den Kuss. Alle meine Zellen schreien plötzlich  gefühlt.Es fühlt sich einfach total unbeschreiblich an. Es fühlt sich plötzlich so leicht an, mich ihm hinzugeben. Dieser Kuss löst in mir einen Feuerwerk der Gefühle aus. Ich bin mir sicher, dass wenn ich jetzt stehen würde, meine Knie einbrechen würden. Aber nun bin ich mir sicher... Kai ist der richtige für mich und wird es immer sein.

Love me or leave me                       |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt