Kapitel 128

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Xavier und Jarek hatten noch ewig diskutiert wegen der Beweggründe von Elias. Zu einem richtigen Ergebnis waren sie nicht gekommen. Beim Verhör bekamen sie hoffentlich die Antworten.

Ich kam gerade im Krankenflügel an und wollte Melody besuchen. Laut Arzt war alles in Ordnung mit ihr. Dennoch wollten sie, Melody zur Beobachtung für eine Nacht dort behalten.

Ihre Familie hatte sie wieder nach Hause geschickt, weshalb ich auf dem Weg zu ihr war. Ich freute mich schon sehr darauf, wenn ich sie endlich in meine Arme schließen konnte.

Die letzten Stunden waren sehr nervenaufreibend gewesen.

Natürlich folgten mir Hendrik und Linus. Xavier hätte mich ansonsten nicht in den Krankenflügel gehen lassen. Die Lage hatte sich zwar beruhigt, aber mein geliebter Mate ging lieber auf Nummer sicher. Wie man ihn eben kannte.

Das Erdgeschoss hatte ziemlich mitgenommen ausgesehen. Der eindeutige Beweis, dass jemand dumm genug gewesen war, unser Rudel anzugreifen.

Wir kamen vor Melodys Zimmertür an und Hendrik klopfte an. Es nervte, immerhin konnte ich das selbst machen, aber ich blieb still. Er machte nur seinen Job und dafür sollte ich ihm nicht den Schädel abreißen.

"Herein!" Alleine ihre Stimme zu hören, brachte mich zum Lächeln.

Während Hendrik die Tür öffnete, sagte ich: "Bitte wartet draußen. Ich wäre gerne mit meiner besten Freundin alleine." Es wunderte mich, aber es kam keine Beschwerde. Die beiden konnten den zwei Wachen vor Melodys Tür Gesellschaft leisten.

Ich betrat den Raum und Melody fing zu grinsen an als sie mich sah. Erleichtert sagte sie: "Layla, endlich. Ich hab mich so auf dich gefreut." Da war es nicht nur ihr so ergangen.

Mit schnellen Schritten ging ich zu ihrem Bett und antwortete: "Und ich mich erst auf dich."

Sie breitete ihre Arme aus und vorsichtig beugte ich mich zu ihr, um sie sanft zu umarmen. Sie hatte zwar keine Verletzungen, aber ich wollte es nicht übertreiben.

Melody lachte und sagte: "Es geht mir gut, Layla. Ich habe keine Wunden oder sonstiges. Elias hat mich zwar gefangen gehalten, aber nicht verletzt."

"Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Du weißt gar nicht, was für Sorgen ich mir gemacht habe." Sie drückte einmal leicht zu und danach lösten wir uns voneinander.

Melody klopfte auf das Bett und so setzte ich mich auf die Bettkante. Ich nahm ihre Hand und kurz sah ich sie einfach nur an. Es tat gut sie zusehen und das wohlauf. In meinen Gedanken hatte ich mir schon das Schlimmste ausgemalt. Zum Glück war das nicht eingetroffen.

Schließlich fing ich an ihr von den bisherigen Geschehnissen zu erzählen. Eher, was Xavier und Jarek vermuteten. Ein festes Urteil war noch nicht gefallen.

Den Angriff auf das Anwesen konnte sie nicht ganz glauben. Es war auch vollkommen verrückt, da konnte ich sie verstehen. Bis jetzt war auch noch nie jemand dumm genug gewesen, dass zu wagen.

Als ich fertig war, war ihre erste Frage: "Aber sie gehen nicht davon aus, dass Blake ein Mittäter ist, oder?" Ihre Sorgen vermischt mit Verzweiflung sah man ihr gut an.

Eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet diese Frau einen bösen Mate haben sollte. Blake musste praktisch einer von der guten Sorte sein. Eine Garantie hatten wir dennoch nicht.

Ich schenkte ihr ein leichtes Lächeln und antwortete: "Nein, Xavier und Jarek denken beide, dass er nicht an dem Plan beteiligt war."

Melody nickte und seufzte, weshalb ich ihre Hand drückte. Vielleicht besänftigte sie das wenigstens ein bisschen und es war das Zeichen, dass ich für sie da war.

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