123 - my dad, the half blood prince

495 40 5
                                    

In diesem Moment schlug die Tür auf und Snape stürmte herein. Er schob Harry grob beiseite und versuchte mich wegzuziehen. "Nein nein nein", murmelte ich und versuchte mich zu wehren. "Tu etwas, Dad!", forderte ich ihn verzweifelt auf. "Bitte!" Ich hielt Dracos zitternde Hand und legte meine Stirn auf seine. Mein Vater kniete sich neben ihn, zog seinen Zauberstab und strich damit über die tiefen Wunden, die Harrys Fluch verursacht haben. Dabei murmelte er eine Beschwörung, die fast wie ein Lied klang. Der Blutstrom schien nachzulassen. Snape wischte das restliche Blut von Dracos Gesicht und wiederholte seinen Zauber. Nun schienen die Wunden zusammenzuwachsen. Nachdem er seinen Gegenfluch zum dritten Mal ausgeführt hatte, hob er Draco hoch und wand sich mir zu. "Bist du verletzt?" fragte er besorgt. Ich schüttelte den Kopf und merkte nicht einmal, dass ich log. "Ich werde Draco in den Krankenflügel bringen. Er wird vermutlich mit einigen Narben davon kommen. Warte hier auf mich, bis ich wieder komme." Ich nickte, wie in Trance. "Und sie Potter", sagte er mit kalter Wut in der Stimme. "Wer hätte gedacht, dass Sie sich derart mit schwarzer Magie auskennen?" Er schaute ihn mit einem verächtlichen Blick an. "Das habe ich nicht gewollt- Ich-" Snape runzelte die Nase. "Sie bringen mir ihr Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene. Unverzüglich!" Harry schaute ihn mit grossen Augen an.

Als mein Vater den Raum verliess, blieb ich bestürzt auf den Boden knien. Harry wandte seinen verwirrten Blick mir zu.  "Dad?" fragte er verstört. Ich hob meinen Kopf nicht. "Nicht jetzt Harry!" Er kam einige Schritte auf mich zu doch ich hob meine Hand und machte eine Geste, die signalisierte, dass er nicht näher kommen sollte. "Hol dieses bescheuerte Buch des Halbblutprinzen!" befahl ich ihm. Es wer kein aufgebrachtes Schreien, sondern eher ein erschöpftes, enttäuschtes Flüstern. Harry trat einige Schritte Rückwärts, drehte sich dann um und lief in den Flur hinaus.

Als er den Raum verliess krümmte ich mich schluchzend. Konnte nicht glauben was gerade passiert war. Und das Schlimmste; Ich realisierte, dass sich mein Bruder und die Person die ich liebte niemals auch nur annähernd verstehen würden, denn sie hätten sich gerade eben beinahe gegenseitig umgebracht.

Ich schrie und hielt eine Hand an die Wunde an meinem Bauch, die scheinbar noch immer stark blutete. Dann begann sich alles zu drehen und mir wurde schwarz vor Augen. Leise kippte ich seitwärts in die blutige Pfütze.

"Faye!" hörte dumpf ich die erschütterte Stimme meines Vaters. "Nein nein nein, Faye!" Schritte näherten sich mir und neben mir sank jemand auf den Boden. Kurz darauf wurde mein Gesicht von zwei Kräftigen Händen umschlossen. "Faye, mach die Augen auf!" Ich versuchte zu blinzeln doch stattdessen kullerte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Stöhnend hielt ich mir die Hand an meine Seite. Er schob mein Shirt hoch. Ich zischte, als er die Scherben aus meiner Haut zog. Jedoch wurde der Schmerz gleich besser. "Du hast zu viel Blut verloren. Du musst in den Krankenflügel." Ich stöhnte. "Wieso hast du nichts gesagt?" Darauf entgegnete ich nichts. Dann hob er mich hoch. Schlapp hing ich in den Armen meines Vaters, als er in Richtung Tür schritt. Harry stand mit bleichem Gesicht im Türrahmen. "Ich hoffe sie wissen, was sie angerichtet haben, Potter", fauchte mein Vater als wir in den Flur hinaus traten. Daraufhin vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust und begann zu schluchzen.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt