97 - cake fight

593 38 7
                                    

Ich tupfte mit einer Serviette meine Mundwinkeln ab und legte sie anschliessend neben meinen leeren Teller. „Vielen Dank Mrs Weasley, der Kuchen war wirklich lecker. Das wäre echt nicht nötig gewesen." Mrs Weasley strahlte mir befriedigt entgegen. "Schmeichlerin", hustete George neben mir, woraufhin ich ihn kräftig anstupste. Ich trank einen Schluck Wasser und schaute ihn trotzig an.

„Du hast da was." Er deutete grinsend auf mein Gesicht. „Wo?" Er schüttelte den Kopf. „Doch nicht, hab mich geirrt." Ich schaute ihn irritiert an, als sein Grinsen noch breiter wurde. Er griff flink nach seinem Teller und ohne, dass ich mich wehren konnte, drückte er kurz darauf den Teller mit dem Tortenstück in mein Gesicht. „Aber jetzt." Ich schrie auf, erstarrte in meiner Bewegung und schnappte zischend nach Luft. „George!" schimpfte Mrs Weasley. Empört entfernte ich die Kuchen und Sahnereste von meinem Gesicht und schmierte sie rächend in Georges. „Das bedeutet Krieg", fauchte ich und Ginny, gefolgt von Fred und George prustete los. Hermine versuchte sich willensstark zu beherrschen, doch als ich George entgegenfunkelte und daraufhin niedergeschlagen zu Mrs Weasley schaute, konnten sie beide sich auch nicht mehr zurück halten. „Was ist denn hier los?" kam es neugierig von Ron, der gerade die Küche betrat. Sein Blick wechselte zwischen Fred, mir und dem Kuchen auf dem Tisch hin und her. „Wieso hat mir niemand gesagt, dass es Kuchen gibt?" Ich schmunzelte. „Willst du etwas?" Ich nahm etwas Kuchen von meinem Gesicht und bot es ihm grinsend an, woraufhin alle, einschliesslich mir, in noch lauteres Gelächter ausbrachen.

So stark, dass meine Verletzung an den Rippen wieder zu schmerzen begannen. Ich verzog mein Gesicht und griff an meinen Brustkorb. Mrs Weasley schaute mich besorgt an. Ich setzte wieder ein Lächeln auf die Lippen, löste meinen Blick rasch von ihr zu George. „Glaub ja nicht, dass du einfach so davon kommst." Ich formte meine Augen zu Schlitzen und stand auf. "Wir sind noch nicht quitt mein Freund!" Ich tippte ihm warnend auf die Schultern und ging in mein Zimmer, das ich nun mit Ginny und Hermine Teile, weil Harry und Ron nun im anderen schlafen würden.

Ich trat in den Raum und ging auf das Bad zu, um mein Gesicht von Kuchenresten und Sahne zu befreien. Als ich in den Spiegel sah musste ich schmunzeln, da ich mit dem Kuchen im Gesicht echt lächerlich aussah. Ich reinigte mein Gesicht und blickte wieder hoch, um zu kontrollieren, ob ich auch wirklich alles erwischt habe. Das Lachen verging mir relativ schnell, als ich einen Blutfleck auf der Seite meines Shirts im Spiegelbild wahrnahm. Ich zog es hoch und stellte fest, dass die Wunde wieder aufgerissen ist und ziemlich stark blutete. Ich presste meine Hand dagegen um den Blutfluss zu unterbrechen, was nicht wirklich funktionierte. Mir wurde schwarz vor Augen, denn ich konnte nicht sonderlich gut mit so viel Blut umgehen. Mit zusammengekniffenen Augen und aufeinander gepressten Lippen setzte ich mich auf den Toilettendeckel und versuchte nicht umzukippen. Gerade, als ich wieder aufstehen wollte, um jemanden zu holen, hörte ich, wie die Zimmertür aufging. "Faye?" erkundigte sich Hermine. "Hermine, kannst du bitte-" Kurz darauf stand sie im Türrahmen des Bades. Sie stiess einen leisen Schrei aus. "Faye! Was-" Sie kam auf mich zu, nahm ein Tuch und presste es gegen meine Wunde. "Okay, okay, okay, okay...", wiederholte sie, vermutlich mehr um sich selber, als mich zu beruhigen. Ich liess meinen Kopf nach hinten fallen. "Mir ist schlecht", stöhnte ich. "Alles gut Faye, einfach tief durchatmen." Ich folgte ihrer Anweisung. "Gehts?" Ich bejahte ihre Frage mit einem Nicken. "Ich hol Mrs Weasley." Ich schüttelte den Kopf versuchte aufzustehen. "Ich komm runter." Sie schaute mich skeptisch an. "Bist du sicher? Ich weiss nicht, ob das so schlau ist." Sie nahm das Tuch kurz weg, um zu schauen, ob die Blutung etwas zurück gegangen ist. "War mir nur etwas zu viel Blut", versicherte ich ihr. "Aber die Wunde-" Ich unterbrach sie. "Es geht Hermine. Wirklich."

Widerwillig stütze sie mich und begleitete mich aus dem Raum hinaus, die Treppen hinunter ins Wohnzimmer. "Um Himmels Willen, Faye!" Mrs Weasley und Lupin schauten mich mit grossen Augen an. Hinter ihnen konnte ich Professor McGonagall mit einem ebenso geschockten Gesichtsausdruck erkennen. "Sie ist wieder aufgerissen", gab ich schwach von mir. Ich taumelte etwas noch vorne, doch Hermine hielt mich zurück. "Ja, das ist unschwer zu erkennen", meinte Remus. Mrs Weasley kam hastig auf mich zu und führte mich zu einem Sessel. Sie begutachtete die Wunde. "Haben sie Diptam, Mrs Weasley?" wie sie Hermine hin. Dann stand sie kopfschüttelnd auf. "Aber klar, wieso habe ich nicht früher daran gedacht." Sie verschwand in der Küche. McGonagall kam nun ebenfalls auf mich zu, kniete sich neben mich hin und studierte meinen Zustand besorgt. "Was ist passiert, Remus?" fragte ihn McGonagall. "Sie haben ihren Aufenthaltsort herausgefunden." McGonagall schaute ihn erschüttert an. "Kann es sein, dass-" Lupin unterbrach sie. "Nein, unmöglich..."

Kurz darauf kam Mrs Weasley mit einer kleinen Ampulle zurück und machte sich daran, das Blut um die Wunde so gut es ging zu entfernen. Dann gab sie einige Tropfen der Tinktur darauf. Ich kniff die Augen zusammen. Ein brennender Schmerz zog sich durch meinen Oberkörper. Als ich das nächste Mal meinen Blick senkte, war ausser einer Verkrustung und dem vertrocknetem Blut rund herum, nichts mehr zu erkennen und die Wunde sah aus, als wäre sie schon mehrere Wochen alt. Entspannt liess ich den Kopf nach hinten fallen, bis er auf den weichen Sessel traf. Mrs Weasley strich mir die Haare hinters Ohr. "Der Rest des Ordens wird bald eintreffen und wir müssen noch einige Vorbereitungen treffen. Meinst du-" Ich nickte. "Alles bestens. Wir können wieder nach oben gehen", versicherte ich ihr. "Harry sollte auch bald kommen. Hermine, falls etwas ist, zögere nicht, mich zu rufen." Hermine lächelte ihr nickend zu. "Werde ich Mrs Weasley", meinte sie, woraufhin wir den Raum verliessen. Die ernsten Blicke von Remus, Mrs Weasley und Professor McGonagall im Rücken.

"Guten Abend, Professor", meinte Hermine als wir auf die Treppen zugingen, und als sie die ersten Stufen hinauf stieg traf mein Blick auf den meines Vater, der vom Eingang des Gebäudes auf uns zukam. Er nickte Hermine zu und hielt in seiner Bewegung inne, als er mich ebenfalls sah. Er senkte seinen Blick auf mein mit Blut versehrtes Shirt. Eine Sorgenfalte trat auf seiner Stirn auf. "Wie ist das passiert?" Hermine blieb stehen. Ich jedoch setzte meinen Gang fort und zuckte nur mit den Schultern, da ich nicht mit ihm reden wollte. Unsere Gespräche endeten sowieso immer beim selben Thema. Als ich die erste Treppenstufe erreichte, griff er nach meinem Arm "Gehts dir gut?" Ich zog meinen Arm weg. "Bestens." Dann fuhr ich meinen Weg fort an Hermine vorbei. Ihr irritier Blick folgte mir, sowie sie kurz darauf ebenfalls. "Was- Hat er-" begann sie. "Ist egal. Ich möchte nicht darüber sprechen", entgegnete ich und ging auf unser Zimmer zu. Ich legte mich mit dem Rücken auf mein Bett. Wieso musste alles immer so kompliziert sein. "Ist alles okay?" fragte Hermine und setzte sich neben mich. Ich nickte langsam. "Ich werde einfach nicht schlau aus Snape. Was hat er für ein Problem? Ausserdem auf welcher Seite steht er überhaupt?" rechtfertigte ich mein Verhalten von eben, aber in gewisser Weise entsprach es auch der Wahrheit. Sie zuckte seufzend mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich weiss auch nicht, was die Ursache für sein Verhalten ist, aber er ist auf unserer Seite. Sonst würden sie ihn nicht ins Hauptquartier lassen." Ich nickte verstehend.

Kurz darauf, hatten Fred und George mit zwei lauten Knalls, aus dem Nichts heraus mitten im Zimmer Gestalt angenommen. Hermine fuhr herum. "Hört auf damit", fauchte sie und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt