26 - a fathers worries

1.8K 89 10
                                    

Professor Snape, war der einzige Lehrer, der wusste, dass etwas passiert war. Da ich unter anderem deswegen und weil sich sein Schulzimmer in den Kerkern befand, in dieser Woche seinen Unterricht nicht besuchte, versuchte er vermehrt, mit mir zu reden, doch ich versuchte den Kontakt mit ihm zu vermeiden.

Nach einer Woche war ich mental wieder einigermassen in der Lage in die Kerker hinunter zu gehen und ebenfalls am Zaubertränkeunterricht teilzunehmen. Als ich mit June und Elle das Schulzimmer betrat, sah ich, wie Snape mich mit einem Blick anschaute, der nicht ganz eindeutig war. Er hatte Fragen, sah besorgt aus aber irgendwie auch beruhigt, mich zu sehen. Ich setzte mich hin und als die Stunde zu Ende war, hat mich Professor Snape gebeten, noch einen Moment zu bleiben. Ich hatte es schon geahnt. Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn er mich nicht noch einmal darauf angesprochen hätte, vor allem nach dem ich eine ganze Woche nicht zu ihm in den Unterricht kam. Ich blieb also an meinem Platz sitzen, während dem der Rest der Klasse das Schulzimmer verliess. Als alle draussen waren, stand Snape von seinem Pult auf und kam zu mir an den Tisch.

"Miss Evans. Ich möchte eine Erklärung von ihnen", sagte er mit seiner üblichen monotonen Stimme. Ich schaute auf meinen Schreibtisch und sagte nichts. "Sie haben die ganze letzte Woche in meinem Unterricht gefehlt. Ich habe ein Recht zu erfahren, was an diesem Abend passiert war." Ich starrte noch immer auf die Oberfläche des Tisches. Emotionen, die an die Gedanken an diesen Abend gebunden waren, kamen hoch. Tränen sammelten sich in meinen Augen. "Nein", entgegnete ich kalt und schaute ihn mit funkelnden Augen an. "Verschliessen sie nicht ihren Geist Evans!" "Wieso? Damit sie meine Gedanken lesen können? Nein! Sie haben kein Recht zu erfahren, wieso ich die letzte Woche nicht in ihren Unterricht gekommen bin. Von mir aus können sie mich zu weiteren Nachsitzstunden verdonnern, aber ich werde ihnen nicht sagen, was passiert ist." Wütend stand ich von meinem Platz auf. Was sollte das? Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen. "EVANS!" zischte Snape etwas überrascht von meiner Reaktion. "Nein Sir! ES-GEHT-SIE-NICHTS-AN!" schrie ich in einer lauten, gebrochenen und schluchzenden Stimme.

"Oh doch Faye. Es geht mich etwas an. Du bist meine Tochter."

Mir stockte der Atem. Ungläubig und ohne etwas zu sagen starrte ich in Snapes funkelnde Augen, die nun ebenfalls mit Tränen gefüllt schienen. "Wie bitte was?" flüsterte ich vor mich hin. "Es tut mir leid. Ich wollte nicht-", doch seine Stimme zerbrach. Er kam auf mich zu, doch ich wich einen Schritt zurück. "Faye, hat McCaden dir irgendetwas angetan?" Ohne zu wissen, was gerade passierte antwortete ich: "Ja." Snape sah mich besorgt an. "Was?" Ich schüttelte wiederum den Kopf. Ich konnte ihm nichts sagen. Ich war verwirrt. Was hatte er eben gesagt? "Faye. Ich mache mir Sorgen." "Dann hören sie auf, sich Sorgen zu machen", entgegnete ich ihm wütend. "Das kann ich nicht. Du bist meine To-" bevor er den Satz beenden konnte, schnitt ich ihm das Wort ab. "Er hat mich bedrängt, okay? Vergewaltigt, wenn sie es genau wissen wollen. Und wenn ich ihnen wirklich etwas bedeute, dann schauen sie, dass er von dieser Schule verwiesen wird. Und jetzt lassen sie mich bitte in Ruhe." Weinend und wütend zugleich stürmte ich aus dem Zimmer. "Faye! Miss Evans!" hörte ich Snape mir nachrufen, doch ich ignorierte ihn. War das sein ernst? Einfach so aus dem nichts will er mir sagen, ich sei seine Tochter? Es ist ja nicht so, dass ich gerade andere Sorgen habe. Und jetzt das auch noch? Das war mir wieder einmal alles zu viel. Wieso denn? Wieso immer alles auf einmal? Snape, mein Vater? Niemals! Ich hatte nicht annähernd Ähnlichkeiten mit ihm. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

In den nächsten Tagen versuchte ich Professor Snape so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Ich besuchte zwar seinen Unterricht, ignorierte ihn aber jedes Mal, wenn er versuchte, mit mir zu sprechen. Auf Fragen, gab ich immer nur sehr knappe und freche Antworten. Er bat mich oft, nach dem Unterricht noch kurz zu bleiben, doch ich verliess das Schulzimmer immer als eine der ersten, ohne ihm eine Antwort zu geben. Einige wunderte es, wieso er mir aufgrund meines Verhaltens keine Punkte mehr abzog, oder mich nachsitzen liess, doch das war mir egal. Auch June und Elle sprachen mich einige Male darauf an und ich sagte ihnen nur, dass ich wütend war, weil er immer grundlos alle Gryffindors sabotierte und er es vielleicht endlich mal eingesehen hat, dass er die Slytherins deutlich bevorzugte. Ich wusste, dass das nicht stimmte und ich glaubte auch, dass sie meine Ausrede nicht abkauften. Jedoch würden sie mich dann mit Fragen in Ruhe lassen, denn ich konnte weder ihnen, noch irgendjemandem die Wahrheit sagen.


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt