Kapitel 33

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Layla

Ich schrie Lilia an: "Hast du eine bessere Idee?!" Ich war gerade viel zu panisch und hatte keine ideale Lösung für diese Situation

Lilia antwortete: "Ja, stehen bleiben! Xavier ist in der Nähe!" Meine Wölfin trug den puren Wahnsinn in sich. Ich sagte aufgebracht und etwas zu laut: "Genau deshalb können wir nicht stehen bleiben! Der bringt uns um! Genau so, wie er den anderen Werwolf gerade umgebracht hat!" "Du bist viel zu langsam, Xavier hat uns bald eingeholt. Außerdem bringt er uns nicht um. Er ist unser Mate."

Wie realitätsfern lebte sie? Sie war geisteskrank. Ein Biss in die Kehle und wir wären tot.

Warum nochmal hatte ich es für eine gute Idee gehalten abzuhauen? Das war die schlechteste Idee, die ich jemals hatte. Ich hätte mir denken können, dass Xavier mich sofort auf meinem Zimmer aufsuchen würde, um mir den Schädel abzureißen, weshalb er kapierte, dass ich abgehauen war.

Aber nein, ich war dumm genug gewesen, das Gegenteil zu erhoffen.

Keine Ahnung, ob es das wirklich besser machen würde, wenn ich zum Anwesen zurück lief. Den Versuch war es mir wert und es war eher eine Kurzschlussreaktion gewesen, welche selten gut waren. Ich war maßlos überfordert mit allem.

Dank der Tatsache, dass noch mehr Adrenalin durch meinen Körper jagte, lief ich schneller als zuvor. Xavier wäre trotzdem schneller als ich. Zu viel Hoffnung würde ich mir nicht machen.

Lilia fuhr mich an: "Ich hab dir gesagt, dass du nicht abhauen sollst! Aber nein, auf mich hörst du ja nie. Jetzt bleib verdammt nochmal stehen!"

Natürlich ignorierte ich ihre Bitte in dem ich weiter lief. Die Bäume waren leicht verschwommen dank meiner Geschwindigkeit, weshalb ich mich gut auf den Weg konzentrieren musste. Trotzdem fragte ich nebenbei: "Verstehst du nicht, dass er uns umbringen wird?!"

Lilia grummelte und sagte danach: "Bleiben wir realistisch, Xavier ist sicher längst hinter uns. Den verwilderten Werwolf hatte er in Sekunden umgebracht. Du siehst, er bringt uns nicht um. Der hat uns längst eingeholt."

Wieso brachte ich mich eigentlich nicht selbst um? Es hätte denselben Effekt, wenn Xavier mich erwischte. Außer er ließ mich tatsächlich leben, wie Lilia hoffte. Dennoch kam eine böse Strafe auf mich zu.

"Und daran bist du alleine Schuld! Wir hatten es gut bei ihm, aber nein, du musstest das verderben. Und jetzt kommen wir in den verdammten Kerker!" Es klang nicht nur ich panisch, nein, sie genauso. Beide trugen wir den puren Stress in uns.

"Lilia, halt verdammt nochmal den Mund. Ich muss nachdenken."

Ich hob meinen Kopf und schnupperte in der Luft. Falls Xavier direkt hinter uns war, dürfte ich ihn riechen.

Lilia sagte genervt: "Natürlich ist er hinter uns. Er greift uns nur nicht an, da wir in die gewünschte Richtung laufen. Allerdings hätte ich dennoch erwartet, dass er uns zuerst ausbremst. Aber ja, ich habe ich mich geirrt." "Nicht hilfreich, Lilia. Absolut nicht hilfreich!"

Und sie hatte recht, er war in der Nähe. Wieso hatte er uns nicht angegriffen? Warum? Irgendwie machte mir dieses Verhalten größere Angst.

Umdrehen und mich nochmal vergewissern, wagte ich nicht. Die Sorgen waren beständig und zu groß.

Es war ein tiefes Knurren zu hören, welches von Xavier kam. Mein Herz setzte deshalb einen Schlag aus.

Plötzlich sprang er über mich drüber, also wollte er mich ausbremsen. Zumindest war das mein erster Gedanke. Natürlich versuchte ich sofort stehen zu bleiben, ansonsten kollidierte ich mit ihm. Und der Mann war sicher, wie eine Betonwand und ich die Fliege, die dagegen knallte.

Trotz der Notbremsung knallte ich gegen ihn. Mit der Betonwand hatte ich recht. Es war beinahe ein Wunder, dass ich mir nichts gebrochen hatte. Aber ich war sehr schnell gelaufen, da war ein Aufprall stärker.

Xavier knurrte erneut, aber er war nicht mir zugewandt. Hä?

Lilia sagte: "Dumme Nuss, er knurrt jemand anderen an." Auf den Kommentar ging ich nicht weiter ein und ging einen Schritt zurück. Ein bisschen Abstand konnte toll sein.

Ich schielte an ihm vorbei und da standen zwei Werwölfe, die ebenfalls knurrten.

Wer war wahnsinnig genug und adressierte das an ausgerechnet Xavier?

Ich schnupperte in der Luft, um herauszufinden mit wem wir es zu tun hatten.

Das waren verwilderte Werwölfe. Der Geruch war unverkennbar. Ein widerlicher Geruch, der meine Nase folterte.

Bei Xavier als Schutzschild vor mir bereitete mir das keine Sorgen, dass die zwei uns beehrten. Xavier würde die beiden umnieten wie Nichts.

Mit einem tiefen Knurren ging er auf sie los. Ich würde die Beobachterin bleiben und ihn den Kampf austragen lassen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ich ihm im Weg.

Da ich auf die drei fokussiert blieb, war mir der dritte verwilderte Wolf entgangen. Aufmerksam wurde ich auf ihn als er mich mit Schwung umwarf.

Ehe ich mich versah lag ich auf dem Boden und der Wolf war über mir. Aber ich reagierte sofort und biss ihm in die Vorderpfote. Das Training meines Bruders würde sich nun bezahlt machen.

Lilia musste natürlich ihren Kommentar abgeben: "Mach ihn fertig." Antwort bekam sie keine, denn ich hatte ein anderes Problem.

Der Werwolf zuckte zurück und entriss mir seine Pfote. Zumindest war er dadurch verwundet.

Ich nutzte die Chance stand auf und wollte ihn anspringen, aber er schnappte nach mir. Ich wich zurück und knurrte ihn an. Als Antwort bekam ich genauso eines.

Er trat mit der Pfote nicht auf, die ich gebissen hatte. Das bedeutete, der Biss war tief genug gewesen, dass er dem Fuß keiner Belastung aussetzen konnte. Das war ein Vorteil für mich in diesem Kampf.

Der Werwolf wollte auf mich losgehen, aber ich wich ihm aus. Ich drehte mich um und wollte ihn erneut anspringen. Am besten biss ich ihm die Kehle durch und setzte dem verwilderten Werwolf ein Ende.

Aber während dem Sprung rammte mich ein anderer Werwolf und ich knallte gegen einen Baum. Es war ein harter Aufprall, aber ich ignorierte die Schmerzen. Die waren unwichtig, wenn ich überleben wollte.

Ich versuchte aufzustehen, aber eine Pfote drückte mich auf den Boden. Aber ich kämpfte weiter und schnappte nach der Pfote. Aber mein Feind war leider nicht dumm und hatte darauf geachtet, dass ich ihn nicht beißen konnte.

Bevor ich weiter reagieren konnte, spürte ich, wie seine Zähne sich in mein Fleisch bohrten.

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