Kapitel 79

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Der Tod meines Vaters war schwer einzuordnen für mich. Das war dasselbe, wie bei meinen Schwestern. Mein Trost darin war mein Bruder, denn ihm ging es nicht anders als mir. Nicht nur ich hatte ein inneres Gefühlschaos.

Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen und da fand langsam wieder Ruhe rein, aber nur langsam.

Meine Mum hatte es am schlimmsten von uns allen getroffen. Sie verlor zwei Töchter und ihren Mate. Aber sie hatte gemeint, dass das mit meinem Vater eine Erleichterung war. Das sie von einer großen Last befreit war. Und das sagte im Grunde alles über die Beziehung zwischen meinem Vater und ihr aus. 

Und genau das hatte mir einen Denkanstoß gegeben. Bei Mates redete man von bedingungsloser Liebe, wenn sie ihr Band vervollständigten. Aber, wenn man meine Eltern bedachte. Bedingungslose Liebe hatte man das nie nennen können.

Meine Mum, die mich sehr gut kannte, hatte diesen Gedanken praktisch gehört und mir versichert, dass es zwischen ihr und Vater von Anfang an so war. Und sie in Xaviers Augen gesehen hatte, wie gerne er mich hatte. Gerne ist vermutlich das falsche Wort, wir gingen eher in Richtung lieben. Zumindest hoffte ich das. 

Meine eigenen Zweifel würden mich bald selbst umbringen. 

Dieses Chaos lag nun hinter uns und auch die verwilderten Werwölfe verhielten sich ruhig. Es könnte geschafft sein oder es war die Ruhe vor dem Sturm. Dennoch war es im Moment alles halbwegs stabil. Im Grunde die perfekte Zeit um mit Xavier endgültig alles zu klären und heute wollte ich das angehen.

Untertags hatte Xavier arbeiten müssen, weshalb ich das Abendessen als perfekte Zeit in Betracht zog. Er hatte nämlich gemeint, dass er spätestens zum Essen daheim wäre. 

Der Grund warum ich mich heute hübsch machen würde. Ein bisschen schminken, ein schönes Kleid und für Eleganz hohe Schuhe. Das sollte das Zeichen sein, dass wir uns an Normalität wagen sollten. Es musste Alltag einkehren nach dem ganzen Chaos.

Es war zwar fraglich, was genau der Alltag war. Immerhin hatte ich seit ich hier war, nie einen richtigen gehabt. Es war ständig irgendetwas gewesen. Auf die sogenannte Normalität war ich gespannt.

Das größte Ereignis stand uns erst noch bevor. Unser Bündnis sollten wir langsam vervollständigen. Ich wurde nicht jünger, die Uhr tickte. Außerdem machte es mich irre. Nicht nur mich, Lilia genauso. Gut, die war eine Nummer schärfer als ich. 

Ich hatte mich gerade geduscht und meine Haare mit wer weiß was für Pflegeprodukten behandelt. Sie sollten heute schön weich und glänzend sein. 

Für die perfekte strahlende und weiche Haut hatte ich eine passende Lotion und cremte mich damit ein. Es war gut möglich, dass ich all das tat um eine gute Ablenkung zu haben. Bei den nervenaufreibenden letzten Tagen oder Wochen. Wenn man etwas zu tun hatte, das lenkte ab. 

Meine Schminksachen hatte ich im Bad und das Schminken konnte damit beginnen. Ich übertrieb es nicht, aber wollte auch nicht zu wenig. Es sollte heute auffallen, dass ich mir Mühe gegeben hatte. Ich konnte nur hoffen, dass Xavier das überhaupt auffiel. Manche Leute hatten teilweise kein Auge dafür oder realisierten es nicht. Den Versuch war es mir dennoch wert.

Wegen einem Outfit wollte mir Melody helfen. Sie würde später vorbeikommen und mich beraten. Auf jeden Fall würde ich mir ein Kleid anziehen und bei den Schuhen konnte mir Melody genauso helfen. 

Als ich fertig war, verließ ich mit einem Handtuch umwickelt das Badezimmer. Ich könnte im Kleiderschrank durchsehen, was eine mögliche Option war, bis meine beste Freundin hier war. Eine kleine Vorarbeit damit es danach schneller ging.

Die Tür des Kleiderschranks war nur angelehnt und als ich diese öffnen wollte, wurde sie von innen aufgemacht. Erschrocken zuckte ich zusammen und Xavier kam in mein Blickfeld. 

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