In mir gefror alles und ich war zu keiner Bewegung mehr fähig. Sarafine neben mir hatte sich genauso versteift.
Ob ich das jetzt überleben würde war eine sehr gute Frage.
Xavier stellte sich vor mich und ich wagte es nicht meinen Kopf zu heben. Er entriss mir das Handy, was ich zuließ um weiteren Ärger zu vermeiden.
Sarafine räusperte sich und erklärte: "Xavier, beruhige dich. Layla wollte nur ihre Familie anrufen. Ansonsten kommen sie um vor Sorge."
Ich wagte es langsam und sah auf zu ihm. Dieses Gesicht sprach von unfassbarer Wut. Genau so, wie man ihm nie gegenüber stehen wollte.
Er wandte sich an Sarafine und fragte: "Warum seid ihr in der Stadt? Was hast du dir dabei gedacht?" Seine ruhige Stimme passte absolut nicht zu dem Gesichtsausdruck. Diese Bombe könnte jede Sekunde hochgehen.
Lilia lebte doch noch, denn sie meinte: "Schlechte Laune hin oder her, attraktiv ist der Mann trotzdem. Sie ihn dir an, nein, dieser Anblick ist göttlich. Und irgendwie ist es scharf, wenn er wütend ist. Findest du nicht?"
Ich sollte meiner Wölfin dringend einen Psychologen suchen. Diesen Irrsinn musste ihr jemand austherapieren.
Maßlos entsetzt fragte ich sie: "Es gefällt dir, wenn der Mann auf 180 ist?!"
"Oh ja. Damit ist er die Männlichkeit in Person." Nein, manchmal konnte ich es selbst kaum glauben was für Aussagen von Lilia kamen. "Du bist vollkommen übergeschnappt. Wir kriegen gleich den Ärger unseres Lebens und du himmelst ihn an."
"Layla, berühre ihn, dann spürt Xavier die Funken. Ob er will oder nicht, aber er fühlt sie und die besänftigen jeden." Sie klang hochbegeistert und dafür könnte ich sie schlagen. Vielleicht bekäme sie damit wieder funktionierende Hirnzellen, nur leider war das unmöglich. Deshalb antwortete ich: "Du Geisteskranke sagst das nur, weil du willst, dass wir sie spüren." Das Biest handelte meist im eigenen Interesse, weshalb ich sicherlich recht hatte.
Nach einem Schnurren, sagte sie: "Berühre ihn und finde es heraus. Das ist ein guter Test, ob Xavier tatsächlich beruhigt werden würde."
Danke, dann wäre er auf 180. Dann hätte ich ein größeres Problem. Bei dem Mann konnte man nie wissen.
Sarafine und Xavier sahen einander an. Vermutlich diskutierten sie im Mindlink oder es war ein Starrkampf. Nur das Xavier wesentlich bedrohlicher aussah.
Ich war wohl genauso verrückt, wie meine Wölfin und setzte ihren Vorschlag um. Xavier trug ein kurzärmeliges Shirt, weshalb ich ihn am Oberarm berührte und sofort die wundervollen Funken spürte. Sanft sagte ich: "Es tut mir leid. Wir haben das nicht böse gemeint."
Ich hatte einfach nach draußen gewollt, ansonsten lag kein perfider Plan dahinter. Den Drang das Haus zu verlassen musste man nachvollziehen können.
Meine Hand ließ ich auf seinem Oberarm, denn vielleicht half das ja wirklich. Und kurz, leider nur kurz, entspannte Xavier sich etwas. Aber danach war wieder die Wut in seinem Gesicht zu erkennen, welches er mir zuwandte.
Abrupt ließ ich seinen Arm los, das mit den Funken hatte nichts gebracht. Und, wenn er verärgert war, musste ich keinen Körperkontakt mit ihm haben.
"Du missachtest erneut meine Regeln. Erstens bist du in der Stadt und zweitens..." Er hob das Handy hoch, was seinen Satz beendete.
Xavier betrachtete mich vermutlich wirklich als sein Haustier. Ich sollte all seine Befehle befolgen und durfte keinen Schritt außerhalb des Grundstücks machen. Der Höhepunkt war, dass ich meine Familie nicht sprechen durfte.
Aber die Art, wie er es gesagt hatte oder seine Tonlage, das löste in mir etwas aus. Ein überstrapazierter Nerv riss damit erfolgreich.
Ich spürte das meine Augen schwarz wurden und funkelte ihn an. Lilia meinte: "Gib es ihm, Schwester!"
Mit zusammen gebissenen Zähnen fragte ich: "Was denkst du eigentlich? Was bin ich für dich? Dein Haustier? Vielleicht stellst du mir ein kleines Häuschen im Garten auf und kettest mich an." Sarafine und Xavier sahen mich beide entsetzt an. Sarafine geschockt und Xavier, nein, die Miene war schwer zu deuten.
Da existierten noch ein paar Probleme, weshalb ich fortfuhr: "Du behandelst mich, wie Dreck. Ich darf nicht mal meine eigene Familie kontaktieren. Ich verlange keine stundenlange Gespräche oder sonstiges, wobei das mein Recht wäre. Immerhin reden wir von meiner Familie. Aber nein, ich würde nur um einen verdammten Anruf bitten!" Beim letzten Satz war meine Stimme lauter geworden, was Sarafine zusammenzucken ließ.
Weil ich gerade in Schwung war, redete ich weiter: "Dann wage ich es ernsthaft das Haus zu verlassen. Nein, wie furchtbar. Dein Ärgernis ist verständlich, absolut jeder kann dich verstehen. Das ist eine vollkommen verantwortungslose Tat von mir." Es war der pure Sarkasmus und das dürfte ihm hoffentlich klar sein.
Noch immer kam keine Reaktion von ihm, was ich für mich nutzte, um ihm zu erklären: "Wir haben genau zwei Optionen. Option eins, du ignorierst mich wie bisher, aber dann lässt du mich auch sonst in Ruhe. Es macht nämlich keinen Sinn, dass ich Regeln aufgestellt bekomme, obwohl es dich kein bisschen interessiert, wie es mir ergeht oder sonstiges."
Gerade als ich weiterreden wollte, fuhr Xavier dazwischen, scheinbar hatte er sich gefangen. "Du machst mir sicherlich keine Vorschriften. Du lebst in meinem Haus und bist..." Jetzt unterbrach ich ihn und meine Stimme war lauter: "Dann ziehe ich aus!"
Das war nicht unbedingt die beste Aussage, denn Xaviers Zorn stieg damit an. Nur schüchterte mich das im Moment kein Stück ein, da ich viel zu aufgebracht war.
Er knurrte und sagte: "Du gehst nie wieder und ausziehen ist keine Möglichkeit für dich. Aber über das Häuschen im Garten lässt sich reden." Das musste ein verdammter Scherz sein. Er sollte seinen Grabstein bestellen, wenn er ein derartiges Verlangen hatte zu sterben. Eiskalt und voller Abscheu antwortete ich: "Mach, aber dann bringe ich dich um."
Nur gab es ein Problem. Wir waren Mates und ich eine sanftere Seele. Zu einem Mord an meinem eigenen Mate wäre ich vermutlich nie fähig. Egal, ob er mich hasste oder mochte.
Dieser Mann verstörte mich vollkommen, denn er lachte leise.
Wieso? Sollte ihn das nicht eher aggressiv machen?
Sarafine räusperte sich und meinte: "Ich finde wir sollten uns alle beruhigen und im Anschluss alles in Ruhe besprechen." Den Gedanken hatte auch nur sie. Ich wollte all den Mist geklärt haben.
Ich funkelte Xavier an und sagte: "Du interessierst dich absolut nicht für mich. Ich bin dir vollkommen egal. Also lass mich gefälligst in Ruhe!" Mit diesen Worten wandte ich mich ab und ging an ihm vorbei.
Keine Ahnung wohin mit mir, aber ich wollte weg von hier, eher von ihm. Diesem Mann musste ich keine weitere Sekunde gegenüberstehen. Bei Glück würde mir Sarafine folgen.
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Cruel Alpha | ✔️
LobisomemVerkauft. Verkauft an einen grausamen Alpha. Entkommen gab es für Layla nicht, diesen Deal musste sie eingehen. Ansonsten würde das ganze Territorium ihres Vaters in Schutt und Asche gelegt werden. Don't like it, don't read it