86 - fake moody

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Für einen Moment nahm ich nur gedämpfte Geräusche um mich herum wahr. „... wahnsinnig...Sie sind wahnsinnig!" Die Stimme wechselte. „...werden sehen... wer wahnsinnig...dunkle Lord zurückgekehrt..." Die Worte wurden nun etwas klarer und ich blinzelte. „Er ist zurück, Harry. Du hast ihn nicht besiegt!" Dann hob Moody den Zauberstab, öffnete den Mund- „Stupor!" Ein roter Lichtblitz flammte durchs Zimmer, doch nicht aus Moodys Zauberstab. Stattdessen war er es, der rücklings auf den Fussboden schmetterte. Professor McGonagall, Dumbledore und mein Vater stürmten ins Zimmer. Erleichtert atmete ich aus. Mein Vater warf mir einen versichernden Blick zu, um zu sehen, dass es mir gut ging. McGonagall kam geradewegs auf mich zu, als sie mich sah. „Kommen sie, Evans", flüsterte sie. Die schmale Linie ihres Mundes zuckte, als würde sie gleich los weinen. Sie half mir hoch. Ich lehnte mich an sie, da ich zu erschöpft war, mich alleine auf den Beinen zu halten. Sie legte ihre Hand um meine Schultern. „Kommen Sie mit... Krankenflügel... Sie beide." Ihre Stimme klang beängstigt und besorgt. „Nein", sagte Dumbledore scharf. „Dumbledore, sie sollten - schauen Sie sie doch an - sie haben heute Abend schon genug durchgemacht." „Sie müssen verstehen, Minerva." Ich räusperte mich. „Professor ich-„ denn ich konnte mich wirklich nicht noch viel länger auf den Beinen halten. McGonagall schaute ihn auffordernd an, woraufhin er bewilligend nickte. Wir bewegten uns auf die Tür des Büros zu. „Faye", meinte Dumbledore noch kurz bevor, wir auf den Flur hinaus traten. Ich blickte über die Schulter zurück zum Schulleiter. „Du musst wissen, das war nicht Alastor Moody, der euch das heute Abend angetan hat." Ich nickte nur, auch wenn ich nicht wirklich verstanden habe.

„Faye!" hörte ich Dracos Stimme, als wir den Flur zum Krankenflügel entlang liefen. Ich drehte mich um. Er kam auf mich zugelaufen und nahm mich in den Arm. „Dir geht es gut!" Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und begann zu schluchzen. Ich war sichtlich überfordert mit der ganzen Situation heute Abend. Jetzt war Draco bei mir. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Ich konnte endlich die Emotionen loslassen, die sich über den ganzen Abend angesammelt haben. „Hey", sagte er behutsam, drückte mich fester an sich und strich mir über den Kopf. Ich schüttelte leicht den Kopf, denn ich wollte nicht reden. Ich wollte einfach seine Nähe spüren. Dann fühlte ich McGonagalls Hand auf meiner Schulter. „Sie sollte in den Krankenflügel. Sie hat heute Abend einiges durchgemacht." Draco nahm mein Gesicht in die Hände und wischte mir einige Tränen von den Wangen. Dann schaute er mich fragend an und ich nickte langsam.

Ich folgte Professor McGonagall in den Krankenflügel. Dicht gefolgt von Draco. Als McGonagall den Krankenflügel aufstiess, wirbelten die Köpfe von Mrs Weasley, Bill, Ron und Hermine herum und Mrs Weasley hastete auf uns zu. "Oh Faye!" Sie nahm mich in den Arm und strich mir über die Haare. Ich drückte mich an sie und war froh, dass sie genau in diesem Moment da war. "Sie sollte sich ausruhen, Molly. Es ist zu viel passiert heute Abend. Ich denke es ist gut, wenn du bei ihr bleibst. Ich werde in Dumbledores Büro gebraucht." McGonagall fasste mich an meiner Schulter und hatte ihren Blick Mrs Weasley zugewandt. Mrs Weasley nickte, öffnete den Mund, um etwas zu fragen, doch McGonagall war schneller. "Harry ist noch bei Dumbledore. Es geht im gut." Mrs Weasley atmete erleichtert aus. Dann drehte sich McGonagall um. Ich schaute ihr nach. "Mr Malfoy", sagte sie, als sie an Draco vorbei lief, mit einer auffordernden Kopfbewegung, den Raum ebenfalls zu verlassen. Ich nickte ihm versichernd zu, dass ich gut aufgehoben bin, woraufhin er McGonagall folgte.

Madam Pomfrey begleitete mich zu einem Bett, flösste mir beruhigende Tränke ein und schaute, ob ich irgendwelche Verletzungen hatte von meinem Sturz. Bis auf eine kleine Verletzung an meinem Hinterkopf, war alles in Ordnung. Wie erwartet. Es ging mir gut. Ich war nur erschöpft. Das war alles. Harry war derjenige, der heute Abend so viel durchmachen musste und er war noch immer nicht da. Er war derjenige, um den man sich dringend kümmern sollte. "Sie sollten ihrem Kopf etwas besser Acht geben, Liebes", unterbrach Madam Pomfrey meine Gedanken und ich nickte schwach, ohne wirklich anwesend zu sein. Mrs Weasley drückte meine Hand. Etwas später ging die Tür zum Krankenflügel erneut auf und Harry, Dumbledore und Sirius in Animagusgestalt traten in den Raum. Alle wirbelten herum und Mrs Weasley stiess einen ersticken Schrei aus. "Harry! Oh Harry!" Als sie auf ihn los hasten wollte, hob Dumbledore die Hand. "Molly, bitte hören Sie mir einen Augenblick zu. Harry hat heute Abend Schreckliches durchlitten. Und er musste es eben für mich noch einmal in allen Einzelheiten schildern. Was er jetzt braucht, ist Schlaf, Ruhe und Frieden. Wenn er möchte, dass ihr alle bei ihm bleibt", fügte er mit Blick auf Ron, Hermine und Bill hinzu, "dann tut es. Aber ich will, dass ihr ihm erst Fragen stellt, wenn er bereit ist zu reden, und gewiss nicht mehr heute Abend." Mrs Weasley nickte. Ihr Gesicht war schneeweiss.

Harry legte sich ins Bett neben mir. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und er schaute mich niedergeschlagen an. Ich war zu müde, um ein Gespräch zu führen. Von den anderen wagte sich niemand etwas zu sagen oder zu fragen. Was vermutlich auch gut so war, denn ich nehme nicht an, dass Harry zu sprechen zumute war. "Mir gehts schon besser", sagte er dann aber trotzdem, um die unangenehme Stille zu durchbrechen und die offene Frage im Raum zu klären. "Bin bloss müde." Ich sah, wie sich Mrs Weasleys Augen mit Tränen füllten. Sie nickte nur. Dann reichte uns Madam Pomfrey ein Fläschchen mit einem purpurnen Trank. Kaum hatte ich das Elexier ganz ausgetrunken, fiel ich in einen tiefen Schlaf.



Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt