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Jeno

Der Dienstag ist ein langer, trister Tag, aber Mark Lee schafft es natürlich, direkt am Morgen dafür zu sorgen, dass ich breit grinsen muss. „Was hast du denn gemacht?" Seine einst blonden, zu langen Haare wuchern kürzer und knallpink auf seinem Kopf. „Entspann dich, Jeno. Ist nur Tönung."

„Dachtest du schonmal. Und bist dann zwei Wochen als Minzbonbon rumgelaufen, bis du entschieden hast, schwarz wäre weniger schlimm!"

Er fährt sich durch die bunten Strähnen. „So schlimm?"

„Nein, gar nicht. Nur etwas... auffällig."

„Okay, Zweck erfüllt", murmelt er zufrieden. „Warte, Zweck erfüllt? Was?" Verwirrt schließe ich meinen Spind ab. Einige Blicke bleiben auf Mark kleben und endlich liegt die ganze Aufmerksamkeit nicht mehr auf „nomin".

„Naja." Mark ist schiefe Blicke gewohnt und er nimmt sie wesentlich cooler hin als ich. „Jetzt guckt dich wenigstens für einen Tag keiner komisch an. Ich seh doch, wie unangenehm dir das ist." Er beginnt in seinem Rucksack zu kramen und mir wird wieder einmal klar, warum er sich so gut mit meiner Eomma versteht.

Sie merkt wohl einfach, wie viel Mark für mich tut. Ohne ihn würde mir wirklich verdammt viel fehlen.

Natürlich bleibe ich nicht den ganzen Tag verschont von einem peinlichen Aufeinandertreffen mit Jaemin. Aber als wir uns sehen – nur kurz in der Mittagspause – entsteht kein Gespräch. Er lächelt mir nur zu, während von diesem Hyuck ein Pfeifen kommt und Renjun irgendeinen Kommentar über Marks Haare macht, für den mein bester Freund sich bedankt.

Ich lächele zurück, bevor Mark mich aufgeregt weiterzieht und weiterplappert, wie immer.

Außer ein paar Mal Sehen habe ich mit Na Jaemin heute nichts zu tun gehabt. Doch als hätte mein Leben entschieden, ich bräuchte eine gewisse Jaemin-Dosis am Tag, laufe ich am späten Nachmittag dem Schwarzhaarigen in die Arme. Er hatte wohl irgendein Wahlfach im Raum neben mir, denn zufällig ist er um 16:30 Uhr definitiv nicht hier.

Der Rest des Gebäudes wirkt wie ausgestorben und als ich an meinem Spind fertig bin, sind alle anderen schon weg. Bis auf einen.

„Jeno", sagt er freundlich, „soll ich dich mitnehmen?"

cheese [nomin]Where stories live. Discover now