Kapitel 33.

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Juli kommt sofort, da er denkt, er wäre wegen ihm hier. „Sry Bro, ich fahre noch Amy und meine Schwester ins Peters. Kann dir den Schlüssel geben und dann kannst du im Wohnzimmer warten" meint er. Kai schüttelt sofort den Kopf „Ich bin deswegen nicht hier Julian. Lia, können wir bitte reden?" fragt er und ich schüttele den Kopf „Du hast dich lieber mit deiner Ex Freundin getroffen. Ich werd sicherlich nicht mit dir reden" sagte ich und öffne die Autotür. Er hat mich einfach total verletzt damit. „Aber du gehst ins Peters oder was? Kann ich ja auch gleich ins Bordell gehen. Ist fast das gleiche" faucht Kai, aber es war mir grade egal. Julian verstand die Welt nicht mehr „Wieso bist du sonst hier und wieso interessiert es dich mit wem er chillt und mit wem nicht?" sagt er ganz verwirrt, aber da er sieht, dass ich nicht mit Kai reden will, stellt er sich beschützend vor mich.

„Dann geh doch. Hast dich ja auch mit deiner Ex getroffen. Ist doch auch das gleiche" fauche ich zurück. Oh nein. Daran hab ich garnicht mehr gedacht. Aber es ist mir jetzt egal, ehrlich, ob Julian es jetzt weiß oder nicht. Ich wollte grade einsteigen, als er sagt „Weil ich deine Schwester liebe bin ich hier man und jetzt lass mich vorbei" haut er einfach raus und versucht an Julian vorbeizukommen. Als er das sagt, war ich so überrascht, dass ich wie starr stehen bleibe. Er hat es zum ersten Mal vor jemand anderem ausgesprochen. Grade noch vor Amy und meinem Bruder. „Wie du liebst meine Schwester? Was geht hier ab" sagt Juli und drückt Kai von mir weg. Dafür war ich ihm so dankbar. „Wir reden später Julian versprochen. Lia rede bitte mit mir. Dann kannst du auch fahren, trinken oder rummachen mit wem du willst" haut Kai mir gegen den Kopf. „Ach so denkst du von mir?Ich würde also jetzt direkt mit jemandem rummachen?Na dann... Kai ganz ehrlich, es ist einfach deine verdammte Schuld, dass ich jetzt so zu dir bin. Tut mir leid, aber ich gehe jetzt" ist mein letztes Wort und ich steige ein. Ich sehe Kai nur durch den Rückspiegel lachen „Komm ich eben mit. Ist mir doch egal" sagt er. Oh nein. Amy sieht dann zu Julian „Ist schon gut. Ich fahre. Ich trinke dann nicht so viel. Redet ihr zwei erstmal und ich und Lia gehen. Damit hilfst du Aurelia auch, wenn du Juli jetzt nicht so blöd stehen lässt" rettet mich Amy und setzt sich auf den Fahrersitz. Dann fährt sie los und ich sehe im Seitenspiegel, wie Kai immer kleiner wird, um so weiter wir weg sind. Ich fächere mir Luft zu und mir kommen die Tränen in die Augen. Wieso muss er immer dann kommen, wenn es mir besser geht?

<<Kai's Sicht>>

Es ist doch alles nicht so, wie sie denkt. Wieso muss ich mich in ein Mädchen mit so viel Charakter verlieben?Hätte es nicht eine sein können, die mich anhimmelt und nicht eine, die mir ihre Meinung gibt. Aber irgendwie stehe ich auch total auf ihren Charakter. Zwickmühle. Ganz einfach.

„Amy weiß auch was abgeht?Bin ich hier der einzige, der grade überhaupt nichts schnallt?" sagt Juli immer noch verwirrt und lehnt sich gegen mein Auto. Jetzt muss ich es wohl auspacken. Alleine. Danach fahr ich zu dieser scheiß Bar. Sie redet heute mit mir. Selbst wenn sie nur zuhört und nichts sagt. „Jaa.. Eigentlich wollten wir es dir letzte Woche Freitag nachdem wir in Aachen waren erzählen. Dann wollte ich aber nicht mehr. Ach Julian. Es tut mir so leid. Aber hör mir erstmal zu, okay?"' frage ich und er nickt. Sein Blick ist zwar schon ziemlich sauer, aber ich denke, er will erstmal alles hören.

„Ich erzähle dir die kurzversion. Kennengelernt haben wir uns nicht in der Umkleide, sondern schon etwas vorher. Sie war in der Küche und hat sich dieses Nutellabrot geschmiert. Sie hatte noch etwas Schokolade an den Rändern von ihrem Mund hängen, was ich ihr aber nicht sagte" erzähle ich und muss total lächeln, da ich wieder daran zurückdenke. „Dann haben wir uns halt immer öfter gesehen. Sei es beim feiern oder wenn wir ein Date hatten. Wir sind kein Paar, keine Angst. Wir haben aber so viel zusammen gemacht. Wir waren im Autokino, bei mir, sie hat Dino kennengelernt... Ich wusste, dass ich etwas für sie empfinde, als wir einfach nur in ihrem Bett gelegen haben. Sie hatte gekotzt vom Feiern und ich habe ihre Haare gehalten. Dann hab ich sie nachhause gebracht und.. naja.. dort wusste ich es. Ich schwöre dir Julian, sie wollte es dir erzählen. Ich hatte Angst, dass du mich hasst. Ich bin nicht mehr der selbe, wie vor ihr" erzähle ich. Julian fährt sich durch sein Gesicht. Mir wird ganz schlecht. Jetzt ist es raus. Ich kann seinen Gesichtsausdruck überhaupt nicht deuten. Er antwortet auch überhaupt nicht. „Alles okay?Bist du sauer?" frage ich. Wieder nichts. Dann sieht er mich aber an. So enttäuscht, aber auch misstrauisch. „Man..ich habe sie meinen Eltern vorgestellt. Sie bedeutet mir wirklich viel" versuche ich es hinzubiegen. „Ich kann dazu jetzt nichts sagen. Ich würde gerne es erstmal sacken lassen, dass mich die 3 wichtigsten Menschen in meinem Leben angelogen haben" sagt er und sieht auf den Boden. „Aber wenn sie dir wirklich so viel bedeutet, fahr jetzt. Ich nutze jetzt die Zeit für mich. Falls es wieder gut wird, was auch immer du gemacht hast, kannst du ja auch kommen. Wenn nicht, dann nicht" sagt er leise. Ich kann nicht anders und umarme ihn. „Ich danke dir. Du bist mein bester Freund und ich hoffe du kannst mir, Lia und Amy verzeihen" sage ich und löse mich. Die Umarmung hat er zwar nicht erwidert, aber er geht ins Haus. Er tut mir richtig Leid.

Aber als Julian drin war, flitze ich einfach nur los. Ich fahre einfach mindestens 40 km/h zu schnell. Aber ich muss jetzt mit ihr reden. Sie muss mir verzeihen. Ich hab scheiße gebaut, aber nicht solche scheiße. Sie denkt bestimmt, dass ich sie betrogen habe oder noch schlimmer.. sie denkt bestimmt, dass ich noch in meiner alten Beziehung bin und sie nur ein Abenteuer oder so war. Nein, niemals. Oh bitte, rede mit mir.

Als ich ankomme, parke ich. Meine Hände zittern vor Angst, aber trotzdem betrete ich die Bar und halte nach beiden ausschau.

Love me or leave me                       |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt