76 - something serious

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26. Dezember 1994

Ich blinzelte, als Sonnenstrahlen auf meiner Nase kitzelten. Grünlich schimmerndes Licht fiel in Dracos Zimmer. Ich drehte mich auf die Seite, schaute in Dracos friedlich schlafendes Gesicht und lächelte, denn zum ersten Mal seit Wochen fühlte sich alles verdammt real und unbeschwert an. Es war nun offiziell. Und es war richtig so. Es ist mir egal, was die anderen denken, denn es muss für mich stimmen und nicht für sie. Die Gedanken anderer haben nicht über mein Leben zu entscheiden und ich habe lange dafür gebraucht, um mir das einzugestehen.

Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Als ich nach einigen Minuten wieder ins Zimmer trat, schlief Draco noch immer, weswegen ich folglich die Zimmertür hinter mir abschloss und den Gemeinschaftsraum alleine verliess, um zu frühstücken.

"Das ist also etwas Ernstes, Draco Malfoy und du?" Ich hielt an und drehte mich um, als die Stimme von meinem Vater hinter mir ertönte, während ich die Treppe hoch lief. "Ja, sieht ganz danach aus", antwortete ich knapp, da mir dieses Gespräch etwas unangenehm war. "Du weisst auf was du dich einlässt Faye?" Ich stöhnte genervt aber unhörbar. Ja, ich wusste genau, auf was ich mich einliess, doch heute war der Tag, an dem ich aufgehört habe, mir ständig den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich schaute zur Seite. "Ich glaube Mrs Malfoy mag mich", antwortete ich etwas ausweichen. "Wissen sie wer du bist?" Ich schluckte. Meine Augen trafen wieder auf die, meines Vaters. "Er weiss, dass du mein Vater bist. Von meiner Mutter und Harry hat er keine Ahnung", gab ich zu. Snape schaute mich einen Augenblick ohne etwas zu sagen mit seinen schwarzen Augen durchdringlich an. "Pass einfach auf dich auf Faye", gab er dann schliesslich von sich, drehte sich auf der Stelle um, als ich zur Antwort nickte und ging die Treppen wieder hinunter. Ich seufzte. Da waren sie wieder, die Zweifel. Doch ich schüttelte sie kurz darauf wieder ab und setzte ein Lächeln in mein Gesicht, als ich mich daran erinnerte, mit was für einem Gefühl ich heute morgen aufgewacht bin.

Als ich die grosse Halle betrat, befanden sich um einiges mehr Schüler an den Haustischen, als es für die Weihnachtsferien üblich war, da die meisten für den Ball über die Ferien in Hogwarts blieben. Ich lief an den Tischen vorbei und spürte vor allem vom Slytherintisch Blicke auf mir ruhen. Pansys hasserfüllten Blick traf auf meinen, doch ich liess mich nicht einschüchtern. Stattdessen grinste ich zurück, was sich unerwarteterweise echt gut anfühlte. Ich steuerte auf den Gryffindortisch zu und setzte mich bewusst neben Harry. "Hey", sagte ich währenddessen, doch er ignoriert mich gekonnt und ass weiterhin schlürfend sein Müsli. Nur von Hermine kam ein freundliches Hey und ein zähneknirschender Gesichtsausdruck zurück. Ich lächelte sie dankend, gleichzeitig verzweifelt an. "Du kannst mich nicht ewig ignorieren", fuhr ich fort und gab ebenfalls etwas Müsli in meine Schüssel. "Sieht ganz danach aus, als ob er das kann", sagte George heiter, als er sich ebenfalls gerade zu uns setzte. Nun hob Harry den Kopf und schaute mich verständnislos an. "Wieso ausgerechnet Malfoy?" Waren seine Worte. Ich zuckte verlegen mit den Schultern. "Wegen dem Geld, wieso auch sonst? Ich meine, sonst wär die Entscheidung ja eindeutig auf mich gefallen." "George", protestierte ich ungläubig und schmiss ihm ein Brötchen entgegen. Dann brachen alle, inklusive Harry in Gelächter aus und ich war George dankbar für den Eisbrecher. Kurz darauf stiessen June, Fred und Julie zu uns und wir versanken in einem Gespräch.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt