139 - tell them

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Das Portrait schob sich zur Seite und vor uns zeigte sich der Raum der Wünsche. Ginny kletterte als erstes durch das Loch in der Wand. Gefolgt von George und Fred. Ich atmete die vertraute Luft von Hogwarts ein, als ich den Raum betrat und lächelte Harry zu, welchem der Mund aufklappte. "Aberforth wird allmählich n' bisschen fuchsig", begrüsste ihn Fred. "Er will ne Runde pennen, aber seine Kneipe hat sich in einen Bahnhof verwandelt." Ich grinste und stiess ihm in die Seite. Kurz darauf erschien June im Portrait-Loch. Hinter ihr erkannte ich ihren Bruder Jaden und Elle, welche die Hände ineinander verschlossen hatten. Ich riss vor Freude die Augen auf und stürzte auf meine besten Freundinnen zu. „Juini", meinte ich bloss, denn meine Stimme versagte. Mit Tränen in den Augen schloss ich meine June in die Arme. „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, Faye", murmelte sie an mein Ohr. Dann löste ich mich von ihr und nahm Elle ebenfalls in die Arme. „Wir habe dich vermisst, Faye." Ich blinzelte meine Tränen weg und lächelte wehmütig. Auch Jay begrüsste mich mit einer Umarmung. Dann blickte ich zwischen ihm und Elle hin und her. „Wann ist das denn passiert?" Elle zuckte mit geröteten Wangen die Schultern. Dann legte ich die Hand auf Jadens Schulter und zwinkerte ihm fröhlich zu.

„Ist ja bezaubernd", murmelte George mit einem ironischen Grinsen. „Also wie lautet der Plan, Harry?" fügte er euphorisch hinzu. „Es gibt keinen", sagte Harry. Er schien noch immer überfordert mit unserem plötzlichen Erscheinen und ich konnte erkennen, wie er versuchte die Schmerzen seiner Narben zu unterdrücken. „Dann lassen wir uns einfach unterwegs einen einfallen, oder? Solche Pläne mag ich am liebsten", sagte Fred optimistisch. „Ihr könnt nicht- das ist absurd." Er blickte zu Neville. „Harry, wir können dich unterstützen bei was auch immer du vor hast." Ich blickte ihn zuversichtlich an. „Du schaffst das nicht alleine..." Er schüttelte skeptisch den Kopf.

„Wir kämpfen, oder etwa nicht?" kam es nun von Dean. „Sie können helfen", unterstütze uns Ron, dann senkte er seine Stimme und murmelte etwas zu Harry und Hermine. „Na gut", rief er dann in die Menge und die Gespräche liess abrupt nach. Auch Fred und George, die zur Erheiterung Witze risse, verstummten und alle blickten ihn erwartungsvoll an. „Es gibt etwas, das wir finden müssen«, sagte Harry. „Etwas - etwas, das uns helfen wird, Ihr-wisst-schon-wen zu stürzen. Es ist hier in Hogwarts, aber wir wissen nicht wo. Es könnte Ravenclaw gehört haben." Er blickte hoffnungsvoll zu den Ravenclaws. „Das verschollene Diadem von Ravenclaw", sagte Luna mit ihrer verträumter Stimme. „Ja, aber das verschollene Diadem", sagte Michael Corner und verdrehte die Augen, „ist verschollen, Luna."


In diesem Moment trat jemand in den Raum. „Snape weiss es- Er weiss, dass Harry in Hogsmeade aufgetaucht ist", erklang die Stimme eines Mädchens aus Ginnys Jahrgang. „Wir müssen uns alle in der grossen Halle versammeln." Ich schluckte, als ich den Namen meines Vaters hörte. Harry schaute verunsichert zu mir. Ich nickte. „Dann werden wir uns in der grossen Halle versammeln", bestimmte ich selbstsicher, denn ich wusste, mein Vater würde weder Harry noch irgendjemandem etwas antun.

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Ich mischte mich mit Harry unter die Gryffindors. „Potter, Evans!", flüsterte Professor McGonagall als sie uns erkannte und griff sich ans Herz. „Was- ? Wie- ? Ist ihnen nicht klar- " „Oh doch", unterbrach sie Harry versichernd. „Professor McGonagall, Voldemort ist auf dem Weg." Ihr Gesichtsausdruck wurde noch strenger, als er ohnehin bereits war, doch ehe sie etwas erwidern konnte, erreichten wir die grosse Halle und traten unauffällig hinein.

Mein Vater trat hervor. „Harry Potter wurde heute Abend in Hogsmeade gesichtet." Ein murmeln ging durch den Raum. „Ich befürchte, dass er sich bereits im Schloss befindet." Er schweifte seinen Blick über die versammelten Schüler. „Nun- sollte irgendjemand versuchen Harry Potter zu helfen, wird er oder sie bestraft werden", sprach er mit seiner monotonen Stimme weiter. "Wenn irgendjemand hier etwas über Mr. Potters Bewegungen heute Abend weiss, bitte ich ihn oder sie, vorzutreten." Er schritt aufmerksam durch den Raum.

Harry trat hervor. Einige Schüler keuchten auf. „Es scheint, dass sie trotz Ihrer umfassenden Defensivstrategien Ein ziemlich umfangreiches Sicherheitsproblem haben, Professor." In diesem Moment wurde die Tür zur grossen Halle aufgestossen und der Orden des Phönix trat in den Raum. Snape Blick schweifte über die erschienenen Personen, wandte sich dann wieder zu Harry, als dieser erneut seine Stimme erhob. „Wie können sie es wagen, dort zu stehen, wo er stand?" Er schaute Snape fassungslos an. „Erzählen sie ihnen, wie es in jener Nacht geschah. Erzählen sie, wie sie ihm in die Augen sahen- einem Mann, der ihnen vertraute, und ihn töteten. Erzählen sie es ihnen." Seine Stimme war aufgebracht. Mein Vater schaute ihn mit leerem Blick an. Ich schüttelte seufzend den Kopf.

In diesem Moment richtete Snape seinen Zauberstab auf Harry. Nun trat ich ebenfalls aus den Gryffindors hervor und stellte mich vor Harry. Mein Vater sank den Zauberstab leicht. In seinem Blick lag Bedauern. Professor McGonagall stellte sich ebenfalls zu uns hinzu und richtete ihren Zauberstab auf meinen Vater, woraufhin dieser seinen erneut hob. ‚Pass auf dich auf, Faye', erklang Dads Stimme in meinem Geist, ehe Professor McGonagall ihren Zauberstab schwang und einen Fluch auf meinen Vater hetzte. Dieser wehrte ihn flink ab. Weitere Flüche wurden auf ihn gerichtet, doch er wehrte sie alle gekonnt ab, ohne einen einzigen zurück zu feuern. Währenddessen warf er mir einen besorgten Blick zu. Dann drehte er sich und flog in schwarzem Rauch umhüllt aus dem dem Fenster der grossen Halle, das klirrend zerbrach. Ich schaute ihm bedauernd nach.

„Feigling! Feigling!", schrie McGonagall ihm nach. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Er mag einiges sein, aber mein Vater ist kein Feigling", murmelte ich kaum hörbar, doch McGonagall warf mir einen mitleidigen Blick zu.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt