„Twiggy, my buddy!“, freute Paddy sich im ersten Moment von ganzem Herzen – aber dann musste er sich mit einem gekeuchten „Oh, Lord“ und weit aufgerissenen Augen zu Mark drehen, der ihn nicht anders anstarrte.„Ne oder?“, seufzte Mark regelrecht ergeben auf, während Paddy ihn weiterhin nur anstarren konnte und dann mit einem Puls von hundertachtzig wieder perplex zu Twiggy sah, der hibbelig und winselnd vor dem Bett ankam und mit seinem Hinterteil freudig wackelte. Nur fahrig versuchte er ihn zu beruhigen und entkam dann auch erst so richtig dieser perplexen Starre, als Mark die lautere Musik ausmachte.
„Was jetz'?“, zischte Paddy dann nur panisch und schallte sich gedanklich immer und immer wieder einen Idioten, nicht an diese doch sehr wahrscheinliche Möglichkeit gedacht zu haben, dass seine Frau an diesem Montagmorgen nach Hause kam. Fahrig griff er sich in seine Haare und drehte sich wieder zu Mark – nicht mal auf sein beschissenes Handy hatte er seit gestern Abend gesehen!
Mark war nur dieselbe Panik ins Gesicht geschrieben, während er durch den Raum sah – und wohl denselben Gedanken hatte, als er dann mit dem Kopf schüttelte. Sich jetzt zu verstecken, war nicht nur unfassbar erbärmlich, sondern auch völlig vergeblich. Seine Frau war nicht dumm. Junia hatte bestimmt schon mitbekommen, dass Mark hier war, bevor sie überhaupt einen Schritt durch die Haustür gesetzt hatte.
„Wenigstens anziehen, Mann!“, fuhr Mark ihn an und machte schon Anstalten, sich wegzudrehen – aber dann war es auch schon zu spät. Das Knarzen der Treppe drang wunderbar laut zu ihm vor und dann meinte er mit Entsetzen auch noch Theas Stimme zu vernehmen.
„Lord in heaven“, keuchte Paddy und presste seine Hand auf seine Stirn und die Decke auf seine Blöße, bevor er nur noch nach links zur offenen Tür starren konnte.
„Junia, bitte“, bat Thea eindringlich und griff ihr an ihre Schulter, als sie beide gerade in ihrem Sichtfeld ankamen – aber dann stockte Thea nur abrupt und starrte Mark und ihn entsetzt an, bevor sie ihren Blick mit einem „Oh, Gott“ hastig zu Boden sinken ließ. Junia dagegen fixierte sie beide völlig starr, sodass sein Herz noch heftiger gegen seinen Brustkorb hämmerte. Für diese ihm unendlich lang vorkommenden Momente machte sie rein gar nichts ersichtlich. Regelrecht starr wich ihr Blick von seinem nackten Oberkörper zu Mark herüber, sodass er förmlich fühlen konnte, wie Mark seitlich hinter ihm zusammenzuckte.
„Was ...?“, schüttelte Junia dann nur von der einen Sekunde auf die andere entsetzt ihren Kopf. „Wir haben gestern Abend doch erst noch ... Dann hast du ihn direkt zu uns hierhin geholt?!“
Für einen endlos langen Augenblick blieb Paddy noch an ihrem fassungslosen Ausdruck hängen, bevor er zu Thea schielte, die weiterhin nur wegsah und mit zusammengepressten Lippen nicht von Junias Schulter abließ. Aber dann übermannten ihn solch eine Reue und Scham, die ihn nur zum ruhig gewordenen Hund starren ließen und ihm den Atem raubten.
„Anstatt du darüber nachdenkst ...“ Mit einem angewiderten Laut brach Junia ab – lange still blieb sie nur nicht. Und dann sah er beinah unwillkürlich auf, während sie ihn verachtend anstierte und nicht anders zu Mark deutete. „Das ist der Grund, warum du nicht mal daran denken kannst, uns und dem Baby noch eine Chance zu geben. Das liegt nicht an mir, sondern an dir ... und ihm.“
„So it simply doesn't matter you're pregnant with my best friend's baby ..., and in love with your best friend?!“, fuhr er sie dann nur an und ging lieber in die Offensive, als sich noch mehr von der ganzen Situation zerreißen zu lassen.
„Ich ...“, wurde sie genauso laut und stockte abrupt, um an sich herunterzusehen und sich an ihren Bauch zu fassen.
„Du?“, hakte Paddy kleinlaut nach, da Junia sich einfach nicht regte und gleich eine schwere Sorge durch seinen ganzen Körper rauschen ließ.

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Desire
أدب الهواةFortsetzung zu ›Denial‹ - »„Jetz' warte doch, Mann!", rief ihm sein bester Freund nach - aber Paddy ließ sich erst vor der Haustür aufhalten, um sich Thomas' festem Griff wutentbrannt zu entwinden und ihm mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen...