Kapitel 25

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Xavier verließ sein Büro und ich folgte ihm sofort. Das musste ich praktisch und mein Herz raste noch mehr als zuvor. Wir würden ernstzunehmend gemeinsam etwas unternehmen. Meine körperliche Reaktion sei mir verziehen und es war berechtigt.

Lilia meinte: "Oh, ist das aufregend. Ich freu mich sehr." Ich sollte die besser an die Leine legen und beruhigen. Sie in die Realität zu holen wäre genauso vernünftig. "Abwarten, wie das wird, Lilia. Dieser Mann hat starke Stimmungsschwankungen."

"Zeit mit dem eigenen Mate ist immer gut. Da kannst du kein Gegenwort finden." Doch könnte ich und das unendlich viele bei Xavier. Aber im Grunde trug ich selbst die Schuld daran. 

Xavier ging ziemlich schnell, weshalb ich fast laufen musste. Das Problem mit kurzen Füßen, andere gingen schnell und ich musste deshalb joggen anfangen.

Wir verließen das Haus durch den Vordereingang und Xavier steuerte ein Auto an.

Theoretisch könnte ich nachhaken wohin wir fuhren, aber ich unterließ es. Aktuell wirkte er zwar normal, aber ich wollte diese Stimmung auf jeden Fall beibehalten. 

Wir stiegen beide ein und ohne ein weiteres Wort startete er den Wagen. Ich widmete mich der Aussicht aus dem Seitenfenster und würde mich überraschen lassen. Überraschungen waren toll. Ich sollte geduldig und dankbar für den Ausflug sein. 

Die Fahrt über herrschte eine komische Stille zwischen uns, deshalb versuchte ich mich mit der Umgebung abzulenken.

Zuerst war ewig nur Wald. Ein Baum stand nach dem anderen, das nahm fast kein Ende. So schön die Natur sein konnte, aber das war zu viel des Guten.

Es dauerte eine Weile bis die ersten Häuser in Sicht kamen. Umso weiter wir fuhren, desto mehr Häuser waren zusehen.

Immer noch sagte niemand ein Wort, nur meinen Herzschlag hörte ich bis in meine Ohren. Diese Nervosität würde mich bald umbringen.

Diese Situation war der pure Stress.

Es war ein wahres Wunder, aber Lilia gab keinen Ton von sich. Dabei war Xavier direkt hier, im selben Auto mit uns. Dennoch enthielt sie sich auch nur irgendeiner Aussage.

Die Gegend war mittlerweile ländlicher und das warf bei mir einige Fragen auf. Eigentlich hätte ich eher damit gerechnet, dass Xavier mir die Stadt zeigte.

Ich konnte es nicht mehr halten und wandte mich ihm zu. "Wohin fahren wir überhaupt?"

Xavier sah nicht angespannt aus, eher locker. Was mich wunderte, aber sehr gut war. Der Tag wäre wesentlich besser ohne einem Wutausbruch von ihm.

"Du wolltest etwas von der Gegend sehen und dich verwandeln."

Oh, wir würden uns sogar verwandeln. Das ging in Ordnung für mich. So könnte ich endlich laufen gehen. Damit hätte ich zwei Punkte abgehakt.

Wir fuhren auf einen Waldparkplatz und Xavier hatte schnell einen Parkplatz gefunden, da kaum jemand hier war. Er stellte den Wagen ab und widmete sich mit einer ernsten Miene mir. "Denk nicht eine Sekunde daran abzuhauen. Ich hole dich immer ein."

Wie kam er auf diesen Gedanken? Das käme mir nie in den Sinn. Mir war bewusst, dass ein Alpha viel schneller war als jeder andere Wolf. Den Kaufvertrag sollte man genauso wenig vergessen.

Ich nickte und Xavier stieg danach aus. Ich tat es ihm gleich und er ging schon in Richtung Wald. Ich fühlte mich wie ein orientierungsloser Hund, der ihm verwirrt nacheilte.

Wir gingen keinen Waldweg entlang, einfach mitten hinein. Ich achtete auf den Boden, um auf keinen Fall zu stolpern. Das wäre viel zu peinlich und damit würde ich meine Inkompetenz unter Beweis stellen.

Cruel Alpha | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt