Kapitel 136

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Das Essen bestand aus drei Gängen und die Köche hatten alles gegeben. Es schmeckte sehr gut und wir hatten viel zu lachen. In der kleinen Runde war es angenehm und man behielt gut den Überblick. Meiner Ansicht nach war das perfekt für uns. Es war einfach viel persönlicher und es gab keine Hektik oder den Trubel, den wir bei der zuerst geplanten Hochzeit gehabt hätten. 

Es war ein runder Tisch, weshalb wir im Kreis saßen. Xavier saß zu meiner linken und Melody zu meiner Rechten, neben ihr war natürlich Blake. Links neben Xavier hatte Jarek seinen Platz und neben ihm Sarafine. So hatte jeder seinen Sitzplatz und dank der kleinen Runde konnte sich jeder gut mit jedem unterhalten. 

Im Hintergrund lief Musik, was das Ganze abrundete. An Alkohol mangelte es uns nicht, das gehörte praktisch zu einer Hochzeit dazu. Bis auf Sarafine, die in der Schwangerschaft nichts trank, aber das machte ihr nichts aus. 

Nach dem Essen rückte Melody ihren Stuhl zurück und stand auf. Dadurch hatte sie die Aufmerksamkeit von uns allen bekommen. Sie grinste breit, womit sie mich ansteckte, wobei ich das den ganzen Abend lang getan hatte. Meine Wangen taten schon weh, so sehr hatte sich dieser Gesichtsausdruck eingebrannt. 

Zuerst klimperte Melody mit einem Löffel gegen ihr Glas. Eigentlich war das vollkommen überflüssig, immerhin waren wir nur zu sechst, aber sie wollte diese Tradition durchführen. Man musste ihr lassen, dass es süß war. Ich konnte verstehen, warum sie das getan hatte, denn damit hatte es den richtigen Effekt, bevor man eine Rede schwang.

Eine Kamera war auf einem Stativ und filmte diese Aktion. Melody räusperte sich und sie hatte bereits Tränen in den Augen, obwohl sie noch kein Wort gesagt hatte. Mit ihrer Ergriffenheit steckte sie mich an, weshalb meine Sicht leicht verschwommen wurde.

Melody räusperte sich erneut und holte tief Luft. Da war ich gespannt, was sie vorbereitet hatte. Aber ich rechnete mit liebevollen Worten. Sie hatte sich viel Mühe gegeben bei den Vorbereitungen, da sah es bei ihrer Rede sicherlich nicht anders aus. 

Schließlich fing sie an: „Liebe Layla, lieber Xavier. Wie wir alle wissen, waren eure Anfänge nicht unbedingt einfach. Da Xavier..." Sie sah zu ihm, warf ihm einen leicht vorwurfsvollen Blick zu und fuhr fort: „...es etwas kompliziert machte, um es freundlich auszudrücken." Damit hatte sie ein Lachen eingebracht, bis auf Xavier, der empfand vermutlich wieder eine gigantische Schuld. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht, ansonsten kam eine Entschuldigung, die überflüssig war. 

"Aber schließlich konnte er erkennen, was für einen Wahnsinn er in sich trug, auch nur eine Sekunde zu denken, dass Layla böse Absichten haben könnte. So sah er den wundervollen Menschen, welcher unsere geliebte Luna ist."

An ihrem Lächeln erkannte ich bereits, dass gleich etwas Freches kommen würde, was im Grunde zu jeder Trauzeugenrede gehörte.

Meine Vermutung wurde bestätigt als sie sagte: "Vielleicht kam die Einsicht auch von der Angst vor meiner Fliegenklatsche."

Ein Lachen konnte ich bei dieser Aussage nicht halten, aber die Träne, die sich ihren Weg über meine Wange bahnte, lag an meiner Ergriffenheit.

Dennoch musste ich etwas anhängen: "Bitte vergiss den Teppichklopfer nicht, der später angewandt wurde."

Blake warf Melody einen etwas verstörten Blick zu. Offensichtlich kannte er diese Geschichte nicht. Da hatte Melody ihm später eine gute Erklärung abzugeben. Jarek hingegen bekam sich vor Lachen fast nicht ein und Xavier tat es mittlerweile genauso.

Sie machte eine kurze Pause, damit sich alle beruhigen konnten. Nebenbei wischte sie sich eine Träne von der Wange und hatte selbst einen Kampf die Fassung zu wahren. Und ich hatte längst ein Taschentuch in der Hand, denn der weitere Teil war sicherlich wieder romantisch. Ich versuchte mich seelisch darauf vorzubereiten, was durchaus schwer sein konnte. Vor allem am eigenen Hochzeitstag.

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