Den Tag nach dem Abend mit Sarafine und Jarek hatte ich in meinem Zimmer eingeschlossen verbracht. Erstens, da ich niemanden sehen wollte und zweitens, weil ich Angst hatte.
Xavier war das letzte Mal derart ausgetickt, obwohl ich nur im Garten war. Ich musste kein weiteres Risiko eingehen.
Melody hatte mich besucht und mir etwas zu Essen gebracht. Ansonsten hatte ich meinen Frieden.
Am nächsten Tag wollte ich genauso wenig mein Zimmer verlassen, aber da hatte jemand andere Pläne. Es war Nachmittag und als es an meiner Zimmertür klopfte, vermutete ich, dass es Melody sein würde. Ich öffnete deshalb die Tür mit guter Laune, denn die Frau war mein Silberstreif am Himmel.
Zu meiner Überraschung stand dort Sarafine. Sie lächelte mich entschuldigend an und sagte: "Hallo Layla."
Es dauerte kurz, aber schließlich kam eine Antwort von mir: "Hi Sarafine."
"Ich wollte dich abholen für einen Lauf." Das Wort war gefallen und sofort meldete sich Lilia: "Lauf! Wir dürfen raus und uns verwandeln! Sag ja, Layla! Sag einfach ja."
Die übliche Reaktion des inneren Wolfes, wenn es ums Verwandeln ging. Dennoch hatte sie mich damit erschrocken, weil sie es derart gebrüllt hatte.
"Beruhige dich, Lilia. Das hatte ich sowieso vor, ich habe selbst das Verlangen mich zu verwandeln."
Ich nickte und antwortete an Sarafine gewandt: "Sehr gerne." Da sie gemeint hatte, dass sie mich abholte, ging es wohl gleich los. Also verließ ich mein Zimmer und schloss hinter mir die Tür.
Sarafine bot mir ihren Arm an und ich hakte mich unter. Scheinbar taten das die Leute in dieser Gegend allgemein gerne. Zumindest tat Melody das genauso.
Sie grinste breit und sagte: "Wir gehen in den Wald und ja, es ist für Xavier in Ordnung." Zum Glück, ansonsten wäre ich durchgedreht, wenn ich länger in meiner menschlichen Form gewesen wäre.
"Perfekt." Dieser Auslauf ließ mich hoffentlich meine innere Balance wiederfinden.
"Und ich begleite dich. In Gesellschaft ist es meist netter." Noch netter wäre es, wenn wir im Mindlink verbunden wären. So könnte ich mich mit ihr unterhalten. Es würde schwer werden, sich zu verständigen. Wobei viel reden musste man während einem Lauf nicht. Es ging darum, in der Wolfsform zu sein.
Mir war klar, dass ich Lilia nicht ans Steuer lassen würde. Wir hatten nämlich unseren Mate gefunden, wer weiß, was sie veranstalten würde, wenn sie das Steuer über meinen Körper hatte.
Lilia meldete sich natürlich und das maßlos entsetzt: "Was?!"
"Wie realitätsfern bist du? Mir ist klar, wie du zur Zeit drauf bist. Ich gehe kein Risiko ein."
Allerdings war mir auch klar, dass es ihr in Wolfsform leichter fallen würde, das Steuer zu übernehmen. Aber ich war optimistisch genug, dass ich jeglichen Versuch abwenden könnte.
Dennoch ermahnte ich sie: "Reiß es zwanghaft an dich und ich verwandle mich nur zu Vollmond, ansonsten nie." "Das ist grausam, auch für dich. Aber du Sturkopf würdest es vermutlich wirklich durchziehen."
Ich sah sie förmlich ihre Augen verdrehen. Aber ja, ich würde das eiskalt durchziehen und irgendwie musste ich Lilia an die Leine legen. An Vollmond war unser Verlangen, uns zu verwandeln am größten. Also da könnte ich es sicher nicht mehr unterdrücken.
Wir gingen gerade die Treppe hinunter, da fragte Sarafine: "Wie gefällt es dir bis jetzt?" "Ganz gut. Ich kann mich nicht beklagen." Nur, dass mein Mate mich hasste.
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Cruel Alpha | ✔️
Manusia SerigalaVerkauft. Verkauft an einen grausamen Alpha. Entkommen gab es für Layla nicht, diesen Deal musste sie eingehen. Ansonsten würde das ganze Territorium ihres Vaters in Schutt und Asche gelegt werden. Don't like it, don't read it