21 - flourish

1.9K 93 4
                                    

Frühling 1992

Einige Wochen nach den Ferien ging es mir wieder deutlich besser und ich habe meine aufgestellte Art wieder zurück erlangt. Zwar schweiften meine Gedanken gelegentlich ab und betrübten meine Stimmung, doch im grossen und ganzen habe ich das Thema schon relativ gut verarbeitet. Quidditch hat mir dabei ziemlich geholfen. Ich konnte während den Trainings einfach loslassen, alle meine Sorgen vergessen und mich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren.

Ich habe ausser June nie jemandem erzählt, was los war und ich hoffe Harry auch nicht. Elle hat ziemlich schnell akzeptiert, dass ich nicht darüber reden konnte. Fred und George konnten es jedoch nicht lassen, herausfinden zu wollen, was los war. Sie blieben allerdings immer sehr diskret und rücksichtsvoll. Aber auch Fred und George merkten irgendwann, dass ich nichts sagen würde, egal wie oft sie mich darauf ansprachen. Trotzdem glaube ich, dass sie es herausgefunden haben könnten. Sie waren die neugierigsten Schüler ganz Hogwarts und wussten so ziemlich über alles und jeden Bescheid und meine Mutter war ja nicht unbedingt unbekannt in der Zaubererwelt.

Inzwischen habe ich mich auch einige Male mit Harry unterhalten und war eigentlich ganz froh, ihn in meinem Leben zu haben. Doch ich glaube ihm war die Beziehung zu mir noch einmal um einiges wichtiger, da er sonst keine Beziehungsperson in seinem Leben hatte. Ich war die einzige Familie, die er hatte oder bessergesagt ihm wichtig war. Denn so viel ich wusste, lebte er bei  unserer Tante und wurde dort nicht wirklich gut behandelt. Ehrlichgesagt habe ich nicht das Bedürfnis diesen Teil der Familie kennenzulernen, nach dem was Harry mir über sie erzählt hat. Auch wenn Harry eigentlich ebenfalls mein einziger Blutsverwandter war, den ich kannte, konnte ich hingegen von mir behaupten eine richtige Familie zu haben und das bedeutete mir wirklich viel. Anne war wie eine Mutter und Liza eine Schwester für mich. Und ausserdem bin ich im Gegensatz zu ihm geliebt und in einem behüteten Umfeld aufgewachsen.

Sommer 1992

Das zweite Semester ging ziemlich schnell vorbei und das Schuljahr neigte sich bereits dem Ende zu. Es hat mir nach dem ganzen Vorfall wieder richtig viel Spass gemacht in den Unterricht zu gehen und meine freie Zeit mit June, Elle, George und Fred oder mit Quidditch zu verbringen. Vor allem June ist mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns blind verstanden. Wir waren so verschieden aber irgendwie doch so gleich und ich konnte mich immer auf sie verlassen. Es tat gut zu wissen, so gute Freunde zu haben. 

Unser letztes Quidditch Spiel gegen Ravenclaw haben wir leider verloren, da Harry nicht teilnehmen konnte und wir keinen richtigen Sucher hatten. Gryffindor erlitt seine schlimmste Niederlage seit dreihundert Jahren und wir waren alle der Meinung, dieses Spiel so schnell wie möglich zu vergessen.

Kurz vor unsere Abreise von Hogwarts erhielt ich einen Brief von Anne, die mir mitteilte, dass Olivia adoptiert wurde. Ich freute mich natürlich riesig für sie, war aber folglich auch etwas traurig, dass sie geht, vor allem, weil ich sie in letzter Zeit fast nie gesehen habe. Wenn ich nach Hause kommen würde, wird sie schon weg sein. Ihre neue Familie hat ihr aber versprochen, dass sie uns ab und zu besuchen kommen kann. Wir waren ja schliesslich ebenfalls wie eine Familie für sie. Ihre neue Familie kann sich wirklich glücklich schätzen.

Und so machte ich mich nach meinem zweiten Schuljahr an der Schule für Hexerei und Zauberei wieder auf den Weg nach Hause. Die Sommerferien werde ich wieder grösstenteils im Waisenhaus bei Anne, Liza, Jill und den anderen und die letzten Wochen bei den Weasleys verbringen. Ich freute mich riesig darauf, so wie ich mich jedoch auch wieder auf das neue Schuljahr freute.


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt