Kapitel 122

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So gingen Melody und ich mit Sarafine alles durch. Im Grunde war sie einfach eine weitere Meinung, die ihren Senf dazugab. Aber sie war mit allem zufrieden und begeistert. Ab und an hatte sie etwas anzumerken, aber nichts empfand sie als schlecht. Also so sehr, dass man es abändern müsste.

Am Ende war es sowieso meine Hochzeit. Ich musste zwangsläufig auf niemanden sonst hören. Außer auf Xavier, der heiratete genauso, aber der hatte mir die freie Hand überlassen. Im Grunde musste ich tatsächlich auf niemanden hören.

Aber Melody war meine rechte Hand. Ihre Meinung hatte für mich ein großes Gewicht. Wir hatten feststellen dürfen, dass wir sehr ähnliche Vorstellungen hatten und auch was den Geschmack betraf. Mit ihr war die Planung sehr harmonisch.

Als wir endlich alles durchhatten, wandte ich mich an Sarafine und fragte: "Noch Fragen?" Melody deutete um sich und fragte: "Wie könnte man noch Fragen haben? Wir haben alles sehr organisiert ausgearbeitet. Die Pinnwände sind ordentlich und man weiß, worum es geht. Jede Pinnwand hat ihr eigenes Gebiet."

Eigentlich war es eher unser geliebtes Chaos. Für uns war es logisch und leicht ersichtlich, aber für einen Außenstehenden war es das vermutlich nicht. Wir hingen die ganze Zeit an diesen Ausarbeitungen, dass wir uns auskannten, verstand sich von selbst.

Allerdings war Sarafine eine Außenstehende. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie keinen richtigen Überblick hatte.

Mit einem breiten Lächeln antwortete sie mir: "Das ist wirklich sehr gut. Melody hat Recht, da kann man keine Fragen mehr haben. Die Hochzeit wird wunderschön werden."

Melody hob den Zeigefinger und sagte ernst: "Wir haben nicht alles fertig. Das ist nur das, was wir bis jetzt erledigen konnten." Ich fuhr fort: "Und ganz zum Schluss startet der Feinschliff."

Melody und ich standen nebeneinander, weshalb wir mit unseren Händen einschlugen. Wir waren ein verdammt gutes Team.

Sarafine nickte anerkennend und man sah ihr an, dass sie es ernst meinte. Sie war begeistert von unserem bisherigen Ausarbeitungen.

Sie musste ein Lachen unterdrücken, bevor sie sagte: "Trotzdem werde ich Xavier sagen, falls es mal einen Mordfall zu klären gibt, dann soll er sich an euch wenden. Ihr seid ganz schön organisiert und die Ausstattung um so etwas zu lösen, habt ihr ja."

Melody sagte todernst: "Eins steht fest, falls jemand einen Mord mit einer Fliegenklatsche begeht, dann war das nicht ich. Das wollte mir nur jemand anhängen."

Sarafine sah sie verwirrt an. Scheinbar hatte ihr Xavier oder Jarek nie das mit der Fliegenklatsche oder dem Teppichklopfer erzählt. Gut zu wissen.

Ich tat es mit einer Handbewegung ab und sagte: "Sie ist verrückt. Nimm Melody nicht ernst." Die stieß mir ihren Ellbogen in die Seite, weshalb ich lachen musste.

Sarafine nickte verunsichert und der irritierte Blick verließ nicht ihr Gesicht. An der Stelle konnte ich sie gut verstehen. Das war ein seltsames Thema, wenn man die Hintergründe nicht kannte.

Melody war so frei und erklärte es sogar: "Die Fliegenklatsche ist meine persönliche Waffe. Bevorzugt gegen Alphas, um deren Luna zu beschützen. Bei Bedarf verwende ich auch einen Teppichklopfer."

Ein Lachen konnte ich nicht halten. Melody hatte das in einem sehr ernsten Ton gesagt. Es konnte einem nicht entgehen, wie überzeugt und stolz sie auf ihre sogenannten Waffen war.

Melody konnte es selbst nicht mehr halten und fing zu lachen an. Sarafine fragte geschockt: "Das ist ein Scherz, oder?" Ich holte tief Luft, um antworten zu können: "Nein, du kannst gerne Xavier danach fragen."

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