cheese [nomin]

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Jeno

„Sie hat mich nicht einmal gefragt, kannst du das glauben?" Wütend sitze ich auf meinem Bett und stopfe mir frustriert die dritte Nussecke in den Mund. Mark hockt neben mir und knabbert an seiner fünften. Dabei krümeln wir beide auf meine Matratze, aber das interessiert mich gerade nicht wirklich.

Nachdem Jaemin mir den Plan meiner Mutter erläutert hat, sind wir in einen riesigen Streit geraten und irgendwann ist er – vermutlich nicht ganz legal – nach Hause gefahren. „Die haben sich wegen meiner Sexualität von mir abwendet. Da finden wir bestimmt nicht wieder zueinander, wenn wir ihnen meinen Freund vorstellen. Erst recht nicht, wenn dieser Freund eine riesige Lüge ist!"

Mark guckt betreten. „Versteh ich. Aber Jaemin will dir ja nur helfen. Und sich revanchieren, ich meine, bei seinem Vater macht ihr das gleiche."

„Ja, aber im Gegensatz zu ihm liegt mir etwas an meiner Familie! Ich will sie nicht anlügen...", murmele ich. „Tust du doch schon", sagt mein bester Freund kauend und ich öffne entrüstet den Mund, klappe ihn aber wieder zu. Er hat recht. Kurz schweige ich, weil mir auf diesen Einwand wirklich nichts einfällt.

„Und ich will ihn da nicht mit reinziehen, das ist meine Sache."

„Was hast du denn zu verlieren? Wenn er sich schon dazu bereit erklärt. Oh, Hase hat dir geschrieben." Mark steht auf. „Ich hole uns mal was zu trinken. Und mit dir diskutier ich nie mehr! Übrigens, warum sind die Kondome fast aufgebraucht? Frisst du die?"

„Nein, Jaemin hielt es für eine gute Idee, die mitzunehmen. Lange Geschichte." Mark wirft mir einen irritierten Blick zu und verschwindet dann. Ich überfliege die Nachricht von Jaemin. Trotz unseres hitzigen Streits habe ich mich erkundigt, ob er gut zu Hause angekommen ist. Ist er, und er hat danach noch zwei Nachrichten geschickt. Eine davon lese ich noch, als Mark sich wieder aufs Bett schmeißt und mir eine Flasche Wasser reicht.

Die zweite ist eine Sprachnachricht mit 11:27 Minuten.

„Und was schreibt er? Sweet Jesus!" Mark entreißt mir das Handy und stalkt hinein. „Du hast morgen doch Zeit, oder?", hakt er beiläufig nach, während er tippt. „Ja, aber eigentlich habe ich keine Lu..."

„Perfekt! Er holt dich um zehn ab!"