Kapitel 67

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Die beiden verwilderten Werwölfe gaben ein bedrohliches Knurren von sich. Diese Sorte Knurren, bei dem es einem die Gänsehaut aufstellen würde, sofern man in menschlicher Form wäre. Melody neben mir gab ein genauso bedrohliches Geräusch von sich. Offensichtlich war sie kein Angsthase. Sie blieb direkt neben mir und würde sich dem Kampf stellen.

Der Mindlink wäre gerade perfekt gewesen für mein Vorhaben. Ich wollte den Überraschungsmoment auf meiner Seite haben, weshalb ich von mir aus die beiden angreifen wollte. Die beiden verwilderten Werwölfe würden das sicher nicht erwarten. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass Melody mitspielen würde. Oder das sie mir bei dieser verrückten Idee beistand.

Ich gab ein letztes Knurren von mir und setzte mich in Bewegung. Mein Opfer war der größere Werwolf der beiden. Ich mag klein sein, aber deshalb hieß es nicht, dass ich verlieren würde. Eine Chance zu gewinnen bestand auf jeden Fall.

Ihn anzuspringen dürfte die beste Methode sein und brachte ihn hoffentlich zumindest kurz aus dem Konzept. Ich setzte zum Sprung an und Melody hörte ich hinter mir. Also hatte sie sich meinem Plan angeschlossen.

Bevor ich mit dem Werwolf kollidieren konnte, wurde er von einem anderen mit gerissen, der aus dem Wald gekommen war. Da ich bereits mitten im Sprung war und mir mein Ziel genommen worden war, landete ich unsanft auf dem Boden. 

Unelegant knallte ich auf die Straße, aber ignorierte die Schmerzen. Ich richtete mich sofort wieder auf und drehte mich um. Wir hatten fünf weitere Werwölfe als Gesellschaft bekommen. Sie kämpften mit den anderen dreien. Es war eine einzige Rangelei und Blut floss bereits. Man konnte es allerdings kaum wahrnehmen, da es zu schnell ging.

Endlich waren Mitglieder von Xaviers Rudel angekommen. Das war eine große Erleichterung. Allerdings wunderte es mich, dass Xavier fehlte. Immerhin war der bestimmt los gerannt als Melody dem Rudel Bescheid gegeben hatte, dass wir unerwünschte Gesellschaft hatten.

Die Schreie meiner Schwestern waren ein nervtötendes Hintergrundgeräusch. Die beiden saßen im Wagen und bei dem Kampf der Werwölfe, interessierte sich niemand für die beiden Idiotinnen. 

Melody lief zu mir und stupste mich an. Ihre Haltung war angespannt, was kein gutes Zeichen war. Sie nickte in Richtung Wald, weshalb ich meinen Kopf schräg legte und sie fragend ansah. Was hieß das? Sie schnüffelte in der Luft, weshalb ich es auch tat. 

Nein, das war kein Geruch den ich hatte riechen wollen.

Lilia hatte sich wieder durchkämpfen können und rief: "Beweg deinen Arsch! Melody will weglaufen!"

Ich nickte Melody zu und wir rannten beide los. Ich überließ ihr die Führung, da sie sich in dem Wald auskannte. Wer weiß, wo wir bei meiner Führung landen würden.

Melody rannte zwischen den Bäumen hindurch und ich blieb ihr auf den Fersen. Meine beiden Schwestern konnten mir nicht egaler sein. Die beiden waren für ihr eigenes Überleben zuständig. Das waren viel zu viel Werwölfe gewesen, gegen die hätten Melody und ich keine Chance. Und einen Drang zu sterben hatte ich nicht und das hätte sicher in unseren Tod geführt.  

Melody schlug ziemlich viele Haken und ich hatte Mühe dem nachzukommen. Falls uns einer der anderen verfolgte war das eine vernünftige Idee. Mit dem hin und her würden wir für Verwirrung bei der anderen Partei sorgen. 

Dem Geruch nach waren die anderen fünf Neuankömmlinge auch verwilderte Werwölfe. Die erste Frage war, warum sie in Teams arbeiteten. Normalerweise waren das Einzelgänger. Aber zuerst trafen wir auf drei Stück in einer Gruppe und dann die anderen fünf. Allerdings waren die scheinbar nicht in einem Team. Ansonsten hätte nie dieser Kampf gestartet. 

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