Xavier.
Ausgerechnet er kam gerade auf meinen Balkon. In mir gefror alles, sofort sagte ich: "Mum, ich muss aufhören. Wir telefonieren ein andermal." Mit diesen Worten legte ich auf. In seiner Anwesenheit würde ich dieses Telefonat sicherlich nicht fortsetzen. So lange es her war, dass ich mich mit meiner Mum unterhalten hatte. Aber dieses Gespräch musste warten.
Nun war Xavier hier.
Diesen Anblick hatte ich vermisst. Aktuell waren seine Augen dunkelblau, er sah mich zwar nicht an, aber sie waren zu erkennen. Eigentlich gut, dass er dem vor sich gewidmet war, ansonsten wäre ich von ihm eingefangen. Dennoch hatte er eine Anziehungskraft, die ich nur zu gut spürte.
Verdammtes Mateband.
Xavier ging zum Geländer hinüber und hielt sich fest, er sah dabei in die Ferne. Ich traute mich gerade noch zu atmen, er hatte einfach diese dominante Ausstrahlung. Es war beunruhigend und faszinierend zu gleich.
Wie sollte ich reagieren? Sollte ich etwas sagen? Wie ging das jetzt weiter?
Aber da fing er schon an: "Deine Mum denkt also ich würde dich schlagen." Na toll, er hatte gelauscht. Nächstes Mal würde ich drinnen telefonieren mit der Tür im Blick. Scheinbar hielt Xavier nichts von anklopfen. Ich holte tief Luft und stand auf. Ich trug offiziell den Wahnsinn in mir, denn ich stellte mich neben ihn. Mit Sicherheitsabstand, aber ich stellte mich ans Geländer.
Er war so groß, das konnte einen einschüchtern. Von der Alphaausstrahlung abgesehen, die ließ er mich spüren. Ich stützte mich genauso am Geländer ab, berührte ihn aber nicht, nicht mal annähernd.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte: "Was würdest du an ihrer Stelle denken?" Xavier krallte seine Finger ums Geländer, wodurch seine Knöchel hervor traten.
Ich sah jetzt genauso nach vorne zum Wald. Seine Augen waren vermutlich schwarz geworden und das würde mich verängstigen. Dabei führten wir eigentlich eine normale Unterhaltung.
"Wieso hat dein Vater dich geschlagen?" Xavier sah zu mir, was ich nicht erwiderte. Das war eine sehr persönliche Frage, aber ich würde darauf eingehen. "Ich bin ein Sturkopf." Mir fiel nichts besseres ein, also zuckte ich noch mit den Schultern.
Vollkommen unerwartet legte er eine Hand, auf die meine und sofort spürte ich die Funken. Es war unglaublich, die Berührung des eigenen Mates, aber ich riss mich zusammen. Dennoch kam seine Handlung vollkommen überraschend. Das war eine viel zu nette Geste von ihm.
Xavier ließ meine Antwort gelten und fragte weiter: "Wann hat er dich das letzte Mal geschlagen?" Das wusste ich zu gut. Das war nicht allzu lange her. "An dem Tag, bevor ich abgeholt wurde und hierher kam."
Die Gewalt hatte beinahe täglich stattgefunden. Deshalb war es keine Kunst sich an die letzte Auseinandersetzung zu erinnern.
Ich blieb besser ehrlich. Bei einer Lüge würde er sicher austicken, obwohl man das bei der Wahrheit genauso hervorrufen könnte. Bei dem Mann war alles möglich.
Xavier fügte fragend hinzu: "An den grausamsten Man der Welt?" Genau, das Abendessen mit Jarek und Sarafine. Da hatten wir über diese Dinge geredet.
Was sollte ich darauf erwidern?
Sein Blick war noch immer auf mir, was es mir schwieriger machte. Ich räusperte mich, bevor ich antwortete: "Hm, man glaubt oft das, was man so hört."
Xavier wandte sich nach vorne, weshalb ich meinen Kopf zu ihm drehte. Er wirkte sehr ernst und zog die Stirn in Falten.
Seine Hand lag weiterhin auf der meinen, sie war schön warm und angenehm. Diese Funken waren das beste Gefühl überhaupt. Er hatte einen beruhigenden Effekt auf mich, aber rief auch das exakte Gegenteil hervor. Es widersprach sich alles.
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Cruel Alpha | ✔️
Hombres LoboVerkauft. Verkauft an einen grausamen Alpha. Entkommen gab es für Layla nicht, diesen Deal musste sie eingehen. Ansonsten würde das ganze Territorium ihres Vaters in Schutt und Asche gelegt werden. Don't like it, don't read it