7 - rosé trio

2.8K 123 4
                                    


Wir liefen an mehreren Abteilen vorbei und es sah ganz so aus, als würden wir kein leeres mehr finden. George spähte in einige Abteile hinein und blieb vor einem abrupt stehen. "Hey Faye, ich vermute die zwei Mädchen hier sind auch in der ersten. Möchtest du dich zu ihnen setzen? Dann könntest du schon einmal einige Klassenkameraden kennenlernen." "Ehm ja... Das hört sich toll an. Und was ist mit euch?" "Ich denke wir machen uns mal auf die Suche nach unserem Freund Lee Jordan. Der hat uns vielleicht einen Platz freigehalten." antwortete mir nun Fred. "Perfekt!" entgegnete ich und lächelte. "Wir sehen uns bestimmt bald in der Schule. Hoffe du kommst nach Gryffindor", zwinkerte mir Fred zu. "Bis dann", sagte ich und öffnete die Tür zum Abteil.

"Hey, ist hier noch ein Platz für mich frei? Der Rest des Zuges ist ziemlich voll", fragte ich die beiden Mädchen etwas schüchtern. "Ja klar! Setz dich", sagte mir eines der Mädchen mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Bist du auch neu?" fragte nun die andere. "Ehm ja... Das ist mein erstes Jahr. Ich bin Faye Evans und ihr?" "Schön dich kennenzulernen Faye. Ich bin June Flores", sagte das Mädchen, das zuerst gesprochen hat. Sie hatte hellblonde, mittel-lange Haare, die gestuft waren und sich dadurch leicht wellten. Beide hatten ein sehr feines Gesicht und hellbraune Augen. Das andere Mädchen hatte braune, schulterlange Haare. "Ich heisse Elle-Lynn Greene. Die meisten sagen mir aber nur Elle", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. "Und ehm... Habt ihr- Also wusstet ihr, dass ihr nach Hogwarts kommt?" fragte ich weiter. Nun antwortete wieder June: "Ja, also ich habs natürlich gehofft. Meine beiden Eltern waren in Hogwarts. Und ausserdem mein älterer Bruder. Er ist bereits im dritten Jahr. Wäre peinlich gewesen, wenn ich keinen Brief bekommen hätte." "Verstehe", ich nickte und schaute zu Elle hinüber. "Bei mir besuchte nur meine Mutter Hogwarts mein Vater ist ein Muggel. Ihre Eltern fanden das nicht so toll. Sie hätten es lieber gehabt, wenn sie einen Zauberer geheiratet hätte. Sie waren aber sowieso ein bisschen enttäuscht von ihr, da sie, nicht wie der Rest der Familie nach Slytherin, sondern nach Ravenclaw kam." "Sind das auch zwei verschiedene Häuser von Hogwarts? So wie Gryffindor?" "Ja", sagte June, "Sind deine Eltern Muggel?" Fragte sie mich freundlich und ich war froh, dass sie mich nicht direkt verurteilte, weil ich keine Ahnung von der Zaubererwelt hatte. "Nein. Also ich glaube nicht. Meine Mutter war auf jeden Fall auf Hogwarts, aber ich kannte meine Eltern nicht. Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen und erfuhr erst an meinem 11. Geburtstag von, naja, dieser Welt." "Achso verstehe", entgegnete sie und sie war die erste, die mich nicht direkt bemitleidete, als ich sagte, dass ich eine Waise bin. Dann begann sie mir zu erklären, was es mit diesen Häusern auf sich hat. "Also es gibt vier Häuser in Hogwarts. Von dreien hast du ja jetzt schon einmal gehört. Neben Gryffindor, Ravenclaw und Slytherin gibt es noch Hufflepuff. Mein Vater war dort. Meine Mutter war in Gryffindor, sowie es mein Bruder jetzt ist und ich würde auch gerne dahin. Aber eigentlich ist es mir egal. Alle Häuser haben irgendwo ihre Vorteile. Naja von Slytherin hört man eher wenig Gutes, da die Schüler, die nach Slytherin eingeteilt wurden meistens recht eingebildet und listig sind. Ausserdem ist Slytherin dafür bekannt, viele dunkle Zauberer hervorgebracht zu haben." Sie zögerte und schaute vorsichtig zu Elle hinüber, da deren Grosseltern ja anscheinend Slytherins waren und sie vermutlich nichts Falsches sagen wollte. Dann fuhr sie fort: "Aber es gibt sicher auch Slytherins, die diesen Vorurteilen überhaupt nicht entsprechen." "Schon gut. Ich bin auch nicht wirklich stolz auf meine Grosseltern. Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass ich nach Slytherin eingeteilt werde, aber ich kann es mir schon vorstellen, denn ich bin nicht so Wissbegierig und Klug, wie meine Mutter es war und der Rest meiner Zauberer Vorfahren waren nun einmal Slytherins." June sah erleichtert aus, da sie vermutlich Angst hatte, Elle würde denken, sie verurteile sie, weil ihre Vorfahren in Slytherin waren. Dann sagte sie: "Vielleicht kommen wir ja alle nach Gryffindor, das wäre toll!" "Ja das wäre es", stimmte ich ihr zu. "Ich habe gerade vorhin zwei Zweitklässler kennengelernt, die ebenfalls in Gryffindor sind. Schienen ganz sympathisch zu sein. Aber wer bestimmt überhaupt, wer in welches Haus kommt?" "Zu Beginn des ersten Schuljahres wird jedem Erstklässler ein sprechender Hut aufgesetzt, der ihn dann nach seinen Charaktereigenschaften und Trieben in ein Haus einteilt. Nach Gryffindor zum Beispiel kommen Schüler, die besonders mutig und tapfer sind. Ravenclaw bevorzugt Leute, die Klugheit, Intelligenz oder auch Kreativität zeigen. Hufflepuff nimmt faire und freundliche Schüler, die oft auch viel Toleranz besitzen. Und zu Slytherin gehören neben den bereits genannten Eigenschaften auch noch Traditionalismus, Ehrgeiz und Gerissenheit. Das waren aber bei allen Häuser längst nicht alle Eigenschaften, da gibt es noch viele mehr. Aber so kannst du dir alles schon einmal ein bisschen besser vorstellen hoffe ich?" Ich nickte. June redete wie ein Buch, doch ich war sehr froh darüber, denn ohne sie hätte ich wirklich keine Ahnung. Elle hingegen war ein bisschen ruhiger, aber auch sie kam mir sehr sympathisch vor.

Die Zugfahrt dauerte ziemlich lange, aber es gab kaum einen Moment in dem wir schwiegen. Die anderen erklärten mir noch einige Dinge bezüglich Hogwarts oder der Zaubererwelt im allgemeinen. Sonst erzählten wir viel von uns und redeten über dies und jenes, bis es irgendwann hiess, dass der Zug bald im Bahnhof von Hogsmead eintreffen würde und wir schon einmal unsere Sachen zusammenpacken und unsere Schuluniform anziehen sollen. Kurze Zeit später hielt der Zug auch schon an und wir stiegen aus. Ein ziemlich hoch gewachsener Mann, was noch immer deutlich untertrieben war, denn er war mindestens doppelt so gross, als ein durchschnittlicher Erwachsener, verkündigte, dass sich alle Erstklässler bei ihm versammeln sollten, damit wir vermutlich gemeinsam das Schloss erreichen würden und niemand verloren ginge.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt