113 - tense

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Die Tür schwang auf und mein Vater trat mit bestimmten Schritten und mit wehendem Umhang herein. Vor dem Bett blieb er stehen und betrachtete mich mit einem belasteten Gesichtsausdruck. Zuerst schaute er zu Dumbledore, doch dieser schüttelte nur seufzend den Kopf, drehte sich um und verliess den Krankenflügel.

"Was ist passiert?" fragte Snape leise, seine Stimme war monoton und brach beinahe. Ich verzog mein Gesicht. „Ich wurde- Bella- Sie hat- sie- sie-", doch mit jedem Wort mit dem ich versuchte zu erklären, was passiert war, verspannte ich mich mehr und begann wieder mich zu verkrampfen. Ich schluchzte schmerzerfüllt auf. Hermine sprang hilflos auf und sah zu Madam Pomfrey. Mein Vater sprang auf mich zu, setzte sich an die Stelle wo Hermine vorher sass und hob hilflos meinen Oberkörper hoch. „Faye!" Meine Muskeln schmerzten vor Anstrengung, doch ich fand keine Ruhe. Ich atmete schnell, begann zu schwitzen und zitterte. „Das Mädchen muss sich erholen", meinte Madam Pomfrey zornig und streckte meinem Vater ein Fläschchen entgegen. Er nahm ihr den Trank aus der Hand und setzte es an meine Lippen.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. "Es tut mir leid", schluchzte ich. "Es tut mir leid. Ich hab sie- ich- sie-" Ich brach ab und schlug die Hände vor mein Gesicht. Dann schloss er mich ohne zu zögern in den Arm. Beruhigend strich er mir über den Rücken. "Sie- sie haben die Prophezeiung. Ich habs vermasselt." Er zog mich noch etwas an sich und ich beruhigte mich allmählich in seinen Armen. "Es ist nicht deine Schuld, Faye." Ich schüttelte den Kopf. Dann griff er nach meinem Gesicht, hob es an und schaute mir aufmerksam in die Augen. "Faye, hör mir zu. Du hättest es nicht verhindern können. Mach dich nicht dafür verantwortlich, was passiert ist." Eine Träne kullerte über seine Wange. Ich nickte verwundert. Dann liess er mich behutsam wieder los, stand auf und drehte sich abrupt um. „Miss Granger, ich erwarte von ihnen, dass sie das, was sie eben mitbekommen haben, vertraulich behandeln." Sie nickte selbstverständlich. „Ja, Sir." Mit einer dankenden Kopfbewegung ging er an ihr vorbei. Gerade als er den Krankenflügel verlassen wollte, ging die Tür erneut auf.

Mein Blick traf auf Dracos. Ich liess meinen Kopf zurück ins Kissen sinken und schaute mit Tränen in den Augen zu Hermine. Mein Vater griff bedrohlich nach seinem Arm und hielt ihm zurück, sagte jedoch nichts. „Faye? Alles okay?" Draco schaute fragend zu mir. Ich erwiderte nichts. Dann funkelte er ängstlich meinen Vater an. "Ich würde ihr niemals- Faye?!" Mein Vater zögerte. Liess ihn jedoch daraufhin mit warnendem Blick los und ging dann hinaus in den Flur. Je näher er kam, desto besser erkannte ich seine roten und aufgequollenen Augen. „Geht es dir gut Faye?" Er trat unsicher auf uns zu.  Ich starrte hilflos zu Hermine, die aufstand und einen Schritt auf ihn zu machte. „Nein, es geht ihr offensichtlich nicht gut!", zischte sie. "Ich habe nicht dich gefragt, Granger." Sie schnaubte empört auf. "Dein Vater hat dafür gesorgt, dass sie drei Mal mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert wurde. Ich denke nicht, dass sie mit dir reden möchte, Malfoy", gab Hermine knirschend zurück. Dracos Schulter sackten nach unten. "Ist das wahr, Faye?" Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. Er kam mir näher, wollte nach meinem Gesicht greifen, doch ich drehte es weg. "Faye-" Seine Stimme brach. Er griff nach meiner Hand. Hielt sie fest in seine geschlossen. "Ich bin nicht er." Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm. Tränen kullerten über meine Wangen. "Ich weiss", schluchzte ich. "Aber ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll." Ich versuchte meine Emotionen unter Kontrolle zu behalten, doch es gelang mir nicht wirklich. "Ich kann das gerade nicht, Draco." Ich sah, wie etwas in ihm zerbrach. Er begann schneller zu atmen, schaute hilflos zwischen meinen Augen hin und her. Als er begriff, löste er sich von meiner Hand. Tränen sammelten sich in seinen Augen. "Es tut mir leid, Faye. So so leid." Ich atmete erstickt auf, als er langsam nach hinten trat, sich dann umdrehte und den Krankenflügel verliess.

Ich schlug die Hand vor meinen Mund und schluchzte auf. Dieser Schmerz war beinahe so schlimm, wie den dem ich die letzten paar Stunden mehrmals ausgesetzt war. Ich bekam Atemnot. Tränen liefen in Strömen über mein Gesicht. Hermine schlang ihre Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ich weinte in ihre Schultern. Mein Herz tat unendlich weh, denn ich hatte gerade die Person verloren, die ich liebte.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt