Kapitel 56

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Xavier

Der Auslauf mit Layla war sehr gut verlaufen. Nur das danach, das war schlecht gewesen. Kaum waren wir in menschlicher Form, dann verhielt sie sich seltsam. Layla war abweisend gewesen und hatte mich kaum angesehen.

Ein Schritt nach vorne und danach kam ein Rückschritt. Das Ganze war frustrierend.

Xander meldete sich zu Wort: "Und? Wer ist Schuld dran?" "Das ist mir klar. Diese Frage war unnötig." Es kam ein Knurren von ihm, welches ich gerne erwiderte.

Mir war klar, dass es meine Schuld war. Aber ich konnte die Vergangenheit nicht ändern, egal, wie sehr ich es wollte. Wenigstens hatte Layla nicht mehr versucht mich abzulehnen. Nicht, dass ich es zu lassen würde, aber weh täte es dennoch und das sehr.

Mittlerweile saß ich hinter meinem Schreibtisch im Büro. Eigentlich hätte ich genug Arbeit, nur war ich unkonzentriert. Das mit Layla beschäftigte mich. Den ganzen Tag war sie in meinen Gedanken.

Xander fragte: "Wie wäre es, wenn wir ein Gespräch suchen? In dem Zustand kannst du keine Minute arbeiten." Als hätte ich diese Idee selbst nicht längst gehabt.

Hielt er mich für vollkommen unterbelichtet?

"Das hätte ich nach dem heutigen Auslauf geplant, aber Layla war zu schnell weg." Er knurrte und antwortete: "Ja, das habe ich mitbekommen. Wenn Melody nicht mit unserer Mate befreundet wäre, hätte ich sie umgebracht. Sie wagt es diesen schönen Moment zu zerstören."

Wenn er Melody umbringen würde, hätten wir jegliche Chance bei Layla verloren. Die beiden verstanden sich blendend und Layla würde er damit unfassbar weh tun. Das wäre das Dümmste was Xander machen könnte.

Deshalb sagte ich: "Du bist wahnsinnig auch nur daran zu denken. Ist dir bewusst, wie sehr du Layla damit verletzen würdest? Es mag nicht ideal verlaufen sein, aber deshalb kannst du nicht auf Mord aus sein. Layla ist unsere Mate und wir wollen das beide hinkriegen, aber auf eine nette, normale Art und Weise. Ihre beste Freundin umzubringen ist weder normal noch nett!" Beim letzten Satz war ich etwas lauter geworden damit es verdeutlicht war.

"Hab ich sie umgebracht? Nein. Also ist alles gut. Ich hab es mir gedacht, aber nicht getan. Da liegt ein großer Unterschied. Außerdem hat es dich selbst wütend gemacht. Du bist kein Stück besser."

Diese Diskussionen mit Xander waren ermüdend und sie nahmen kein Ende. An einem Strang würden wir erst ziehen, wenn wir es geschafft hatten das Mateband zu vervollständigen. Ansonsten sah ich kaum Hoffnung.

Mit bedrohlichen Unterton fragte Xander: "Nicht viel Hoffnung? Du brauchst gar keine Hoffnung zu verspüren, dass es zwischen uns in Ordnung wird, sofern wir Layla nicht haben." "Danke, die Nachricht ist angekommen."

Erneut versuchte ich mich auf die Papiere vor mir zu konzentrieren. Ich konnte meine Arbeit unmöglich schleifen lassen. Zu sehr konnte ich Layla auch nicht bedrängen, ansonsten würde sie dicht machen. Im Grunde war arbeiten im Moment die beste Idee, aber es war erfolglos.

Mein Vater hatte sich geirrt. Mit einer Mate war man nicht schwach. Nein, das Gegenteil traf zu. Und, wenn man sie erstmal kannte, dann musste man sie bei sich haben.

Sogar beim Training war ich schlechter geworden. Jarek hatte mich früher nie bei einem Zweikampf besiegt. Jetzt war es ihm einmal gelungen. Das machte es offensichtlich, dass man ohne seine Mate schwach wurde.

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