XII.5

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„Mit oder ohne Kappe?“, fragte Mark, während er sich abschnallte – diese leicht verunsicherten Nuancen nahmen ihm aber nur für wenige Momente sein seliges Schmunzeln.

„Ohne“, lächelte Paddy noch breiter und drückte wohlwollend Marks Arm, um ihn seine doch merkliche Anspannung zu nehmen – die sich wieder in seinen Blick geschlichen und so manche tiefe Befriedigung und Ruhe verdrängt hatte. „I like you better without it.“

„Ja?“, hob Mark nur seine Augenbraue und strich sich über seine nackte Stirn.

„Ja“, erwiderte Paddy sanft. Ohne seine typische Kappe und dunkle Brille hatte er nicht nur äußerlich nicht mehr allzu viel von dem, wie er sich in der Öffentlichkeit oder vor Kameras gab. Er strahlte auch eine ganz andere Ruhe und Beständigkeit aus – die er viel zu sehr liebte. Schmunzelnd lehnte er sich noch einmal über die Mittelkonsole und ignorierte einfach mal das Ziehen in seinem unteren Rücken, weil er das in gebückter Lage gerade schon so lange getan hatte. „You're so handsome, my love.“

„Jetz' biste aber auch wieder ... verschmust, ne“, schnaubte Mark – anstatt jetzt darauf einzugehen, entdeckte Paddy noch einen kleinen Rest seiner Anhänglichkeit in Marks linkem Mundwinkel. Aufschnaubend strich er ihm den Spermaspritzer aus seinem Bart und klopfte sich dementsprechend auf seine Oberschenkel – sie waren eh schon zu spät dran.

„Let's do this!“, grinste er auch und drückte Mark noch einmal seine Lippen auf, bevor er aus dem Wagen in den kalten Dezemberabend stieg und doch nur dieser unbändigen Wärme in seiner Brust nachfühlen konnte. Marks Lied hatte ihn einfach komplett umgehauen, dass er es immer noch nicht richtig begreifen, geschweige denn einen Ausdruck dafür finden konnte. Er presste nur einmal seine leicht geschwollenen Lippen aufeinander und grinste dann einfach vor sich hin. Nach Marks Hand griff er auch noch die paar Meter bis zur Hofeinfahrt inmitten dieser Wohnsiedlung, wo alle Neubauten auch irgendwie gleich aussahen – keinen Moment später kam Twiggy schon laut bellend wie ein Verrückter auf sie zugerast und Thea gemütlich hinterhergelaufen.

„Buddy!“, freute Paddy sich nur nicht zu wenig und klopfte auch absichtlich genauso frenetisch auf seine Oberschenkel – um den Border Collie kichernd aufzufangen und innig an sich zu drücken, während der vor Freude winselte und es wieder auf sein Gesicht abgesehen hatte.

„Was 'n hier los ...“, schnaubte Mark noch auf, aber dann kam er ihm und Twiggy auch schon nah und ließ ihn lieb an seiner Hand schnuppern. „Na, kennste mich noch, Twiggy-Twiggs ...“

„Hello, na“, kam Thea schmunzelnd auf sie zu und das nur in einem dünnen Sweatshirt, enger Hose und karierten Schlappen. Auf seine zuckende Augenbraue hin seufzte sie aber nur recht unbekümmert auf. „Da drinnen ist die Hölle los ...“

„Hm?“, brummte Paddy trotzdem gleich verhaltener und ließ dann auch den Hund runter, der jetzt um Marks Beine herumwackelte.

„Ach, Max und Moritz wollen einfach nicht einschlafen“, winkte sie schmunzelnd mehr ab, als dass sie irgendwie beklommen klang. „Biene und Junia sind dezent gestresst.“

„Oh“, seufzte Paddy kleinlaut auf – immerhin kam ihre leichte Verspätung dann ganz gelegen. Hätte er das früher gewusst, hätte er sich gerade bei Mark vielleicht auch noch länger für alle Geburtstagsüberraschungen revanchiert – ganz in dem Sinne drehte er sich dann aber auch wieder zu seinem Auto. „Sollen wir wieder ...“

„Nein, nein, ist ja nichts Neues“, unterbrach Thea ihn nur sofort und das beinah belustigt. „Hätte Twiggy jetz' noch unten im Flur Lärm gemacht, wär's das gewesen mit Jakob.“

„Ah“, nickte er nur verstehend – der Hund fiepte bei Marks dicken Streicheleinheiten immer noch.

„Aber erst mal alles Gute!“, lächelte Thea und zog ihn dann schon in eine Umarmung, die er noch inniger werden ließ. Er hielt sie einfach und genoss ihre Wärme und vor allem, dass sie das alles auch so merklich tat.

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