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Das Schloss war vollkommen leer.

Ich betrat das Schulleiterbüro und bewegte mich auf Harry zu. Sein Kopf in das Denkarium getaucht. Die Erinnerungen meines Vaters wirbelten silbrig weiss und eigenartig umher. Ich tauchte ebenfalls hinein.

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Ich befand mich befand mich in der Dunkelheit. Der Wind pfiff durch die Äste einiger kahler Bäume. Dumbledore stand mit wehendem Umhang vor Snape. "- er glaubt, es betrifft Lily!" Die Stimme meines Vaters klang aufgebracht. "Die Prophezeiung bezog sich nicht auf eine Frau", entgegnete Dumbledore. "Sie erwähnte einen Jungen, der Ende Juli geboren wird-" "Er glaubt, es geht um ihren Sohn. Er wird sie alle töten-" Mein Vater machte eine Pause. "Versteckt Sie sie. Verstecke Sie alle. Bitte." Dumbledore schaute ihn skeptisch an. "Und was werden Sie mir dafür geben, Severus?" Einen Moment starrte mein Vater Dumbledore mit offenem Mund an. "Alles", offenbarte er schliesslich.

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Der Hügel verblasste und mein Vater hielt schluchzend den leblosen Körper meiner Mutter in den Armen.

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Dann sass er mit gesenktem Kopf auf einem Stuhl in Dumbledores Büro. Dieser stand vor ihm. Nach einer Weile hob mein Vater sein verweintes Gesicht. "Ich dachte Sie würden sie beschützen..." Dumbledore blickte mit grimmiger Miene auf ihn herab. "Lily und James haben ihr Vertrauen in die falsche Person in die falsche Person gesetzt, Severus - genauso wie Sie." Mein Vater atmete flach. Sein Gesicht war gequält. "Ich wünschte - ich wünschte, ich wäre tot..." Dumbledore schüttelte den Kopf. "Ihr Junge hat überlebt. Wenn Sie Lily wirklich geliebt haben, sorgen Sie dafür, dass ihr Tod nicht umsonst war. Helfen Sie mir Lilys Sohn zu beschützen." Snape verzog das Gesicht. "Er braucht keinen Schutz. Der Dunkle Lord ist fort-" "Der Dunkle Lord wird zurückkehren. Und wenn es so weit ist, wird Harry Potter in schrecklicher Gefahr sein... Er hat ihre Augen-" Dumbledore blickte ihn auffordernd an. "Aber niemand darf es erfahren- Niemals!" Dumbledore zog eine Augenbraue hoch. "Niemand soll jemals das Beste an Ihnen erfahren, Severus?"

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Es schien etwas Zeit vergangen zu sein. Mein Vater hielt mit zittrigen Händen einen Brief mit der Handschrift meiner Mutter in der Hand. Einige Fragmente des Briefes erklangen in der Stimme meiner Mutter.

Lieber Severus

Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot...

Du hast ein gutes Herz, Severus. Ich habe dir für alles was geschehen ist verziehen. Ich hoffe du verzeihst auch mir. Versprich mir, dass du auf Faye aufpasst. Und bitte sag Faye, dass ich sie über alles liebe und ich alles nur aus Liebe zu ihr getan habe.

In Liebe,

Lily

Mein Vater wischte einige Tränen aus seinem Gesicht.

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Die grosse Halle erschien geschmückt für die Willkommensfeier. Mein Beginn in Hogwarts. Mein elfjähriges Ich stand mit meinen damaligen neuen Klassenkameraden zusammen. "Faye Evans", forderte Professor McGonagall mich auf und ich trat auf sie zu. Der Blick meines Vaters war auf mich gerichtet. "Gryffindor!" wurde durch die grosse Halle verkündet und der Gryffindor-Tisch brach in Jubel aus. Mein Vater richtete sich auf und verliess den Raum mit hastigen Schritten. Einen Moment erschien Dumbledore in seinem Büro und blickte ihn fragend an. "Sie sieht aus wie Lily." Er hielt inne. "Ich kann das nicht...", wisperte er.

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Die nächste Erinnerung zeigte eine Diskussion zwischen mir und meinem Vater, vermutlich während meinem vierten Jahr. Dann meinen aufgewühlten Vater - diesmal in Professor McGonagalls Büro. "Sie verachtet mich und ich scheitere täglich meine Verantwortung zu erfüllen." Mein Vater verzog das Gesicht. "Lily wäre enttäuscht", fügte er bedauernd hinzu. Professor McGonagall schaute ihn gefühlvoll an. "Sie machen sich Sorgen, Severus, das ist verständlich. Aber zeigen Sie Faye doch ein bisschen mehr Liebe. Sie braucht Sie, Severus. Genauso wie Sie sie brauchen. Ich erkenne doch, wie viel sie Ihnen bedeutet. Geben Sie ihr das Gefühl, dass sie Ihnen etwas bedeutet."

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt