Kapitel 29.

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Als ich aufwache, war es schon 10:00 Uhr. Fuck. Wieso habe ich meine Wecker nicht gehört?! Ich springe aus dem Bett in die Dusche. Mein Traum letzte Nacht, war mehr als nur verrückt. Ich hab geträumt, dass die Eltern von Kai mich überhaupt nicht mögen würden. Ich habe sie gesehen und sie entwickelten sich zu Dämonen, die mich verfolgen und mich fressen. Entweder habe mich mehr als nur Angst, dass sie mich nicht mögen könnten, oder ich kann die Zukunft vorhersagen. Da ich irgendwie nicht an sowas glaube, denke ich, dass meine erste Vermutung wohl richtig ist.

<<Kai's Sicht>>

Ich habe gestern nicht so viel getrunken, weshalb es mir heute gut geht. Ich hatte einfach kein Interesse Alkohol zu trinken. Es ist immer das gleiche, wenn wir ein Spiel verlieren. Jeder säuft sich sturz besoffen und die Jungs fallen alle dann Tod in ihre Betten. Ich bin ja eigentlich auch immer dabei, aber gestern wollte ich mal der Beobachter sein. Ich fand es vor allem total lustig, als Kevin einfach Julian den Tequila über die Hose gekippt hat. Einfach LEGENDÄR!

Meinen Wecker, habe ich um 09:00 Uhr gestellt. Ich gehe duschen und mache mich entspannt fertig. Das anstrengende kommt erst noch. Es nennt sich: Koffer packen. Einfach nur belastend.

Als ich meinen Koffer gepackt habe, freue ich mich schon gleich Lia zu sehen. Wir hatten grade 10:30 Uhr. Als ich aber an ihre Tür klopfe, öffnet mir eine Lia im Kleid mit nur einem Schuh und nassen Haaren die Tür. Ich kann mir einfach mein Lachen nicht verkneifen. Sie funkelt mich nur böse an und das verstärkt mein Lachen. Sie sieht so hilflos und gestresst aus, dass man ihr helfen möchte. „Hör auf. Sonst kannst du deinen Eltern sagen, dass ich weg bin" droht sie mir und versucht ernst zu wirken. Das funktioniert definitiv nicht. Sie sieht für mich einfach nur, wie ein kleiner Krümel aus, der versucht sich wie die ganz großen zu verhalten, wenn sie böse ist. Einfach zu witzig, wie sie versucht, gegen mich anzukommen. „Was kann ich dafür, wenn du anscheinend verschläfst?" frage ich und komme rein. Ich helfe ihr natürlich beim Koffer packen. Einfach der geborene Gentleman, oder? Dann, als sie sich die Haare gemacht hat, dreht sie sich erst zu mir und gibt mir ein Begrüßungskuss. „Guten Morgen" sagt sie lächelnd und ich schmunzele etwas. „Kommt ja früh. Aber dir auch guten Morgen. Komm wir müssen los" sage ich und wir fahren schon los. Wir haben abgemacht, dass ich zu meinen Eltern fahre und sie dann zurück. Geht mir ja überhaupt nicht ab. Wieso mache ich immer so unsinnige und blöde Wetten?Ich bin mir manchmal einfach zu sicher.

Bei meinen Eltern angekommen sehe ich die Unsicherheit in dem Gesicht von Aurelia. „hey.. Es wird alles gut. Okay?" ermutige ich meine bald Freundin und nehme ihre Hände. Sie nickt und sieht mich an „Denkst du, dass sie mich mögen?" fragt sie total süß. Ich finde es toll, dass sie meine Eltern beeindrucken will. „Mir ist wichtig, was meine Eltern denken. Aber selbst wenn sie dich nicht mögen sollten, was unvorstellbar ist, werde ich dich trotzdem nicht gehen lassen. Also kannst du ganz entspannt sein" versuche ich sie zu beruhigen, obwohl ich selbst mehr als nur nervös bin. Da ich der jüngste bin, sind meine Eltern etwas komisch, was Freundinnen angeht. Noch schlimmer sind allerdings meine Geschwister. Sie sehen mich immer noch als 11 gefühlt an. Ich hab totale Angst, dass sie mich blamieren bzw sie abschrecken.

Dann ist es endlich soweit. Ich gehe mit Lia zur Tür. Sie klammert sich von der Seite an meinen Arm und ich klingele. Einmal atme ich aus, um mich selbst zu beruhigen. Dann öffnet meine Mutter die Tür „Ach hallo Schatz" sagt sie und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. „Und du musst..lea sein?" fragt meine Mutter. Schon ist das passiert, was ich meine. Hoffentlich ist sie nicht sauer und denkt, dass ich jemand anderes hätte, bei meiner Vorgeschichte.. Aber Lia reagiert total ruhig. Sie versteht den Fehler wohl „Nein Lia. Aber das ist nur mein Spitzname. Mein richtiger Name ist Aurelia" verbessert sie meine Mutter lächelnd. Meine Mutter entschuldigt sich „Es tut mir so leid. Ich vergesse Namen so schnell. Ich hoffe du verzeihst mir" sagt sie sofort und Lia nickt. Gott sei Dank. Wenigstens ging der Start ganz okay los. Als wir drin sind, sitzt mein Vater schon am Tisch im Esszimmer. Er sieht Lia nicht einmal an. „Hey Dad..Das ist Lia. Mein Gast, den ich euch vorstellen will" sage ich und Lia lächelt freundlich. „Hallo, schön Sie kennenzulernen" fügt sie meiner kurzen Vorstellung hinzu. Mein Dad reagiert allerdings abweisend. „Wäre ich gefragt worden, hättest du keinen Gast" sagt er kühl. Aurelia war doch so sensibel. Wie kann er sowas sagen?! „Dad! Sag doch wenigstens Hallo und gib ihr eine Chance" verteidige ich Aurelia und sie hält mich noch fester fest. Mein Dad seufzte nur „Hallo" aber eher monoton.

Mir ist das zu blöd. Ich gehe also mit Lia in die Küche. „Was ist denn mit Dad los?" frage ich meine Mutter und sie zuckt mit den Schultern. „Kann ich Ihnen noch etwas helfen, Frau Havertz?" fragt meine Aurelia dann und meine Mutter nickt lächelnd. „Wenigstens eine, die mir hilft" funkelt sie mich schmunzelnd an. Ich lache nur „Das war gemein" fauche ich und wir lachen zu dritt. Lia und ich helfen also gemeinsam meiner Mutter.

Dann setzen wir uns an den Tisch, als alles fertig ist. „Wo sind denn meine Geschwister?Die wollten doch auch da sein" frage ich, während ich gerade mir etwas auf den Teller mache. „Naja die beiden haben es so kurzfristig nicht mehr geschafft. Sie würden dich aber trotzdem gerne kennenlernen und laden euch in die Skihütte deines Bruders ein" erzählt meine Mutter und ich war etwas überrascht. „Er hat mir noch nie die Skihütte angeboten. Was ist hier faul?" frage ich also misstrauisch. Da stimmt doch was nicht. Meine Mutter schüttelt den Kopf. „Nein. Sie sind nur traurig, dass sie es nicht geschafft haben. Sie wollen Lia gerne kennenlernen. Deshalb" sagt meine Mutter, bis ich nachgebe. Ganz vertraue ich der Sache zwar nicht, aber mal schauen. Mein Dad ändert nichts. Er wird einfach nur frech. „Aber kommen wir mal zur Sache. Was willst du?Geld?Anerkennung?Beliebtheit?" frage er und Lia war total geschockt. „Wie..Bei allem Respekt, Herr Havertz, was gibt Ihnen das Recht, mir sowas zu unterstellen?" sagt Lia und ich nehme ihre Hand auf dem Tisch. „Dad. Du hörst sofort mit dem Quatsch auf!" warne ich meinen Dad. Er fängt einfach nur an zu lachen und steht auf. „Was hast du gegen sie verdammt nochmal?" frage ich nun sauer „Sie hat dir nichts getan!" füge ich wütend hinzu. „Sie hat mir nichts getan?" wiederholt mein Dad mich lachend. „Das ist eine Brandt. Schlimm genug, dass du mit dem Jungen befreundet bist, aber eine Beziehung mit einem von denen?Das kannst du vergessen" meint er total abwertend. Lia war kurz davor, zu weinen. Was hat er bloß gegen die Familie?

Love me or leave me                       |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt