VII.3

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Geistesabwesend starrte Paddy abwechselnd auf sein Handy und durch Marks Wohnküche. Alles war leer und leise und genauso verloren fühlte er sich immer noch, während er auf Daniels Antwort wartete. Nachdem er lange mit sich gehadert hatte, ob er nun Mark oder Natalie hinterher sollte, hatte er einfach beide in Ruhe gelassen, nur den Frühstückstisch abgedeckt, sich auf die Couch zu eine der Katzen gesetzt und dann Daniel geschrieben, ob Mark schon mit ihm im Studio war. Der Herr ließ sich für seinen gerade sehr ungeduldigen Geschmack nur viel zu viel Zeit – und antwortete ihm dann auch bloß ein schlichtes ›Warum?‹.

Because I wanna know how he is doing‹, schickte Paddy direkt zurück und zögerte auch nur kurz, um weiterzutippen: ›Stress mit Natalie. But let me guess...he didn't tell you a word about it?

Nein, hat er nicht‹, kam es immerhin direkt zurück und da Daniel nicht weiter nachhakte, überließ er es einfach Mark, was er sagen wollte und was wieder nicht. Daniel schrieb ihm dann noch, dass sie in einer halben Stunde in der Forsterstraße verabredet waren. Das mulmige Gefühl, weil Mark schon vor einer Dreiviertelstunde abgehauen war, verging dann nur ein wenig, da er endlich wieder etwas aus dem Flur hörte. Vorsichtig ging er dann Natalie entgegen und wunderte sich auch nicht sonderlich, dass sie schon längst bei der Wohnungstür war.

„Ich muss dann auch so langsam los“, wandte sie sich dann beinah genauso verhalten an ihn wie Mark – er hatte nur selber immer noch keinen Plan, wie er richtig auf sie eingehen sollte. Erst recht, weil ihn die ganze Augenschminke nicht davon hinwegtäuschte, wie glasig und leicht verquollen ihre Augen noch waren.

„Willst nicht, dass ich mitkomme, ne? Ähm, what Mark said ... Bude besichtigen ...“, fragte Paddy dann auch schlichtweg kleinlaut und winkte schon bei dem kleinsten Flackern in ihrem Blick direkt ab. „Ich kann aber auch hier, ähm, catsitter sein.“

Mark so ähnlich hob sich erst ihr Mundwinkel, bevor sie ihn letztlich lieb anlächelte. „Gut ... Aber ich bin gegen Mittag wahrscheinlich schon wieder zurück.“

„Alright“, schmunzelte Paddy und trat einfach an sie heran, um ihre Schulter zu umfassen. Ganz sanft drückte er jene und hätte innerhalb dieser wenigen Momente doch noch zu irgendetwas angesetzt – vielleicht auch nur zu einer schlichten Frage, wie es ihr ging. Aber auch Natalie sah er an, dass es besser war, erst mal alles ruhen zu lassen. Er trat nur vorsichtig von ihr weg und sah ihr dabei zu, wie sie sich ihre Schuhe anzog und eine teuerwirkende Tasche schulterte, bevor er sie lieb verabschiedete und hinter ihr die Tür schloss.

„Gosh“, atmete Paddy laut und lang aus und vergrub auch kurz sein Gesicht in seinen Händen. Danach sah er wieder nur durch Marks Wohnung und fand es in den ersten Momenten noch komisch, nun ganz alleine hierzusein. Andererseits war ihm auch alles viel zu vertraut und die ganze Situation zu beschissen, als dass er sich jetzt so anstellen wollte. Wieder schloss er seine Augen und ließ sich alles durch den Kopf gehen – um dann ruckartig nach links zu Marks Musikzimmer zu sehen und sich glatt auch dorthin zu begeben.

Zuerst lief er dann nur pfeifend durch die Wohnung und wurde bei Misiu erst fündig, als er an einem dieser Futterautomaten rüttelte. Keine zehn Sekunden später plumpste sie von einem der Stühle unter dem Essenstisch und kam hell miauend direkt angeschlichen.

„Sorry, Kittycat“, hob Paddy sie nur an sich und musste sie ein wenig ausgiebig streicheln, bevor er dann zur Couch lief, sich neben Maleńka setzte, Misiu auf seinem Schoß platzierte und Daniel schrieb, ob er ihm die Klaviernoten und Lyrics von dem Outing-Song aufschreiben und schicken konnte. Mit beiden Katzen konnte er sich gut gedulden und saß dann nach anderthalb Stunden umso länger an Marks Klavier – und das dann auch so lange wegen der Zeilchen in der Nacht, bis Natalie zurückkam und ihn heftig zusammenzucken ließ.

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